Schichtarbeit: Verlässlich planen und Beschäftigte einbinden Tipps für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber
Wechselnde Arbeitszeiten und Schichtarbeit wollen sehr gut organisiert sein - eine Herausforderung für Vorgesetze, Führungskräfte, Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Diese Tipps helfen dabei, Belastungen für die Beschäftigten zu vermeiden.
Schichtplan mit Vertretungspool
Ein gut organisierter Schichtplan ist unverzichtbar. Beschäftigte müssen sich auf die Schichtplanung verlassen können, das Zurückholen aus dem "Frei" sollte unbedingt vermieden werden. Das lässt sich zum Beispiel dadurch erreichen, dass ein Vertretungspool eingerichtet wird. Nur wenn alle Schichten mit ausreichend Personal besetzt sind, können Beschäftigte zudem die gesetzlich vorgeschriebenen Pausen einhalten.
Einiges spricht dafür, die Beschäftigten in die Schichtplanung einzubeziehen: Wer die Möglichkeit zur Mitgestaltung erhält, ist motivierter und zufriedener. Der Schichtplan muss nach arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen gestaltet sein. Das heißt zum Beispiel, dass ein vorwärts rollierendes Schichtsystem zu bevorzugen ist und Pausen sowie Erholungszeiten einzuhalten sind.
Arbeitswissenschaftliche Empfehlungen:
Nachtdienste
- Keine dauerhaften Nachtarbeitsplätze schaffen.
- Maximal drei Nachtdienste hintereinander planen.
- Personen über 50 Jahre nur in Ausnahmefällen im Nachtdienst einsetzen – und mit längeren Erholungszeiten.
Schichtwechsel
- Vorwärts und schnell rotierende Schichtsysteme: zum Beispiel zweimal hintereinander früh, zweimal spät, zweimal Nacht, zwei Tage frei.
- Wünsche der Beschäftigten bei der Dienstplangestaltung berücksichtigen.
- Schichtpläne für die Beschäftigten frühzeitig aufstellen und möglichst nicht kurzfristig ändern.
Erholungszeiten
- Für mindestens elf Stunden Ruhezeit zwischen zwei Schichten sorgen.
- Nach einer Nachtdienstphase mindestens zwei freie Tage einrichten.
- Mindestens einen freien Abend unter der Woche und einen freien Tag am Wochenende einplanen.
- Besser ganze freie Wochenenden statt einzelner freier Tage ermöglichen.
- Einzelne Arbeitstage zwischen freien Tagen vermeiden.
- Maximal fünf bis sieben Arbeitstage hintereinanderlegen.
- Ein Zurückholen von Beschäftigten aus der Freizeit vermeiden.
Schichtzeiten
- Frühdienste sollten möglichst spät beginnen (nicht vor 6 Uhr, besser noch später).
- Spätdienste sollten möglichst früh enden (möglichst bis 22 Uhr, an Wochenenden besser noch früher).
- Nachtdienste sollten möglichst früh enden (bis 6 Uhr).
- Wenn möglich, flexible Anfangszeiten anbieten.
- Für alle Schichten – auch nachts – klar definierte Pausen einplanen.
Tätigkeitsverteilung
- Körperlich schwere oder fehlerkritische Aufgaben nach Möglichkeit tagsüber erledigen lassen.
- Nachts insbesondere zwischen 2 und 4 Uhr keine aufmerksamkeitsintensiven Tätigkeiten ausführen lassen.