Almut Benedix "3 m² Spielraum"
Jeden Morgen werden in Deutschland 3,7 Millionen Kinder von ihren Eltern in die Kita gebracht. Auf sie warten Freundinnen und Freunde, Spiel, pädagogischer Input und Förderung – in weitaus größerem und professionellerem Umfang, als es Eltern und Familien in der Regel leisten können. Aber auch unverrückbare Abläufe, starre Regeln, durchorganisierte Räume und wenig individueller Spielraum sind Teil ihres Alltags in der Kita. Das Wort „Raum“ kann man hier durchaus wörtlich verstehen, denn in Deutschland stehen jedem Kitakind durchschnittlich 2,5 bis 3 m² Innenraum zur Verfügung. Sich in diese vorgegebenen Strukturen einfügen zu lernen, ist eine große Anpassungsleistung von Kindern und Teil ihres Sozialisationsprozesses. Aber der begrenzte Raum – sowohl in seiner wörtlichen als auch übertragenen Bedeutung – heißt auch, funktionieren zu müssen und Anpassungsdruck und Normierung zu erleben.
In der Arbeit „3 m² Spielraum“ erkunde ich dieses Zusammenspiel von festgelegter Struktur der Tagesabläufe und räumlicher Funktionalität einerseits und dem Spielverhalten der Kinder und ihrer räumlichen Aneignung andererseits.