BGW-Gesundheitspreis 2023: Krankenhaus
Sie haben gewonnen:
1. Preis: Krankenhaus St. Joseph-Stift GmbH aus Bremen
Das Akutkrankenhaus mit rund 1.300 Mitarbeitenden, das zur katholischen St. Franziskus-Stiftung Münster gehört, überzeugte die Jury durch den hohen Professionalisierungsgrad im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Mit maßgeschneiderten Angeboten werden verschiedene Beschäftigtengruppen individuell angesprochen. Die Steuerung von BGM-Maßnahmen erfolgt auf Basis von Kennzahlen und jährlichen Gesundheitsberichten.
Ein Fokus liegt auf den Führungskräften: Sie sollen ihre Verantwortung für die Gesundheit der Mitarbeitenden wahrnehmen und so das Rückgrat einer gesundheitsförderlichen Organisationskultur bilden. Das Krankenhaus aus Bremen beeindruckte darüber hinaus mit einer großen Fülle an Maßnahmen. Themen wie psychische Belastung oder Gewaltprävention werden ebenso aufgegriffen wie beispielsweise Hautprobleme und Schwitzen bei der Nutzung von OP-Einmalhauben. Die Lösung im letztgenannten Fall: ein Nähprojekt für Baumwollhauben, die Hygienestandards einhalten und zugleich helfen, den Müll zu reduzieren.
Für das besondere Engagement des St. Joseph-Stifts gab es neben dem 1. Platz auch ein Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro, das für weitere Gesundheitsprojekte eingesetzt werden kann.
2. Preis: Klinik Teutoburger Wald aus Bad Rothenfelde
Mit 150 Mitarbeitenden zählt die Schwerpunktklinik für Patientinnen und Patienten mit Herz-, Gefäß-, Atemwegs- und Stoffwechselkrankheiten zu den eher kleinen Häusern. Die Reha-Klinik der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover punktet dennoch mit durchdachten Strukturen für ein erfolgreiches betriebliches Gesundheitsmanagement.
Mitarbeitende werden systematisch in die Entwicklung einer gesundheitsförderlichen Organisation eingebunden. Bestes Beispiel ist die Gefährdungsbeurteilung per Kartenabfrage. Die Idee dahinter ist, dass Mitarbeitende nicht einfach nur in einer Befragung etwas ankreuzen, sondern ihre Probleme und Themen in Workshops selbst auf Karten formulieren. Das hat unter anderem schon dazu geführt, dass Pflegende mithilfe einer Sprechstunde mit dem ärztlichen Team in Austausch treten.
Ihre vielfältigen Angebote zur betrieblichen Gesundheitsförderung richtet die Klinik Teutoburger Wald nicht nur an Mitarbeitende, sondern bewusst auch an deren Familien. Mit dem Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro kann die zweitplatzierte Einrichtung jetzt weitere Maßnahmen planen.
3. Preis: Klinik Höhenried gGmbH aus Bernried
Die nahe dem Starnberger See in Bayern gelegene Reha-Klinik mit den Schwerpunkten Kardiologie, Orthopädie und Psychosomatik legt viel Wert darauf, dass die knapp 500 Mitarbeitenden sich wohlfühlen. Das kommt offenbar gut an: Stellen können besetzt werden, viele Beschäftigte sind schon lange für die Einrichtung tätig. Sie profitieren von umfangreichen Angeboten für ihre Gesundheit. Ergonomieberatung, Yoga-Stunden und die Nutzung von hauseigenen Gesundheitseinrichtungen gehören ebenso dazu wie flexible Arbeitszeitmodelle und Kinderbetreuung in besonderen Situationen.
Das Fundament für solche Angebote bilden eine Vielzahl von Betriebsvereinbarungen mit Gesundheitsbezug. Auch die Gefährdungsbeurteilung ist fest in die betrieblichen Strukturen und Abläufe eingebunden. Für ihr Vorgehen "ohne blinde Flecken" – so die Jury – erhielt die Klinik Höhenried den dritten Preis und ein Preisgeld von 10.000 Euro.
Darum geht es
Mit dem BGW-Gesundheitspreis wurden durchdachte Grundlagenarbeit und innovative Konzepte prämiert. Nicht alles musste schon umgesetzt sein – Punkte gab es auch für gute Ansätze. Ein systematischer Schutz der Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit war aber Voraussetzung. An der Wettbewerbsrunde 2023 konnten BGW-Mitgliedsbetriebe aus Krankenhäuser und Kliniken teilnehmen. Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 45.000 Euro wird unter den Gewinnerinnen und Gewinnern aufgeteilt.
Dreistufiges Bewerbungsverfahren
Zunächst wurde mit einem Online-Formular geprüft, ob interessierte Einrichtungen die Teilnahmevoraussetzungen erfüllen. War das der Fall, haben sie ebenfalls per Online-Formular ihr Vorgehen zur Gesundheitsförderung des Personals in der Altenpflege beschreiben. Eine Jury hat die Eingänge bewertet und die Einrichtungen für die Endrunde nominiert. Diese wurden vor Ort besucht (Audit).