Chronobiologie – Wie Schlaf und Arbeit zusammenhängen #22 BGW-Podcast "Herzschlag - Für ein gesundes Berufsleben"
Eule oder Lerche? Welcher Schlaftyp soll die Nachtschicht übernehmen? Diese Frage könnte in Zukunft unter anderem bei der Dienstplanung immer wichtiger werden.
Die Chronobiologie ist ein Wissenschaftszweig, der sich mit unserer inneren Uhr beschäftigt. Unterschieden wird zwischen mehreren sogenannten Chronotypen: Der Eule, der Lerche und dem Normaltyp.
Durch Anpassungen der Dienstpläne können sowohl die Gesundheit als auch die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gefördert werden. Warum das für Ihre tägliche Arbeit wichtig ist und wie Sie die Chronobiologie in Ihre Arbeitswelt integrieren können, erfahren Sie in dieser Podcast-Folge.
Hier kommen Sie zum Transkript dieser Folge
Block 01: Begrüßung und Einleitung
Moderator: Haben Sie sich heute aus dem Bett gequält? War die Tasse Kaffee auf dem Weg zur Arbeit ein Muss? Oder gehören Sie zu dem Typ Frühaufsteher? Jeder fünfte Deutsche hat nicht genug Schlaf. Laut einer Studie schlafen Erwachsene an Arbeitstagen etwa eine Stunde zu wenig. Durch den Schlafmangel kann es unter anderem zu gesundheitlichen Problemen kommen. Zum Beispiel Bluthochdruck, Diabetes oder sogar Krebserkrankungen. Unterschiedliche Schlafrhythmen, dadurch erschwerte Lebensbedingungen im Arbeitsumfeld und passende Lösungsansätze: Darum geht es dieses Mal. Willkommen zu einer neuen Podcast-Folge der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW). Ich bin Ralf Podszus.
(Podcast-Opener)
Block 02: Interview mit Prof. Dr. Thomas Kantermann und Michael Wieden
Moderator: Die Chronobiologie leitet sich aus den griechischen Wörtern Chronos für Zeit und Bio für Leben ab. Sie beschäftigt sich mit den zeitlichen Organisationen von biologischen Systemen. Kurz gesagt: Die Chronobiologie ist eine Wissenschaft, die sich mit unserer inneren Uhr befasst. Die BGW, die hat gemeinsam mit der Klinik Wartenberg eine Studie durchgeführt, die sich genau mit diesem Thema beschäftigt. Chronotypenorientierte Personaleinsatzplanung oder kurz COPEP, so heißt die Studie. Und sie dreht sich um die zentrale Frage: Wie kann die Chronobiologie dabei helfen, die Gesundheit von Beschäftigten im Gesundheitsdienst zu fördern? Und wie sollte am besten die Arbeitszeit der biologischen Uhr angepasst werden? In dieser Podcast-Folge spreche ich mit zwei Experten, die an der Studie mitgewirkt haben. Professor Dr. Thomas Kantermann und Michael Wieden. Ich grüße Sie beide. Schön, dass Sie dabei sind.
Prof. Dr. Thomas Kantermann: Guten Tag. Hallo.
Michael Wieden: Einen wunderschönen guten Tag.
Moderator: Und mit dabei ist auch Pflegedienstleiter Norman Dassler von der Klinik Wartenberg, der uns später in dieser Podcast-Folge noch erklärt, wie sich Chronobiologie in den Klinikalltag integrieren lässt.
Norman Dassler: Hallo. Ich grüße Sie.
Moderator: Jetzt starten wir erst einmal in das Thema Chronobiologie. Prof. Doktor Thomas Kantermann: Wann sind Sie heute Morgen aufgestanden?
Prof. Dr. Thomas Kantermann: Ich bin heute Morgen um sechs Uhr aufgestanden.
Moderator: In der Chronobiologie würde man Sie jetzt als Lerche bezeichnen, weil Sie früh aufstehen. Ja, übrigens ist Prof. Doktor Thomas Kantermann nicht nur Lerche, sondern auch der Leiter der Forschungsgruppe Chronobiologie und Arbeitsgestaltung an der Hochschule für Ökonomie und Management, kurz FOM, und Leiter der COPEP-Studie an der Klinik Wartenberg. Welche Chronotypen gibt es denn noch, und wie unterscheiden die sich?
Prof. Dr. Thomas Kantermann: Ja, ich muss kurz noch einen Satz sagen: Also ich bin heute Morgen um sechs Uhr aufgestanden. Aber man muss jetzt unterscheiden. Es gibt Personen, die machen das von ihrer Biologie her. Das ist in meinem Falle so, da ich tatsächlich früh bin von meinen Aufwachzeiten. Dann gibt es aber auch diejenigen, die auch morgens um sechs aufstehen, die das aber nur mit einem Wecker können. Und was wir uns in der Chronobiologie anschauen ist die Natur. Was ist denn die natürliche Aufwachzeit eines Menschen? Und da unterscheiden wir uns, genauso wie wir uns im Körpergewicht oder in der Körpergröße oder in der Schuhgröße unterscheiden, eben auch in der Ausprägung unserer Schlaf- und Wachzeiten. Und das kann man für statistische Zwecke einteilen in Gruppen. Da gibt es dann eben die frühen und die späten Typen. Aber es ist tatsächlich ein biologisches Maß, das sich kontinuierlich verteilt. Und wenn man das in genügend vielen Menschen macht, dann findet man eben eine sehr breite Verteilung in vor allem den großen Städten. Und je kleiner Ortschaften werden, da wird diese Verteilung wieder ein bisschen kleiner. Das heißt, es kommt immer auch darauf an, in welche, ja, Umwelten Menschen eingebettet sind. Und ähnlich, wie es eben auch beim Körpergewicht ein bisschen davon abhängt, wann ich jetzt wie viel zu mir nehme, gibt es da eben auch eine gewisse Varianz drin.
Moderator: Und dann gibt es die Lerche und die Eule, und das war es? Oder gibt es noch mehr?
Prof. Dr. Thomas Kantermann: Ja, Sie können das natürlich einteilen in beliebig viele Gruppen. Die Lerchen und die Eulen, das sind sozusagen die Extremen an beiden Enden der Verteilung. Die können sich dann formal gesehen ein Bett teilen, ohne sich da jemals zu begegnen. Es ist aber tatsächlich ein Kontinuum. Und so wie man jetzt auch sich schwertun würde, zu sagen, du bist groß oder du bist klein, ist das immer eine relative Abschätzung. Ich bin klein, wenn ich jemanden sehr großen neben mir stehen habe. Oder andersherum bin ich eben sehr groß, wenn ich jemanden sehr kleinen neben mir stehen habe. Und so ähnlich ist das mit der inneren Uhr natürlich auch. Alle, die so kurz nach der Tagesschau einschlafen abends, die zählen wir dann zu den definitiven Frühtypen. Die wachen aber dann auch, ja, nach sieben, acht Stunden später eben um drei Uhr morgens oder um vier Uhr morgens wieder auf ohne Wecker. Und wenn ich halt, ja, nicht ohne Wecker um Acht oder um Neun aus dem Bett komme, sondern dann eben erst um Zehn oder Elf aufwachen würde, dann zählt man schon eher zu den Spättypen.
Moderator: Sind denn auch Lerchen, wenn sie früh am Morgen aufstehen, auch gleich richtig leistungsfähig?
Prof. Dr. Thomas Kantermann: Wenn Sie aufwachen nach ihrer biologischen Zeit, dann ist das relativ zügig, ja. Man merkt das daran: Wenn ich vor meiner Zeit aufwache und dann noch besonders lange brauche, bis ich eben einsatzfähig bin, dieser Moment, wo man dann sagt: „Ach du, Schatz, sprich mich mal gleich an. Ich brauche jetzt erst noch meinen Kaffee, oder ich brauche noch ein paar Minuten.“ Dann nennen wir das so eine Schlaftrunkenheit. Und das dauert tatsächlich dann länger, je früher ich quasi vor meiner Zeit aufgestanden bin. Aber wenn man zu der Zeit aufsteht, wenn die innere Uhr das vorgibt, und dann entsprechende Tests durchführen würde, dann würde man tatsächlich sehen, dass die Frühtypen entsprechend auch früher leistungsfähiger sind.
Moderator: Und ist das so: Einmal Eule immer Eule? Oder kann sich das auch biologisch verändern?
Prof. Dr. Thomas Kantermann: Grundsätzlich, wenn Sie einmal Eule sind, dann bleiben Sie auch Eule. Man muss aber sagen, dass sich der Chronotyp wiederum über das Lebensalter hinweg verändert. Wir sind als Kinder sehr früh. Also Grundschule klappt noch mit dem frühen Anfangen. Sobald wir in die Pubertät eintreten, werden wir sehr spät als Menschen. Dann ist der frühe Schulanfang überhaupt nicht mehr gut für uns. Und dann so mit Anfang 20, dann kippt es wieder, und wir werden nach und nach früher. Man kann sich so Pi mal Daumen merken, dass man den gleichen Chronotyp bei der Einschulung hat, wie wenn man in Rente geht. Und dazwischen kann es sich um mehrere Stunden unterscheiden. Aber der Chronotyp liegt in Ihren Genen. Da ist eine gewisse Varianz drin. Aber wenn Sie spät sind, dann sind Sie in relativer Maß zu Ihrer Alterskohorte immer spät.
Moderator: Also wir kommen aus unserer biologischen Uhr mit ein paar Veränderungen im Leben ansonsten aber nicht wirklich raus. Welche physischen und psychischen Folgen kann es denn geben, wenn der Lebensstil, beziehungsweise die Arbeitszeit nicht der inneren Uhr entspricht?
Prof. Dr. Thomas Kantermann: Ja, in erster Linie fängt das an mit einer Kollision, dass der Schlaf leidet. Viele Menschen brauchen einen Wecker, um pünktlich bei der Arbeit zu sein, können aber nicht gleichzeitig sagen: „Ich muss jetzt morgen zwei Stunden früher aufstehen. Ich gehe mal zwei Stunden früher ins Bett.“ Das ist den meisten nicht vergönnt. Und dadurch entsteht in erster Linie ein Schlafmangel. Wenn Menschen nicht ausreichend schlafen, dann leidet in erster Linie erstmal die Gemütslaune. Dann sind sie ein bisschen grumpy, ein bisschen schlecht drauf, und werden gemieden. Das ist aber dann ernsthaft, wenn es sich akkumuliert. Das heißt, wenn dieser Schlafmangel über Tage, Wochen, Monate, gegebenenfalls Jahre bestehen bleibt, dann wissen wir eben, dass depressive Störungen dazugehören, dass Stoffwechselerkrankungen dazugehören. Da sprechen wir über Dinge wie Diabetes und Fettleibigkeit. Dass Herz-Kreislauf-Probleme auftreten können bis hin zu Schlaganfällen. Dass sogar, und das ist ein sehr heißes Thema, das im Detail noch gar nicht komplett verstanden ist: Aber wir reden auch über so Dinge wie Krebserkrankungen, die vor allem dann bei Menschen vorkommen, die ganz besonders herausgefordert sind. Und das ist das Stichwort Schichtarbeit.
Moderator: Dann schauen wir uns jetzt mal den Bereich der Pflege an. Hier arbeitet das Personal meistens in Schichten. Wie kommt es zu den gesundheitlichen Auswirkungen bei der Schichtarbeit?
Prof. Dr. Thomas Kantermann: Ja, wenn Sie sich Schichtarbeit anschauen und verstehen wollen, wodurch gesundheitliche Probleme entstehen, sind Sie in erster Linie konfrontiert mit einer Kollision, die sich auf ganz verschiedenen Ebenen abspielt. Schichtarbeiter sind in erster Linie sozial herausgefordert. Dass sie koordinieren müssen, wie das Sozialleben anderer mit ihrem Sozialleben vereinbar ist. Also wenn ich nachts arbeiten muss und dann tagsüber schlafen-, muss ich Einkäufe erledigen. Ich will vielleicht mit der Familie zusammen Mahlzeiten einnehmen. Ich will gerne am Wochenende vielleicht Freunde treffen. Das ist bei Menschen in vor allen rotierenden Schichten, also wenn sie Frühschicht, Spätschicht, Nachtschicht haben, keine leichte Herausforderung. Dann sind Änderungen im Verhalten, im Lifestyle dabei. Dann wird etwas mehr Kaffee getrunken, vielleicht auch mal das eine oder andere Bierchen mehr zum Ausgleich. In der Nacht ist die Ernährung nicht unbedingt immer die beste. Das wissen wir, wenn die Kantinen zu sind oder wenn sich Menschen nicht etwas Entsprechendes mitnehmen für die Nachtschicht. Dann wird gerne mal zu Lebensmitteln gegriffen, die vielleicht nicht so optimal sind. Das hat etwas damit zu tun, dass nachts die Körpertemperatur beispielsweise sinkt und Menschen dann kalt wird. Und dann müssen sie sich entweder mehr bewegen oder sich Zucker schnell zuführen, was dann die Körpertemperatur kurzfristig steigert. Was dann dazu kommt ist ein Schlafmangel, der vor allem in rotierenden Schichten auftritt. Und wenn Sie dann einen entgleisten Lifestyle haben und dann noch Schlafmangel draufpacken, dann entsteht daraus eine recht toxische Situation, die dann noch, und das ist das I-Tüpfelchen, was dann draufkommt, durch eben diese Herausforderung der inneren Uhr zutage tritt. Man kann sich das einfach vorstellen: Wir sind von der Biologie her Tagwesen. Der Körper ist darauf angelegt, tagsüber die größte Mahlzeit zu haben und nachts zu schlafen und da auch keine Lebensmittel zu verdauen. Wenn ich dann konsequent nachts eben meine Hauptmahlzeit habe, mein Mittagessen eben nichts mittags um Zwölf, sondern nachts um Zwölf esse, dann ist der Körper darauf nicht vorbereitet. Das hinterlässt in den Jahren, die die Schichtarbeiter dann tätig sind, eben, ja, nachhaltige Spuren. Und das Interessante ist, dass es keine explizite Schichtarbeitserkrankung gibt. Wir haben jetzt nichts Spezifisches, das nur bei Schichtarbeitern vorkommt. Sondern Schichtarbeiter leiden an dem, woran auch Nichtschichtarbeiter leiden, nur Jahre früher. Das heißt, wir finden die Herzprobleme, die Verkalkung der Arterien, die Gewichtszunahmen, die depressiven Verstimmungen, die Krebserkrankungen um Jahre bis Jahrzehnte früher. Und das ist etwas, was wir sehr ernstnehmen müssen. Dass man, ja, fast sagen könnte, dass Schichtarbeit das Altern beschleunigt, was es ja tatsächlich nicht tut. Aber das ist letztlich, wie es auf dem Papier aussieht. Und was wir eben auch wissen, ist, wenn Menschen rausgehen aus der Schichtarbeit, dass sich dann eine ganze Reihe dieser Probleme auch wieder normalisieren kann. Und das ist ähnlich, wie wenn Sie denken, wie das beim Rauchen ist. Je länger ich geraucht habe, desto länger muss ich Nichtraucher sein, damit sich meine Lunge wieder normalisiert. Und so ähnlich findet das bei der Schichtarbeit auch. Das heißt, wohin man heute geht, sind, möglichst kurze Expositionen zu ermöglichen, dass dieses Durcheinanderbringen der inneren Uhr, ja, sich anhäuft, sondern dass das temporär bleibt.
Moderator: So, jetzt. Wenn ich mal das mit mir vergleiche: Ich schlafe durchschnittlich fünf Stunden, werde aber auch deswegen nur wach, weil der Wecker klingelt. Jetzt bin ich ja schon wieder im Panikmodus als bekennender Hypochonder. Reicht das aus? Lieber mehr?
Prof. Dr. Thomas Kantermann: Lieber mehr. Wenn wir uns die Bevölkerung anschauen, und da spielt es keine Rolle, ob wir jetzt nach Deutschland schauen oder in die USA schauen, nach Australien schauen: Das ist weltweit ziemlich homogen, was wir sehen, dass der Durchschnittsmensch so siebeneinhalb bis acht Stunden Schlaf die Nacht angibt. Dann gibt es aber auch große individuelle Unterschiede. Vor allem, wenn wir an die Jugendlichen denken und an die kleinen Kinder denken, die durchaus zehn, zwölf Stunden an Schlaf brauchen. Bei Neugeborenen sind wir locker bei 18, 19 Stunden Schlaf über den Tag hinweg. Da würde auch niemand auf die Idee kommen, einfach mal einen Wecker zu stellen und den Säugling zu wecken. Nach unten hin zeigen die Daten aber sehr eindeutig, dass alles unter sechs Stunden der Gesundheit nicht zuträglich ist und dass man dann zumindest versuchen sollte, wenn es nachts nicht am Stück geschlafen werden kann, tagsüber vielleicht etwas den Schlaf dann noch versuchen nachzuholen. In erster Linie aber natürlich versuchen, nachts entsprechend lang zu schlafen.
Moderator: Was für Folgen die Missachtung der Chronobiologie im betrieblichen Gesundheitsmanagement hat, das haben wir uns eben angeguckt. Doch welche Lösungsansätze gibt es? Michael Wieden ist Chronoexperte der Aliamos GmbH und Unternehmensberater, außerdem Impulsgeber des Projektes ChronoCity. Herr Wieden, ChronoCity, das klingt spannend und nach Zukunft. Was wurde im Rahmen dieses Projektes jetzt genau gemacht?
Michael Wieden: Grundlage dieses Projektes war natürlich erstmal die Gedankengänge, die eben jetzt auch der Prof. Kantermann gerade von sich gegeben hat. Das heißt, ich beschäftige mich ja selber seit 2002 mit diesem Thema. Und die ersten, sagen wir mal, Berührungspunkte, die ich so mit Unternehmen hatte, die hatten halt immer irgendwie mit zufolge, dass die dann gesagt haben: „Ja, ist ja alles gut und schön, aber unsere Mitarbeiter, die haben Kinder, und die müssen in die Schule. Das heißt also: Was bringt es, wenn wir jetzt hier die Arbeitszeiten verändern?“ Und es hat sich dann so ergeben, dass manche Veränderungsprozesse nicht gestartet werden können oder schwieriger zu starten sind, weil entsprechend externe Parameter da sind, die das Ganze halt erschweren. Wie zum Beispiel das Thema Kinder in der Schule. Und dann war so bei mir eben so dieser Ausgangsgedanke da, zu sagen: Gut, wo kann man denn im Prinzip hier den Hebel ansetzen, um, sagen wir mal, dann darüberhinausgehend auch entsprechend Veränderungsprozesse in Gang zu bringen? Der zweite Anlass war natürlich irgendwo das unbekannte Wort Chronobiologie. Die wenigsten haben mit diesem Thema im Vorfeld bisher zu tun gehabt. Und da war natürlich das Thema Bewusstseinsbildung im Vordergrund gestanden. Und diese beiden Ausgangssituationen waren dann so der Gedanke, zu sagen: Packen wir das Ganze doch in einen kommunalen Kontext hinein. Das heißt, wenn ich sage, ich habe eine Kommune oder eine Stadt und kann dann sozusagen dieses Thema in dieser Stadt strategisch entsprechend aufbauen. Und da war es eben so, dass ich mit dem Bürgermeister von Bad Kissingen in Kontakt gekommen bin und habe so diese Thematik erläutert, dargestellt. Und das fand er sehr spannend. Daraus hat sich dann letztendlich dieses Projekt auch ergeben, das ich dann im Rahmen einer externen Wirtschafsförderung gestartet habe. Und wie gesagt, mit dem Ziel, dass diese Stadt, das ist Bad Kissingen gewesen, also eine Stadt, die ohnehin schon mit dem Thema Gesundheit zu tun, ja, mit dem Thema Kur. Kur ist ja vom Grundgedanken her eigentlich ein präventiver Ansatz, ja. Und da war eben der Gedanke, dass das dort relativ gut reinpasst. Und so haben wir im Prinzip dann dieses Projekt dort gestartet und haben dann zum Beispiel mit Protagonisten, Unternehmern, Co-Direktor, et cetera auch entsprechende Treffen gehabt, wie man sowas mit implementieren kann. Daraus haben sich dann auch zwei, drei Projekte entwickelt, die das Thema dann ein bisschen weiterverfolgen sollten.
Moderator: Und daraus lassen sich jetzt spannende Schlüsse ziehen. Was können Arbeitgebende und Führungskräfte tun, um die Gesundheit in Hinblick auf die Schichtplanung zu fördern? Da spielt ja auch zum Beispiel das Thema Ernährung eine Rolle.
Michael Wieden: Ja, es sind mehrere Punkte, was Unternehmen tun können. Also das eine. Im Kern steht natürlich erstmal die Tatsache: Wie ticken meine Mitarbeiter eigentlich? Das heißt, zu eruieren, was für eine Verteilung an, ich nehme jetzt auch mal den Begriff Chronotypen, im Prinzip im Unternehmen haben. Denn erst dann macht es Sinn ja im Prinzip, in den nächsten Schritt reinzugehen. So ist es ja jetzt auch in der Studie gemacht worden. Der zweite Teil ist natürlich überhaupt erstmal das, was ich vorhin schon angedeutet habe: Ein Bewusstsein zu schaffen. Das heißt, die Mitarbeiter aufzuklären: Um was geht es da eigentlich? Dass die auch ein Verständnis dafür entwickeln, was eigentlich innere Uhr bedeutet, was Chronobiologie bedeutet, was Chronotyp bedeutet, et cetera. Also diese beiden Kernansätze sind eigentlich das, was man am Anfang erstmal tun sollte, um dann zu sehen: Wie kann ich auf Basis der Struktur, die ich im Unternehmen habe-? Ja, Grundvoraussetzung ist erstmal: Habe ich überhaupt Schichtarbeit? Gibt ja genug Unternehmen, die keine Schichtarbeit haben oder die jetzt keine 24-Stunden-Schichten haben, wie der Einzelhandel zum Beispiel. Und dann zu sehen - aufgrund der Struktur: Wie kann ich dort entsprechend Maßnahmen im Unternehmen ausgestalten? Und eine davon kann dann eben auch diese chronotypenoptimierte Personaleinsatzplanung sein oder chronotypenorienterte Personaleinsatzplanung, um dann zu sehen: Wo kann ich Mitarbeiter im Prinzip eher einsetzen, sodass dann am Ende des Tages der individuelle Tag- oder Schlaf-, Wachrhythmus des Mitarbeiters oder der Mitarbeiterin besser berücksichtigt werden kann? Das ist also eine Maßnahme. Und dann gibt es natürlich noch weitere Maßnahmen, die man durchführen kann, die zum Beispiel im Thema Beleuchtung sich widerspiegeln. Sie haben die Ernährung noch angesprochen. Ich denke, da ist es auch ganz wichtig, der Prof. Kantermann hat es gerade gesagt: Wenn ich zum Beispiel in einer Schicht unterwegs bin und hier speziell in einer Nachtschicht, dass einfach der Körper dort nicht die Verarbeitungsleistungen des Essens vollbringen kann, die er am Tag von sich gibt. Ja. Das heißt also, er hat andere Belastungen ohnehin schon zu verarbeiten. Und da ist es natürlich auch nicht förderlich, wenn ich dann dasselbe Essensverhalten wie am Tag. Also wenn ich mir dann mitten in der Nacht in der Schicht dann ein fettes Steak reinhauen würde, was ich unter Umständen über den Tag mittags mache. Ob das jetzt sinnvoll ist, mal ganz vorausgelassen. Genauso auch das Thema Frühstück ist so ein klassisches Thema: Macht es Sinn, mir morgens um sechs Uhr, wenn ich mit dem Wecker geweckt wurde und eigentlich normalerweise bis neun Uhr schlafen würde, macht es dann Sinn, tatsächlich zu frühstücken, wenn ich eigentlich gar keinen Hunger habe? Ja, da dann eben auch ein Bewusstsein zu schaffen und zu sagen: Gut, dann halt später frühstücken. Und das aber zum Beispiel auch in den Kantinenzeiten mit zu berücksichtigen. Denn die Kantinenzeiten sind natürlich immer etwas, was jeden Mitarbeiter sozusagen in der Wahl der Zeit, wann er seine Mahlzeiten nimmt, einschränkt. Ja, oder zumindest festlegt. Auch da gibt es Möglichkeiten, entsprechend Dinge zu verändern.
Moderator: Gerade auch in der Pflege: Mittag nur bis 13:30, danach ist der Kiosk offen. Und-.
Michael Wieden: Ja. Und da hat man natürlich dann die gesündesten Sachen drin liegen.
Moderator: Richtig. Genau. Welche Vorteile ergeben sich für beide Seiten, wenn das Prinzip der Chronobiologie umgesetzt wird?
Michael Wieden: Ja, ich meine, ich sage immer so: Jedes Unternehmen möchte ausgeschlafene Mitarbeiter haben, sorgt aber dafür, dass sie unter Umständen nicht ausschlafen. Ja, und eine Win-Win-Situation sind ausgeschlafene Mitarbeiter, soweit es möglich ist. Und natürlich auch Mitarbeiter, die am Ende des Tages ihre Leistungen, sagen wir mal, optimierter vollbringen können, eine bessere Leistung vollbringen können, vor allem aber auch konzentrierter sein können. Weil wir reden hier jetzt nicht nur von Leistung im Sinne von: Ein Mitarbeiter muss bessere oder mehr Leistung erbringen. Sondern es geht ja auch zum Beispiel um Unfallprävention, ja. Das heißt also hier, dass zum Beispiel Risiken, die durch schlafmangelbedingte Konzentrationsschwäche definitiv erhöht sind-. Nur mal als Beispiel: Ich habe einen Spättypen, setze ihn als Fluglotsen morgens um sechs Uhr ein, ja. Oder Gefahrguttransporter morgens um sechs Uhr. Und da hat natürlich auf der einen Seite der Mitarbeiter den Vorteil, dass, wenn chronotypenorienterte Personaleinsatzplanung durchgeführt wird, dass er eher nach seinem Rhythmus schlafen kann, dass er langfristig gesünder bleiben kann-. Professor Kantermann hat es ja erklärt. Gerade auch in der Schicht, was passieren kann für das Unternehmen-, ist es natürlich im Gegenzug so: Es entstehen ja Kosten durch Schlafdefizite. Ich meine, es gibt ja diese schöne Rent-Europe-Studie von 2016, wo man festgestellt hat, dass Schlafdefizit die deutsche Volkswirtschaft damals 2016 knapp 50 Milliarden Euro kostet. So von der Hochrechnung sind das zwischenzeitlich 60 Milliarden. Und das legt sich ja mehr oder weniger auch auf jedes Unternehmen um. Das heißt also: Ein Unternehmen hat ausgeschlafenere Mitarbeiter, und der Mitarbeiter selbst hat dadurch natürlich, sagen wir mal, in dem Umfeld, in dem er tätig ist, konzentrierteres Arbeiten, und damit auch höhere Chance, dann am Ende des Tages gesund zu arbeiten.
Moderator: Und 60 Milliarden Euro für ausgeschlafene Mitarbeiter, das ist mal ein Wert auf jeden Fall.
Michael Wieden: Definitiv, ja.
Moderator: Da sollte es ja auch ein wirtschaftliches Interesse geben. Es gibt mittlerweile jede Menge Wege, um den eigenen Chronotypen zu bestimmen: Bluttest, Fragebögen und auch Online-Tests. Was können Sie da empfehlen?
Michael Wieden: Ja, gut. Ich meine, sagen wir mal so: Die präzisesten Tests, die es momentan gibt, das ist der Bluttest. Es gibt ja zwischenzeitlich auch einen Haarwurzeltest. Basiert aber letztendlich auf der gleichen Methodik im Nachgang. Und dort wird eben der sogenannte Dilmo festgelegt, den Melatonin Onset. Der Zeitpunkt, zu dem die natürliche genetisch bedingte Melatonin-Ausschüttung startet. Und der ist natürlich gegenüber Fragebögen zum Beispiel losgelöst von irgendeiner Subjektivität. Ja, das heißt ein Fragebogen, wenn ich den ausfülle, dann kann das sein, dass ich den an zwei unterschiedlichen Tagen unterschiedlich ausfülle. Oder wenn der unterschiedliche Hintergründe hat, dass ich das halt entsprechend so ausfülle, weil ich denke, damit kann ich dies und jenes erreichen. Während ich halt im Endeffekt bei einem Bluttest ein faktisches Ergebnis habe, was ja eine wesentlich höhere Präzision im Endeffekt mit sich bringt.
Moderator: Das Blut hat auf jeden Fall Recht. Vielen Dank an Professor Doktor Thomas Kantermann von der Hochschule für Ökonomie und Management und Michael Wieden, Chronoexperte der Aliamus GmbH und Unternehmensberater. Schön, dass Sie bei dieser Podcast-Folge dabei waren.
Prof. Dr. Thomas Kantermann: Danke ebenso.
Michael Wieden: Herzlichen Dank auch von meiner Seite.
Block 03: Interview mit Norman Dassler
Moderator: Wie gut und wichtig Chronobiologie für den Arbeitsalltag und darüber hinaus sein kann, das haben wir in dieser Podcast-Folge gehört. Aber wie gut lässt sich das Ganze umsetzen? Darüber möchte ich zum Schluss dieser Podcast-Folge mit Pflegedienstleiter Norman Dassler von der Klinik Wartenberg sprechen. Herr Dassler: Um die Gesundheit der Mitarbeiter zu erhalten und zu fördern hat die Klinik Wartenberg ein betriebliches Gesundheitsmanagement aufgebaut und dort auch das Gesamtprojekt Chronobiologie integriert. Wie genau funktioniert das jetzt an der Klinik Wartenberg?
Norman Dassler: Unser zertifiziertes und mehrfach preisgekröntes betriebliches Gesundheitsmanagement ist ein wichtiger Part in unserer langfristigen Unternehmensstrategie. Die Erfahrungen, die wir in den letzten zehn Jahren Sammeln konnten, zeigen, dass gesunde Mitarbeiter einen wesentlichen Betrag zu unserem Unternehmenserfolg leisten. Ohne sie schlichtweg funktioniert es einfach nicht. Wenn ich sage „gesunde Mitarbeiter“ bedeutet das bei uns eine Anwesenheitsquote von rund 97 Prozent. Um diese Strategie auch langfristig halten zu können sind wir immer wieder auf der Suche nach neuen Impulsen. In unserem Managementsystem prüfen wir jedes Jahr mittels verschiedener Instrumente wie dem AO-Report der Krankenkassen, Mitarbeiterbefragungen, Qualitätsaudits und auch Arbeitssituationsanalysen den Gesundheitszustand unserer Belegschaft. Dabei ist uns aufgefallen, dass Schlafstörungen und deren psychosomatische Auswirkungen die Abgespanntheit, Müdigkeit, Mattheit, Kopf- und Nackenschmerzen immer wieder thematisiert wurden. Deswegen haben sich die Vertreter der Klinikleitung, die BGM-Fachkräfte und der Betriebsrat zusammengesetzt und das Gesamtprojekt Chronobiologie ins Leben gerufen. Auf Basis der Ergebnisse unserer wissenschaftlichen Studie wollen wir langfristig den natürlich und genetisch bedingten Schlaf-Wach-Rhythmus der Mitarbeiter besser bei der Dienstplanung berücksichtigen. Heißt konkret: Arbeits- und Lebenszeit wollen wir besser miteinander abstimmen. Um das zu ermöglichen, muss es natürlich das Unternehmen als allererstes wissen, welche Chronotypen innerhalb der Belegschaft beschäftigt sind.
Moderator: Und wie kommt Ihr Haus jetzt Eulen und Lerchen entgegen? Was macht ihr jetzt?
Normann Dassler: Natürlich möchten wir den eingangs beschriebenen Themenfeldern, Bewusstseinsbildung, Arbeitsumgebung, und dem Schwerpunkt Lichtkonzept und Ernährung mit der Personaleinsatzplanung weiterarbeiten. Gerade bei der Einsatzplanung liegt ja der Fokus der Studie. Hier achten wir bei den Studienteilnehmern darauf, dass die privaten Belange, beispielsweise Kinderbetreuung, besser im Alltag berücksichtigt werden. Wir haben den Vorteil, dass gerade im Pflegedienst, um den es ja hier konkret bei mir im Bereich geht, viele verschiedene und flexible Arbeitszeiten bereits vorhanden sind. Doch die Corona-Auswirkungen, die nicht zu verachten sind und natürlich uns alle im Frühjahr ereilt haben, haben hiermit neue Themen zur Tagesordnung hinzu. Beispielsweise Homeschooling. Die Schaffung von Home-Office-, beziehungsweise mobilen Arbeitsplätzen, soweit es möglich ist, hilft hier dem einen oder anderen Mitarbeiter, die Situation besser zu meistern. Was die Studie bei uns konkret gezeigt hat ist, dass es neben der Normalverteilung, wie auch in der Bevölkerung, es zu extremen Chronotypen, sprich zu frühen oder auch zu späten Typen kommt. Beispielsweise haben wir ganz konkret bei den frühen Typen einen frühen Frühdienst ab 4:30 Uhr eingeführt. Wir prüfen aktuell zugleich die Gleitzeiteinführung im Verwaltungsbereich, um hier flexibler auf die Beschäftigten drauf zugehen zu können. Unser oberstes Ziel ist es, dass noch mehr Mitarbeiter gerade sich chronotypisieren lassen. Denn, was wir wollen, ist, mit dem Erweiterungsbau der Klinik mögliche Chrono-Teams zusammenstellen. Sehr gerne möchten wir natürlich dieses individuelle Interesse am Mitarbeiter auch weiterhin bekunden, aber natürlich als Klinik auch aufmerksam machen auf potenzielle Bewerber. Wichtig ist bei dem ganzen Thema: Es geht immer um das Optimieren, nicht Perfektionieren. Das war uns ganz wichtig. Denn trotz aller Bemühungen, die hier dem Mitarbeiter entgegengebracht werden, eines muss klar sein: Nicht für jeden Mitarbeiter wird alles möglich sein. Doch schon kleine Veränderungen sind besser als gar keine Veränderung.
Moderator: Ja. Und wenn sonst der Frühdienst anfängt, aber die Wissenschaft immer sagt, das ist nicht gut, dann kann man ja nicht immer den Standpunkt haben: Es bleibt aber so, weil es halt so ist. Klasse, dass Sie da jetzt drauf hinarbeiten, dass es dann andere Zeiten gibt, damit das eben mit der Chronobiologie besser zusammenpasst. Würden Sie anderen Einrichtungen im Gesundheitsdienst empfehlen, sich mit dem Thema Chronobiologie zu beschäftigen? Und welche Tipps würden Sie aus Ihrer Erfahrung heraus mit auf den Weg geben?
Moderator: Persönlich kann ich nur jedem Arbeitgeber raten, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Alleine schon, weil es einen persönlichen Mehrwert mit sich bringt. Denn nicht nur für das Unternehmen erfahre ich ja was, sondern erstmal primär für mich selbst auch. Man muss sich bewusst machen, dass die erzielten Ergebnisse natürlich Veränderung mit sich bringen. Und diesen Veränderungen muss ich als Arbeitgeber sehr offen gegenüberstehen und natürlich auch bereit sein, diese notfalls umzusetzen. Wichtig ist eine umfassende Information und Aufklärung der Belegschaft, die alleine den Erfolg des ganzen Themas begründet. Es müssen viele persönliche Gespräche geführt werden. Notwendige Entscheider sollten rechtzeitig mit ins Boot geholt werden. Das heißt, konkret Abteilungsleiter, die für die Dienstplanung per se verantwortlich sind. Die Mitarbeitervertretung, aber auch die Datenschutzverantwortlichen. Denn hier geht es um persönliche Daten der Belegschaft. Nicht zuletzt sollte aber natürlich eine gute Ziel- und Maßnahmenplanung und die notwendigen Unterstützer mit vor Ort sein. Als Arbeitgeber kann ich noch sagen: Neugierig bleiben.
Moderator: Vielen Dank, Normal Dassler, Pflegedienstleiter an der Klinik Wartenberg, dass Sie Ihre Erfahrungen zum Thema Chronobiologie geteilt haben.
Norman Dassler: Sehr gerne.
Block 04: Verabschiedung
Moderator: Den eigenen Chronotypen zu kennen ist von Vorteil, wie wir heute erfahren haben. Vor allem im Bereich der Pflege kann ein durchdachter Arbeitsplan dafür sorgen, dass die Gesundheit des Personals gefördert wird. Es bleibt spannend, zu sehen, welche Schritte Unternehmen in Zukunft gehen werden, um die Prinzipien der Chronobiologie umzusetzen. Wie das funktionieren kann, das haben wir von der Klinik Wartenberg gehört. Und viele Informationen zur Studie und wie genau es dort umgesetzt wird, das finden Sie auf der Webseite der Klinik Wartenberg. Und die haben wir Ihnen in den Show- Notes dieses Podcasts verlinkt. Wie schlafen Sie? Nervt Sie der Hahn früh morgens? Oder ist sein Krähen egal, weil Sie schon lange vor ihm wach sind? Kennen Sie Ihren eigenen Chronotypen? Wir freuen uns auf Ihr Feedback. Schreiben Sie uns gerne über die Website: www.bgw-online.de/podcast. Hier finden Sie auch alle weiteren Folgen des Podcasts zum Sofortanhören. Bis zum nächsten Mal, und bleiben Sie gesund!
(Outro: Herzschlag – Für ein gesundes Berufsleben. Der BGW-Podcast)
Block 01: Begrüßung und Einleitung
Moderator: Haben Sie sich heute aus dem Bett gequält? War die Tasse Kaffee auf dem Weg zur Arbeit ein Muss? Oder gehören Sie zu dem Typ Frühaufsteher? Jeder fünfte Deutsche hat nicht genug Schlaf. Laut einer Studie schlafen Erwachsene an Arbeitstagen etwa eine Stunde zu wenig. Durch den Schlafmangel kann es unter anderem zu gesundheitlichen Problemen kommen. Zum Beispiel Bluthochdruck, Diabetes oder sogar Krebserkrankungen. Unterschiedliche Schlafrhythmen, dadurch erschwerte Lebensbedingungen im Arbeitsumfeld und passende Lösungsansätze: Darum geht es dieses Mal. Willkommen zu einer neuen Podcast-Folge der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW). Ich bin Ralf Podszus.
(Podcast-Opener)
Block 02: Interview mit Prof. Dr. Thomas Kantermann und Michael Wieden
Moderator: Die Chronobiologie leitet sich aus den griechischen Wörtern Chronos für Zeit und Bio für Leben ab. Sie beschäftigt sich mit den zeitlichen Organisationen von biologischen Systemen. Kurz gesagt: Die Chronobiologie ist eine Wissenschaft, die sich mit unserer inneren Uhr befasst. Die BGW, die hat gemeinsam mit der Klinik Wartenberg eine Studie durchgeführt, die sich genau mit diesem Thema beschäftigt. Chronotypenorientierte Personaleinsatzplanung oder kurz COPEP, so heißt die Studie. Und sie dreht sich um die zentrale Frage: Wie kann die Chronobiologie dabei helfen, die Gesundheit von Beschäftigten im Gesundheitsdienst zu fördern? Und wie sollte am besten die Arbeitszeit der biologischen Uhr angepasst werden? In dieser Podcast-Folge spreche ich mit zwei Experten, die an der Studie mitgewirkt haben. Professor Dr. Thomas Kantermann und Michael Wieden. Ich grüße Sie beide. Schön, dass Sie dabei sind.
Prof. Dr. Thomas Kantermann: Guten Tag. Hallo.
Michael Wieden: Einen wunderschönen guten Tag.
Moderator: Und mit dabei ist auch Pflegedienstleiter Norman Dassler von der Klinik Wartenberg, der uns später in dieser Podcast-Folge noch erklärt, wie sich Chronobiologie in den Klinikalltag integrieren lässt.
Norman Dassler: Hallo. Ich grüße Sie.
Moderator: Jetzt starten wir erst einmal in das Thema Chronobiologie. Prof. Doktor Thomas Kantermann: Wann sind Sie heute Morgen aufgestanden?
Prof. Dr. Thomas Kantermann: Ich bin heute Morgen um sechs Uhr aufgestanden.
Moderator: In der Chronobiologie würde man Sie jetzt als Lerche bezeichnen, weil Sie früh aufstehen. Ja, übrigens ist Prof. Doktor Thomas Kantermann nicht nur Lerche, sondern auch der Leiter der Forschungsgruppe Chronobiologie und Arbeitsgestaltung an der Hochschule für Ökonomie und Management, kurz FOM, und Leiter der COPEP-Studie an der Klinik Wartenberg. Welche Chronotypen gibt es denn noch, und wie unterscheiden die sich?
Prof. Dr. Thomas Kantermann: Ja, ich muss kurz noch einen Satz sagen: Also ich bin heute Morgen um sechs Uhr aufgestanden. Aber man muss jetzt unterscheiden. Es gibt Personen, die machen das von ihrer Biologie her. Das ist in meinem Falle so, da ich tatsächlich früh bin von meinen Aufwachzeiten. Dann gibt es aber auch diejenigen, die auch morgens um sechs aufstehen, die das aber nur mit einem Wecker können. Und was wir uns in der Chronobiologie anschauen ist die Natur. Was ist denn die natürliche Aufwachzeit eines Menschen? Und da unterscheiden wir uns, genauso wie wir uns im Körpergewicht oder in der Körpergröße oder in der Schuhgröße unterscheiden, eben auch in der Ausprägung unserer Schlaf- und Wachzeiten. Und das kann man für statistische Zwecke einteilen in Gruppen. Da gibt es dann eben die frühen und die späten Typen. Aber es ist tatsächlich ein biologisches Maß, das sich kontinuierlich verteilt. Und wenn man das in genügend vielen Menschen macht, dann findet man eben eine sehr breite Verteilung in vor allem den großen Städten. Und je kleiner Ortschaften werden, da wird diese Verteilung wieder ein bisschen kleiner. Das heißt, es kommt immer auch darauf an, in welche, ja, Umwelten Menschen eingebettet sind. Und ähnlich, wie es eben auch beim Körpergewicht ein bisschen davon abhängt, wann ich jetzt wie viel zu mir nehme, gibt es da eben auch eine gewisse Varianz drin.
Moderator: Und dann gibt es die Lerche und die Eule, und das war es? Oder gibt es noch mehr?
Prof. Dr. Thomas Kantermann: Ja, Sie können das natürlich einteilen in beliebig viele Gruppen. Die Lerchen und die Eulen, das sind sozusagen die Extremen an beiden Enden der Verteilung. Die können sich dann formal gesehen ein Bett teilen, ohne sich da jemals zu begegnen. Es ist aber tatsächlich ein Kontinuum. Und so wie man jetzt auch sich schwertun würde, zu sagen, du bist groß oder du bist klein, ist das immer eine relative Abschätzung. Ich bin klein, wenn ich jemanden sehr großen neben mir stehen habe. Oder andersherum bin ich eben sehr groß, wenn ich jemanden sehr kleinen neben mir stehen habe. Und so ähnlich ist das mit der inneren Uhr natürlich auch. Alle, die so kurz nach der Tagesschau einschlafen abends, die zählen wir dann zu den definitiven Frühtypen. Die wachen aber dann auch, ja, nach sieben, acht Stunden später eben um drei Uhr morgens oder um vier Uhr morgens wieder auf ohne Wecker. Und wenn ich halt, ja, nicht ohne Wecker um Acht oder um Neun aus dem Bett komme, sondern dann eben erst um Zehn oder Elf aufwachen würde, dann zählt man schon eher zu den Spättypen.
Moderator: Sind denn auch Lerchen, wenn sie früh am Morgen aufstehen, auch gleich richtig leistungsfähig?
Prof. Dr. Thomas Kantermann: Wenn Sie aufwachen nach ihrer biologischen Zeit, dann ist das relativ zügig, ja. Man merkt das daran: Wenn ich vor meiner Zeit aufwache und dann noch besonders lange brauche, bis ich eben einsatzfähig bin, dieser Moment, wo man dann sagt: „Ach du, Schatz, sprich mich mal gleich an. Ich brauche jetzt erst noch meinen Kaffee, oder ich brauche noch ein paar Minuten.“ Dann nennen wir das so eine Schlaftrunkenheit. Und das dauert tatsächlich dann länger, je früher ich quasi vor meiner Zeit aufgestanden bin. Aber wenn man zu der Zeit aufsteht, wenn die innere Uhr das vorgibt, und dann entsprechende Tests durchführen würde, dann würde man tatsächlich sehen, dass die Frühtypen entsprechend auch früher leistungsfähiger sind.
Moderator: Und ist das so: Einmal Eule immer Eule? Oder kann sich das auch biologisch verändern?
Prof. Dr. Thomas Kantermann: Grundsätzlich, wenn Sie einmal Eule sind, dann bleiben Sie auch Eule. Man muss aber sagen, dass sich der Chronotyp wiederum über das Lebensalter hinweg verändert. Wir sind als Kinder sehr früh. Also Grundschule klappt noch mit dem frühen Anfangen. Sobald wir in die Pubertät eintreten, werden wir sehr spät als Menschen. Dann ist der frühe Schulanfang überhaupt nicht mehr gut für uns. Und dann so mit Anfang 20, dann kippt es wieder, und wir werden nach und nach früher. Man kann sich so Pi mal Daumen merken, dass man den gleichen Chronotyp bei der Einschulung hat, wie wenn man in Rente geht. Und dazwischen kann es sich um mehrere Stunden unterscheiden. Aber der Chronotyp liegt in Ihren Genen. Da ist eine gewisse Varianz drin. Aber wenn Sie spät sind, dann sind Sie in relativer Maß zu Ihrer Alterskohorte immer spät.
Moderator: Also wir kommen aus unserer biologischen Uhr mit ein paar Veränderungen im Leben ansonsten aber nicht wirklich raus. Welche physischen und psychischen Folgen kann es denn geben, wenn der Lebensstil, beziehungsweise die Arbeitszeit nicht der inneren Uhr entspricht?
Prof. Dr. Thomas Kantermann: Ja, in erster Linie fängt das an mit einer Kollision, dass der Schlaf leidet. Viele Menschen brauchen einen Wecker, um pünktlich bei der Arbeit zu sein, können aber nicht gleichzeitig sagen: „Ich muss jetzt morgen zwei Stunden früher aufstehen. Ich gehe mal zwei Stunden früher ins Bett.“ Das ist den meisten nicht vergönnt. Und dadurch entsteht in erster Linie ein Schlafmangel. Wenn Menschen nicht ausreichend schlafen, dann leidet in erster Linie erstmal die Gemütslaune. Dann sind sie ein bisschen grumpy, ein bisschen schlecht drauf, und werden gemieden. Das ist aber dann ernsthaft, wenn es sich akkumuliert. Das heißt, wenn dieser Schlafmangel über Tage, Wochen, Monate, gegebenenfalls Jahre bestehen bleibt, dann wissen wir eben, dass depressive Störungen dazugehören, dass Stoffwechselerkrankungen dazugehören. Da sprechen wir über Dinge wie Diabetes und Fettleibigkeit. Dass Herz-Kreislauf-Probleme auftreten können bis hin zu Schlaganfällen. Dass sogar, und das ist ein sehr heißes Thema, das im Detail noch gar nicht komplett verstanden ist: Aber wir reden auch über so Dinge wie Krebserkrankungen, die vor allem dann bei Menschen vorkommen, die ganz besonders herausgefordert sind. Und das ist das Stichwort Schichtarbeit.
Moderator: Dann schauen wir uns jetzt mal den Bereich der Pflege an. Hier arbeitet das Personal meistens in Schichten. Wie kommt es zu den gesundheitlichen Auswirkungen bei der Schichtarbeit?
Prof. Dr. Thomas Kantermann: Ja, wenn Sie sich Schichtarbeit anschauen und verstehen wollen, wodurch gesundheitliche Probleme entstehen, sind Sie in erster Linie konfrontiert mit einer Kollision, die sich auf ganz verschiedenen Ebenen abspielt. Schichtarbeiter sind in erster Linie sozial herausgefordert. Dass sie koordinieren müssen, wie das Sozialleben anderer mit ihrem Sozialleben vereinbar ist. Also wenn ich nachts arbeiten muss und dann tagsüber schlafen-, muss ich Einkäufe erledigen. Ich will vielleicht mit der Familie zusammen Mahlzeiten einnehmen. Ich will gerne am Wochenende vielleicht Freunde treffen. Das ist bei Menschen in vor allen rotierenden Schichten, also wenn sie Frühschicht, Spätschicht, Nachtschicht haben, keine leichte Herausforderung. Dann sind Änderungen im Verhalten, im Lifestyle dabei. Dann wird etwas mehr Kaffee getrunken, vielleicht auch mal das eine oder andere Bierchen mehr zum Ausgleich. In der Nacht ist die Ernährung nicht unbedingt immer die beste. Das wissen wir, wenn die Kantinen zu sind oder wenn sich Menschen nicht etwas Entsprechendes mitnehmen für die Nachtschicht. Dann wird gerne mal zu Lebensmitteln gegriffen, die vielleicht nicht so optimal sind. Das hat etwas damit zu tun, dass nachts die Körpertemperatur beispielsweise sinkt und Menschen dann kalt wird. Und dann müssen sie sich entweder mehr bewegen oder sich Zucker schnell zuführen, was dann die Körpertemperatur kurzfristig steigert. Was dann dazu kommt ist ein Schlafmangel, der vor allem in rotierenden Schichten auftritt. Und wenn Sie dann einen entgleisten Lifestyle haben und dann noch Schlafmangel draufpacken, dann entsteht daraus eine recht toxische Situation, die dann noch, und das ist das I-Tüpfelchen, was dann draufkommt, durch eben diese Herausforderung der inneren Uhr zutage tritt. Man kann sich das einfach vorstellen: Wir sind von der Biologie her Tagwesen. Der Körper ist darauf angelegt, tagsüber die größte Mahlzeit zu haben und nachts zu schlafen und da auch keine Lebensmittel zu verdauen. Wenn ich dann konsequent nachts eben meine Hauptmahlzeit habe, mein Mittagessen eben nichts mittags um Zwölf, sondern nachts um Zwölf esse, dann ist der Körper darauf nicht vorbereitet. Das hinterlässt in den Jahren, die die Schichtarbeiter dann tätig sind, eben, ja, nachhaltige Spuren. Und das Interessante ist, dass es keine explizite Schichtarbeitserkrankung gibt. Wir haben jetzt nichts Spezifisches, das nur bei Schichtarbeitern vorkommt. Sondern Schichtarbeiter leiden an dem, woran auch Nichtschichtarbeiter leiden, nur Jahre früher. Das heißt, wir finden die Herzprobleme, die Verkalkung der Arterien, die Gewichtszunahmen, die depressiven Verstimmungen, die Krebserkrankungen um Jahre bis Jahrzehnte früher. Und das ist etwas, was wir sehr ernstnehmen müssen. Dass man, ja, fast sagen könnte, dass Schichtarbeit das Altern beschleunigt, was es ja tatsächlich nicht tut. Aber das ist letztlich, wie es auf dem Papier aussieht. Und was wir eben auch wissen, ist, wenn Menschen rausgehen aus der Schichtarbeit, dass sich dann eine ganze Reihe dieser Probleme auch wieder normalisieren kann. Und das ist ähnlich, wie wenn Sie denken, wie das beim Rauchen ist. Je länger ich geraucht habe, desto länger muss ich Nichtraucher sein, damit sich meine Lunge wieder normalisiert. Und so ähnlich findet das bei der Schichtarbeit auch. Das heißt, wohin man heute geht, sind, möglichst kurze Expositionen zu ermöglichen, dass dieses Durcheinanderbringen der inneren Uhr, ja, sich anhäuft, sondern dass das temporär bleibt.
Moderator: So, jetzt. Wenn ich mal das mit mir vergleiche: Ich schlafe durchschnittlich fünf Stunden, werde aber auch deswegen nur wach, weil der Wecker klingelt. Jetzt bin ich ja schon wieder im Panikmodus als bekennender Hypochonder. Reicht das aus? Lieber mehr?
Prof. Dr. Thomas Kantermann: Lieber mehr. Wenn wir uns die Bevölkerung anschauen, und da spielt es keine Rolle, ob wir jetzt nach Deutschland schauen oder in die USA schauen, nach Australien schauen: Das ist weltweit ziemlich homogen, was wir sehen, dass der Durchschnittsmensch so siebeneinhalb bis acht Stunden Schlaf die Nacht angibt. Dann gibt es aber auch große individuelle Unterschiede. Vor allem, wenn wir an die Jugendlichen denken und an die kleinen Kinder denken, die durchaus zehn, zwölf Stunden an Schlaf brauchen. Bei Neugeborenen sind wir locker bei 18, 19 Stunden Schlaf über den Tag hinweg. Da würde auch niemand auf die Idee kommen, einfach mal einen Wecker zu stellen und den Säugling zu wecken. Nach unten hin zeigen die Daten aber sehr eindeutig, dass alles unter sechs Stunden der Gesundheit nicht zuträglich ist und dass man dann zumindest versuchen sollte, wenn es nachts nicht am Stück geschlafen werden kann, tagsüber vielleicht etwas den Schlaf dann noch versuchen nachzuholen. In erster Linie aber natürlich versuchen, nachts entsprechend lang zu schlafen.
Moderator: Was für Folgen die Missachtung der Chronobiologie im betrieblichen Gesundheitsmanagement hat, das haben wir uns eben angeguckt. Doch welche Lösungsansätze gibt es? Michael Wieden ist Chronoexperte der Aliamos GmbH und Unternehmensberater, außerdem Impulsgeber des Projektes ChronoCity. Herr Wieden, ChronoCity, das klingt spannend und nach Zukunft. Was wurde im Rahmen dieses Projektes jetzt genau gemacht?
Michael Wieden: Grundlage dieses Projektes war natürlich erstmal die Gedankengänge, die eben jetzt auch der Prof. Kantermann gerade von sich gegeben hat. Das heißt, ich beschäftige mich ja selber seit 2002 mit diesem Thema. Und die ersten, sagen wir mal, Berührungspunkte, die ich so mit Unternehmen hatte, die hatten halt immer irgendwie mit zufolge, dass die dann gesagt haben: „Ja, ist ja alles gut und schön, aber unsere Mitarbeiter, die haben Kinder, und die müssen in die Schule. Das heißt also: Was bringt es, wenn wir jetzt hier die Arbeitszeiten verändern?“ Und es hat sich dann so ergeben, dass manche Veränderungsprozesse nicht gestartet werden können oder schwieriger zu starten sind, weil entsprechend externe Parameter da sind, die das Ganze halt erschweren. Wie zum Beispiel das Thema Kinder in der Schule. Und dann war so bei mir eben so dieser Ausgangsgedanke da, zu sagen: Gut, wo kann man denn im Prinzip hier den Hebel ansetzen, um, sagen wir mal, dann darüberhinausgehend auch entsprechend Veränderungsprozesse in Gang zu bringen? Der zweite Anlass war natürlich irgendwo das unbekannte Wort Chronobiologie. Die wenigsten haben mit diesem Thema im Vorfeld bisher zu tun gehabt. Und da war natürlich das Thema Bewusstseinsbildung im Vordergrund gestanden. Und diese beiden Ausgangssituationen waren dann so der Gedanke, zu sagen: Packen wir das Ganze doch in einen kommunalen Kontext hinein. Das heißt, wenn ich sage, ich habe eine Kommune oder eine Stadt und kann dann sozusagen dieses Thema in dieser Stadt strategisch entsprechend aufbauen. Und da war es eben so, dass ich mit dem Bürgermeister von Bad Kissingen in Kontakt gekommen bin und habe so diese Thematik erläutert, dargestellt. Und das fand er sehr spannend. Daraus hat sich dann letztendlich dieses Projekt auch ergeben, das ich dann im Rahmen einer externen Wirtschafsförderung gestartet habe. Und wie gesagt, mit dem Ziel, dass diese Stadt, das ist Bad Kissingen gewesen, also eine Stadt, die ohnehin schon mit dem Thema Gesundheit zu tun, ja, mit dem Thema Kur. Kur ist ja vom Grundgedanken her eigentlich ein präventiver Ansatz, ja. Und da war eben der Gedanke, dass das dort relativ gut reinpasst. Und so haben wir im Prinzip dann dieses Projekt dort gestartet und haben dann zum Beispiel mit Protagonisten, Unternehmern, Co-Direktor, et cetera auch entsprechende Treffen gehabt, wie man sowas mit implementieren kann. Daraus haben sich dann auch zwei, drei Projekte entwickelt, die das Thema dann ein bisschen weiterverfolgen sollten.
Moderator: Und daraus lassen sich jetzt spannende Schlüsse ziehen. Was können Arbeitgebende und Führungskräfte tun, um die Gesundheit in Hinblick auf die Schichtplanung zu fördern? Da spielt ja auch zum Beispiel das Thema Ernährung eine Rolle.
Michael Wieden: Ja, es sind mehrere Punkte, was Unternehmen tun können. Also das eine. Im Kern steht natürlich erstmal die Tatsache: Wie ticken meine Mitarbeiter eigentlich? Das heißt, zu eruieren, was für eine Verteilung an, ich nehme jetzt auch mal den Begriff Chronotypen, im Prinzip im Unternehmen haben. Denn erst dann macht es Sinn ja im Prinzip, in den nächsten Schritt reinzugehen. So ist es ja jetzt auch in der Studie gemacht worden. Der zweite Teil ist natürlich überhaupt erstmal das, was ich vorhin schon angedeutet habe: Ein Bewusstsein zu schaffen. Das heißt, die Mitarbeiter aufzuklären: Um was geht es da eigentlich? Dass die auch ein Verständnis dafür entwickeln, was eigentlich innere Uhr bedeutet, was Chronobiologie bedeutet, was Chronotyp bedeutet, et cetera. Also diese beiden Kernansätze sind eigentlich das, was man am Anfang erstmal tun sollte, um dann zu sehen: Wie kann ich auf Basis der Struktur, die ich im Unternehmen habe-? Ja, Grundvoraussetzung ist erstmal: Habe ich überhaupt Schichtarbeit? Gibt ja genug Unternehmen, die keine Schichtarbeit haben oder die jetzt keine 24-Stunden-Schichten haben, wie der Einzelhandel zum Beispiel. Und dann zu sehen - aufgrund der Struktur: Wie kann ich dort entsprechend Maßnahmen im Unternehmen ausgestalten? Und eine davon kann dann eben auch diese chronotypenoptimierte Personaleinsatzplanung sein oder chronotypenorienterte Personaleinsatzplanung, um dann zu sehen: Wo kann ich Mitarbeiter im Prinzip eher einsetzen, sodass dann am Ende des Tages der individuelle Tag- oder Schlaf-, Wachrhythmus des Mitarbeiters oder der Mitarbeiterin besser berücksichtigt werden kann? Das ist also eine Maßnahme. Und dann gibt es natürlich noch weitere Maßnahmen, die man durchführen kann, die zum Beispiel im Thema Beleuchtung sich widerspiegeln. Sie haben die Ernährung noch angesprochen. Ich denke, da ist es auch ganz wichtig, der Prof. Kantermann hat es gerade gesagt: Wenn ich zum Beispiel in einer Schicht unterwegs bin und hier speziell in einer Nachtschicht, dass einfach der Körper dort nicht die Verarbeitungsleistungen des Essens vollbringen kann, die er am Tag von sich gibt. Ja. Das heißt also, er hat andere Belastungen ohnehin schon zu verarbeiten. Und da ist es natürlich auch nicht förderlich, wenn ich dann dasselbe Essensverhalten wie am Tag. Also wenn ich mir dann mitten in der Nacht in der Schicht dann ein fettes Steak reinhauen würde, was ich unter Umständen über den Tag mittags mache. Ob das jetzt sinnvoll ist, mal ganz vorausgelassen. Genauso auch das Thema Frühstück ist so ein klassisches Thema: Macht es Sinn, mir morgens um sechs Uhr, wenn ich mit dem Wecker geweckt wurde und eigentlich normalerweise bis neun Uhr schlafen würde, macht es dann Sinn, tatsächlich zu frühstücken, wenn ich eigentlich gar keinen Hunger habe? Ja, da dann eben auch ein Bewusstsein zu schaffen und zu sagen: Gut, dann halt später frühstücken. Und das aber zum Beispiel auch in den Kantinenzeiten mit zu berücksichtigen. Denn die Kantinenzeiten sind natürlich immer etwas, was jeden Mitarbeiter sozusagen in der Wahl der Zeit, wann er seine Mahlzeiten nimmt, einschränkt. Ja, oder zumindest festlegt. Auch da gibt es Möglichkeiten, entsprechend Dinge zu verändern.
Moderator: Gerade auch in der Pflege: Mittag nur bis 13:30, danach ist der Kiosk offen. Und-.
Michael Wieden: Ja. Und da hat man natürlich dann die gesündesten Sachen drin liegen.
Moderator: Richtig. Genau. Welche Vorteile ergeben sich für beide Seiten, wenn das Prinzip der Chronobiologie umgesetzt wird?
Michael Wieden: Ja, ich meine, ich sage immer so: Jedes Unternehmen möchte ausgeschlafene Mitarbeiter haben, sorgt aber dafür, dass sie unter Umständen nicht ausschlafen. Ja, und eine Win-Win-Situation sind ausgeschlafene Mitarbeiter, soweit es möglich ist. Und natürlich auch Mitarbeiter, die am Ende des Tages ihre Leistungen, sagen wir mal, optimierter vollbringen können, eine bessere Leistung vollbringen können, vor allem aber auch konzentrierter sein können. Weil wir reden hier jetzt nicht nur von Leistung im Sinne von: Ein Mitarbeiter muss bessere oder mehr Leistung erbringen. Sondern es geht ja auch zum Beispiel um Unfallprävention, ja. Das heißt also hier, dass zum Beispiel Risiken, die durch schlafmangelbedingte Konzentrationsschwäche definitiv erhöht sind-. Nur mal als Beispiel: Ich habe einen Spättypen, setze ihn als Fluglotsen morgens um sechs Uhr ein, ja. Oder Gefahrguttransporter morgens um sechs Uhr. Und da hat natürlich auf der einen Seite der Mitarbeiter den Vorteil, dass, wenn chronotypenorienterte Personaleinsatzplanung durchgeführt wird, dass er eher nach seinem Rhythmus schlafen kann, dass er langfristig gesünder bleiben kann-. Professor Kantermann hat es ja erklärt. Gerade auch in der Schicht, was passieren kann für das Unternehmen-, ist es natürlich im Gegenzug so: Es entstehen ja Kosten durch Schlafdefizite. Ich meine, es gibt ja diese schöne Rent-Europe-Studie von 2016, wo man festgestellt hat, dass Schlafdefizit die deutsche Volkswirtschaft damals 2016 knapp 50 Milliarden Euro kostet. So von der Hochrechnung sind das zwischenzeitlich 60 Milliarden. Und das legt sich ja mehr oder weniger auch auf jedes Unternehmen um. Das heißt also: Ein Unternehmen hat ausgeschlafenere Mitarbeiter, und der Mitarbeiter selbst hat dadurch natürlich, sagen wir mal, in dem Umfeld, in dem er tätig ist, konzentrierteres Arbeiten, und damit auch höhere Chance, dann am Ende des Tages gesund zu arbeiten.
Moderator: Und 60 Milliarden Euro für ausgeschlafene Mitarbeiter, das ist mal ein Wert auf jeden Fall.
Michael Wieden: Definitiv, ja.
Moderator: Da sollte es ja auch ein wirtschaftliches Interesse geben. Es gibt mittlerweile jede Menge Wege, um den eigenen Chronotypen zu bestimmen: Bluttest, Fragebögen und auch Online-Tests. Was können Sie da empfehlen?
Michael Wieden: Ja, gut. Ich meine, sagen wir mal so: Die präzisesten Tests, die es momentan gibt, das ist der Bluttest. Es gibt ja zwischenzeitlich auch einen Haarwurzeltest. Basiert aber letztendlich auf der gleichen Methodik im Nachgang. Und dort wird eben der sogenannte Dilmo festgelegt, den Melatonin Onset. Der Zeitpunkt, zu dem die natürliche genetisch bedingte Melatonin-Ausschüttung startet. Und der ist natürlich gegenüber Fragebögen zum Beispiel losgelöst von irgendeiner Subjektivität. Ja, das heißt ein Fragebogen, wenn ich den ausfülle, dann kann das sein, dass ich den an zwei unterschiedlichen Tagen unterschiedlich ausfülle. Oder wenn der unterschiedliche Hintergründe hat, dass ich das halt entsprechend so ausfülle, weil ich denke, damit kann ich dies und jenes erreichen. Während ich halt im Endeffekt bei einem Bluttest ein faktisches Ergebnis habe, was ja eine wesentlich höhere Präzision im Endeffekt mit sich bringt.
Moderator: Das Blut hat auf jeden Fall Recht. Vielen Dank an Professor Doktor Thomas Kantermann von der Hochschule für Ökonomie und Management und Michael Wieden, Chronoexperte der Aliamus GmbH und Unternehmensberater. Schön, dass Sie bei dieser Podcast-Folge dabei waren.
Prof. Dr. Thomas Kantermann: Danke ebenso.
Michael Wieden: Herzlichen Dank auch von meiner Seite.
Block 03: Interview mit Norman Dassler
Moderator: Wie gut und wichtig Chronobiologie für den Arbeitsalltag und darüber hinaus sein kann, das haben wir in dieser Podcast-Folge gehört. Aber wie gut lässt sich das Ganze umsetzen? Darüber möchte ich zum Schluss dieser Podcast-Folge mit Pflegedienstleiter Norman Dassler von der Klinik Wartenberg sprechen. Herr Dassler: Um die Gesundheit der Mitarbeiter zu erhalten und zu fördern hat die Klinik Wartenberg ein betriebliches Gesundheitsmanagement aufgebaut und dort auch das Gesamtprojekt Chronobiologie integriert. Wie genau funktioniert das jetzt an der Klinik Wartenberg?
Norman Dassler: Unser zertifiziertes und mehrfach preisgekröntes betriebliches Gesundheitsmanagement ist ein wichtiger Part in unserer langfristigen Unternehmensstrategie. Die Erfahrungen, die wir in den letzten zehn Jahren Sammeln konnten, zeigen, dass gesunde Mitarbeiter einen wesentlichen Betrag zu unserem Unternehmenserfolg leisten. Ohne sie schlichtweg funktioniert es einfach nicht. Wenn ich sage „gesunde Mitarbeiter“ bedeutet das bei uns eine Anwesenheitsquote von rund 97 Prozent. Um diese Strategie auch langfristig halten zu können sind wir immer wieder auf der Suche nach neuen Impulsen. In unserem Managementsystem prüfen wir jedes Jahr mittels verschiedener Instrumente wie dem AO-Report der Krankenkassen, Mitarbeiterbefragungen, Qualitätsaudits und auch Arbeitssituationsanalysen den Gesundheitszustand unserer Belegschaft. Dabei ist uns aufgefallen, dass Schlafstörungen und deren psychosomatische Auswirkungen die Abgespanntheit, Müdigkeit, Mattheit, Kopf- und Nackenschmerzen immer wieder thematisiert wurden. Deswegen haben sich die Vertreter der Klinikleitung, die BGM-Fachkräfte und der Betriebsrat zusammengesetzt und das Gesamtprojekt Chronobiologie ins Leben gerufen. Auf Basis der Ergebnisse unserer wissenschaftlichen Studie wollen wir langfristig den natürlich und genetisch bedingten Schlaf-Wach-Rhythmus der Mitarbeiter besser bei der Dienstplanung berücksichtigen. Heißt konkret: Arbeits- und Lebenszeit wollen wir besser miteinander abstimmen. Um das zu ermöglichen, muss es natürlich das Unternehmen als allererstes wissen, welche Chronotypen innerhalb der Belegschaft beschäftigt sind.
Moderator: Und wie kommt Ihr Haus jetzt Eulen und Lerchen entgegen? Was macht ihr jetzt?
Normann Dassler: Natürlich möchten wir den eingangs beschriebenen Themenfeldern, Bewusstseinsbildung, Arbeitsumgebung, und dem Schwerpunkt Lichtkonzept und Ernährung mit der Personaleinsatzplanung weiterarbeiten. Gerade bei der Einsatzplanung liegt ja der Fokus der Studie. Hier achten wir bei den Studienteilnehmern darauf, dass die privaten Belange, beispielsweise Kinderbetreuung, besser im Alltag berücksichtigt werden. Wir haben den Vorteil, dass gerade im Pflegedienst, um den es ja hier konkret bei mir im Bereich geht, viele verschiedene und flexible Arbeitszeiten bereits vorhanden sind. Doch die Corona-Auswirkungen, die nicht zu verachten sind und natürlich uns alle im Frühjahr ereilt haben, haben hiermit neue Themen zur Tagesordnung hinzu. Beispielsweise Homeschooling. Die Schaffung von Home-Office-, beziehungsweise mobilen Arbeitsplätzen, soweit es möglich ist, hilft hier dem einen oder anderen Mitarbeiter, die Situation besser zu meistern. Was die Studie bei uns konkret gezeigt hat ist, dass es neben der Normalverteilung, wie auch in der Bevölkerung, es zu extremen Chronotypen, sprich zu frühen oder auch zu späten Typen kommt. Beispielsweise haben wir ganz konkret bei den frühen Typen einen frühen Frühdienst ab 4:30 Uhr eingeführt. Wir prüfen aktuell zugleich die Gleitzeiteinführung im Verwaltungsbereich, um hier flexibler auf die Beschäftigten drauf zugehen zu können. Unser oberstes Ziel ist es, dass noch mehr Mitarbeiter gerade sich chronotypisieren lassen. Denn, was wir wollen, ist, mit dem Erweiterungsbau der Klinik mögliche Chrono-Teams zusammenstellen. Sehr gerne möchten wir natürlich dieses individuelle Interesse am Mitarbeiter auch weiterhin bekunden, aber natürlich als Klinik auch aufmerksam machen auf potenzielle Bewerber. Wichtig ist bei dem ganzen Thema: Es geht immer um das Optimieren, nicht Perfektionieren. Das war uns ganz wichtig. Denn trotz aller Bemühungen, die hier dem Mitarbeiter entgegengebracht werden, eines muss klar sein: Nicht für jeden Mitarbeiter wird alles möglich sein. Doch schon kleine Veränderungen sind besser als gar keine Veränderung.
Moderator: Ja. Und wenn sonst der Frühdienst anfängt, aber die Wissenschaft immer sagt, das ist nicht gut, dann kann man ja nicht immer den Standpunkt haben: Es bleibt aber so, weil es halt so ist. Klasse, dass Sie da jetzt drauf hinarbeiten, dass es dann andere Zeiten gibt, damit das eben mit der Chronobiologie besser zusammenpasst. Würden Sie anderen Einrichtungen im Gesundheitsdienst empfehlen, sich mit dem Thema Chronobiologie zu beschäftigen? Und welche Tipps würden Sie aus Ihrer Erfahrung heraus mit auf den Weg geben?
Moderator: Persönlich kann ich nur jedem Arbeitgeber raten, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Alleine schon, weil es einen persönlichen Mehrwert mit sich bringt. Denn nicht nur für das Unternehmen erfahre ich ja was, sondern erstmal primär für mich selbst auch. Man muss sich bewusst machen, dass die erzielten Ergebnisse natürlich Veränderung mit sich bringen. Und diesen Veränderungen muss ich als Arbeitgeber sehr offen gegenüberstehen und natürlich auch bereit sein, diese notfalls umzusetzen. Wichtig ist eine umfassende Information und Aufklärung der Belegschaft, die alleine den Erfolg des ganzen Themas begründet. Es müssen viele persönliche Gespräche geführt werden. Notwendige Entscheider sollten rechtzeitig mit ins Boot geholt werden. Das heißt, konkret Abteilungsleiter, die für die Dienstplanung per se verantwortlich sind. Die Mitarbeitervertretung, aber auch die Datenschutzverantwortlichen. Denn hier geht es um persönliche Daten der Belegschaft. Nicht zuletzt sollte aber natürlich eine gute Ziel- und Maßnahmenplanung und die notwendigen Unterstützer mit vor Ort sein. Als Arbeitgeber kann ich noch sagen: Neugierig bleiben.
Moderator: Vielen Dank, Normal Dassler, Pflegedienstleiter an der Klinik Wartenberg, dass Sie Ihre Erfahrungen zum Thema Chronobiologie geteilt haben.
Norman Dassler: Sehr gerne.
Block 04: Verabschiedung
Moderator: Den eigenen Chronotypen zu kennen ist von Vorteil, wie wir heute erfahren haben. Vor allem im Bereich der Pflege kann ein durchdachter Arbeitsplan dafür sorgen, dass die Gesundheit des Personals gefördert wird. Es bleibt spannend, zu sehen, welche Schritte Unternehmen in Zukunft gehen werden, um die Prinzipien der Chronobiologie umzusetzen. Wie das funktionieren kann, das haben wir von der Klinik Wartenberg gehört. Und viele Informationen zur Studie und wie genau es dort umgesetzt wird, das finden Sie auf der Webseite der Klinik Wartenberg. Und die haben wir Ihnen in den Show- Notes dieses Podcasts verlinkt. Wie schlafen Sie? Nervt Sie der Hahn früh morgens? Oder ist sein Krähen egal, weil Sie schon lange vor ihm wach sind? Kennen Sie Ihren eigenen Chronotypen? Wir freuen uns auf Ihr Feedback. Schreiben Sie uns gerne über die Website: www.bgw-online.de/podcast. Hier finden Sie auch alle weiteren Folgen des Podcasts zum Sofortanhören. Bis zum nächsten Mal, und bleiben Sie gesund!
(Outro: Herzschlag – Für ein gesundes Berufsleben. Der BGW-Podcast)
Die Interviewgäste
Prof. Dr. Thomas Kantermann
Leiter der Forschungsgruppe „Chronobiologie und Arbeitsgestaltung“ an der FOM und Leiter der Studie „COPEP“ an der Klinik Wartenberg
Norman Dassler
Pflegedienstleitung Klinik Wartenberg
Michael Wieden
Chronoexperte der aliamos GmbH und Unternehmensberate und Impulsgeber des Projektes Chronocity
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