Acht Personen von den preitragenden Einrichtungen stehen zusammen mit dem BGW-Hauptgeschäftsführer Jörg Schudmann nebeneinander.

BGW-Gesundheitspreis 2024: Altenpflege

Person mit Brille und Mikrophon, die vor einem Leuchtdisplay steht und etwas in den Händen hält.

Der BGW-Gesundheitspreis Altenpflege wird als Kategorie "Guter Arbeitsplatz" des Deutschen Pflegepreises verliehen.

Wer geht mit gutem Beispiel voran und setzt sich in besonderer Weise für die Gesundheit am Arbeitsplatz ein? Die BGW zeichnet engagierte Pflegeeinrichtungen aus. Der BGW-Gesundheitspreis Altenpflege wird als Kategorie "Guter Arbeitsplatz" des Deutschen Pflegepreises verliehen.

Sie haben im Jahr 2024 gewonnen:

Wie sich die Gesundheit am Arbeitsplatz zum Erfolgsfaktor machen lässt, zeigen drei Pflegeeinrichtungen, die jetzt mit dem BGW-Gesundheitspreis 2024 ausgezeichnet wurden. Alle drei Preisträger legen besonderen Wert darauf, Mitarbeitende konsequent einzubeziehen – bei der Dienstplanung ebenso wie über das betriebliche Vorschlagswesen oder im Rahmen einer offenen Fehlerkultur. Der zweite Platz wurde gleich zweimal vergeben. Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 45.000 Euro wird zwischen den Einrichtungen aufgeteilt und kann für weitere Gesundheitsprojekte genutzt werden.

Zur Pressemitteilung (mit Download Pressebilder)

1. Preis: DRK Kliniken Berlin Pflege und Wohnen Mariendorf, Berlin

Bild vergrößern Der Moderator zusammen mit Heidrun Grunwald und Thomas Kraska, der in ein Mikrofon spricht und die Urkunde hält, von den DRK Kliniken Berlin Pflege und Wohnen Mariendorf auf der Bühne.

Heidrun Grunwald (l.) und Thomas Kraska (r.) nahmen den 1. Preis für die DRK Kliniken Berlin Pflege und Wohnen Mariendorf entgegen.

In der vollstationären Pflegeeinrichtung kümmern sich 102 Mitarbeitende um 142 Bewohnerinnen und Bewohner. Die Fluktuation ist gering und auch ohne große Anzeigenkampagnen können freie Stellen schnell nachbesetzt werden. Die Jury sah in der Einrichtung ein „Überraschungsjuwel“, das auf ganzer Linie überzeuge. Sie hob unter anderem das durchdachte Ausfallmanagement hervor. Auch bei kurzfristigem Personalausfall muss meist niemand aus dem „Frei“ geholt werden. Darüber hinaus entlastet eine Arzthelferin in der Verwaltung die Mitarbeitenden in der Pflege durch Übernahme organisatorischer Aufgaben rund um ärztliche Verordnungen, Visiten und Krankentransporte.

Ein Konfliktmeldesystem und Deeskalationsschulungen sind etablierte Bausteine des betrieblichen Gesundheitsschutzes – ebenso wie die verbindliche Hilfsmittelnutzung, gesunde Pausen und eine Kinder-Notfallbetreuung. Zentrale Praxisanleiterinnen arbeiten Auszubildende und neue Mitarbeitende ein und können dafür ein eigens umgestaltetes Zimmer nutzen. Wie gut das betriebliche Vorschlagswesen funktioniert, konnte die Jury beim Besuch vor Ort selbst erleben: In der Einrichtung wurden gerade Kühltücher für den Hitzeschutz getestet. Der Vorschlag war aus der Belegschaft gekommen.

2. Preis: St. Nikolausstift Caritas Pflege GmbH, Papenburg

Bild vergrößern Jörg Schudmann, Hauptgeschäftsführer der BGW, zusammen mit Marita Frerichs und Stefanie Freimuth-Hunfeld, die die Urkunde hält, vom St. Nikolausstift Caritas Pflege aus Papenburg auf der Bühne. .

Einen 2. Preis erhielt die St. Nikolausstift Caritas Pflege aus Papenburg. Die Urkunde überreichte Jörg Schudmann (m.), Hauptgeschäftsführer der BGW.

175 Mitarbeitende sind in der Einrichtung im niedersächsischen Emsland in den Bereichen ambulante Pflege, vollstationäre Dauerpflege, Tagespflege sowie Kurzzeitpflege tätig. Die Unternehmenskultur zeichnet sich insbesondere durch gegenseitige Wertschätzung aus. Dazu tragen auch Aktionen wie „Jammerfasten – wir sagen nur Positives“ oder „Komplimente schenken“ bei. Die Führung hat sich vorgenommen, die Werte „Gesundheit“ und „Wohlbefinden“ vorzuleben und unter anderem eine Fortbildung zu Resilienz und einer positiven Grundhaltung absolviert. Von der Offenheit für Neues zeugen die digitale Dokumentation auch per Sprachaufzeichnung, ein digitales Übergabebuch und die Teilnahme an einem Projekt zur Telemedizin im stationären Pflegebereich. Das Feedback von Beschäftigten hat außerdem dazu geführt, dass es im ambulanten Bereich eine eigene Tour gibt, die sich nur um Verordnungen und Kontakte zu ärztlichen Praxen kümmert.

2. Preis: Mobile Haus-Krankenpflege Kröber GmbH, Zittau

Bild vergrößern Jörg Schudmann, Hauptgeschäftsführer der BGW, zusammen mit Annett Dunger, Birgit Kröber, die die Urkunde hält, und Claudia Hesse vom der Mobilen Haus-Krankenpflege Kröber aus Zittau auf der Bühne. .

Einen 2. Preis erhielt auch die Mobile Haus-Krankenpflege Kröber aus Zittau.

Sicherheit und Gesundheit sind wesentliche Pfeiler aller Geschäftsprozesse in dem ambulanten Pflegedienst, der auch Tagespflege bietet. Angebote des betrieblichen Gesundheitsmanagements beschränken sich nicht auf isolierte Aktionen, sondern orientieren sich am Arbeitsalltag und den Bedürfnissen der 72 Mitarbeitenden. Menschlichkeit und Wirtschaftlichkeit werden dabei nicht als „Entweder – Oder“ verstanden. Transparenz und eine offene Fehlerkultur sind ebenso wichtig wie neue Wege zu gehen – zum Beispiel bei der ergonomischen Umgestaltung der Arbeitsplätze oder bei der digitalen Kommunikation per App. Alle Mitarbeitenden unterschreiben Spielregeln zum gesunden Verhalten und bestätigen ihre Bereitschaft, sich persönlich weiterzuentwickeln. Die Einrichtung versteht Führung als Dienstleistung – und lehnt mit Blick auf die personellen Kapazitäten und die Arbeitsbelastung des Teams auch Aufträge ab.

Bilder von der Preisverleihung

Darum geht es

Mit dem BGW-Gesundheitspreis werden durchdachte Grundlagenarbeit und innovative Konzepte prämiert. Nicht alles muss schon umgesetzt sein – Punkte gab es auch für gute Ansätze. Ein systematischer Schutz der Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit war aber Voraussetzung. An der Wettbewerbsrunde 2024 konnten BGW-Mitgliedsbetriebe aus der stationären und ambulanten Altenpflege teilnehmen.

Dreistufiges Bewerbungsverfahren

Das Bewerbungsverfahren lief dreistufig ab: Zunächst wurde online geprüft, ob die Teilnahmevoraussetzungen erfüllt waren. Dazu gehört ein systematischer Schutz von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Danach beschrieben die Betriebe ebenfalls per Online-Formular ihr konkretes Vorgehen zur Gesundheitsförderung. Eine Jury bewertete die Eingänge und nominierte die Einrichtungen für die Endrunde. Diese wurden vor Ort besucht (Audit). Die Preisverleihung erfolgte am Rande des Deutschen Pflegetags 2024.