Welche Risiken gibt es?

Trotz bestehender Sicherheitsanforderungen kommt es im Zusammenhang mit energetisch höhenverstellbaren Liegen immer wieder zu Unfällen mit erheblichen Quetschverletzungen - manchmal auch mit Todesfolge. Diese ereignen sich in der Regel durch die unbeabsichtigte Betätigung der Höhenverstellung - etwa bei therapeutischen Anwendungen, Reinigungsarbeiten oder beim unbeaufsichtigten Spielen von Kindern.

Einklemmgefahr im Hubmechanismus

Illustration: Reinigungskraft wird unter einer Therapieliege eingeklemmt

Einklemmgefahr im Hubmechanismus, zum Beispiel bei Reinigungsarbeiten

Das Risiko, sich im Hubmechanismus selbst einzuklemmen, ist bei der Bedienung mittels Fußtastern und Schaltgestängen deutlich erhöht. Hier kann – etwa bei Reinigungsarbeiten – leicht die Körpergewichtskraft auf die Steuerung drücken und so die Abwärtsbewegung unbeabsichtigt in Gang gesetzt werden. Weiterhin problematisch: In dem Moment, in dem das beginnende Einklemmen wahrgenommen wird, wird in der Regel instinktiv dagegen gedrückt – statt das Gewicht von der Stelleinrichtung zu nehmen.

Gefahrstellen entstehen unter der Liegefläche, wenn der Abstand zwischen den Konstruktionsteilen der Liege zu klein wird. Für den Oberkörper und Rumpf gelten beispielsweise 50 cm als kritisch (siehe Tabelle 20 IEC 60601-1 bzw. ISO 13857). Beim Scherenhub und bei Gelenkarmen wird dieser Wert im Regelfall beim Herunterfahren konstruktionsbedingt unterschritten.

Illustration: Person, die neben einer Therapieliege sitzt und diese bedient, quetscht Bein ein

Einklemmgefahr beim Bedienen

Einklemmgefahr zwischen Bedienelement und Liegenrahmen

Neben den Todesfällen haben sich zum Teil schwere Quetschverletzungen durch die Selbsteinklemmung von Anwenderinnen und Anwendern im beabsichtigten Betrieb ereignet.

Ein besonderes hohes Risiko birgt die Höhenverstellung mittels Fußsteuerung. Wenn der Bediener, die Bedienerin neben der Liege sitzt und die Höhenverstellung aktiviert, kann der Unterschenkel zwischen Liegefläche und Stelleinrichtung eingeklemmt werden. Quetschungen und Frakturen der unteren Extremität sind die Folge.

Weiterhin problematisch: Während der Abwärtsbewegung der Liegefläche wird der Druck auf die Stelleinrichtung noch verstärkt.