Arbeitshygiene und persönliche Schutzausrüstung Gesundheitsgefährdungen durch mangelnde Hygiene sowie durch den falschen Umgang mit persönlicher Schutzausrüstung werden vermieden.

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus' ist die Gefährdungsbeurteilung zu ergänzen.

Hygiene soll Infektionen und die Verschleppung und Verbreitung von Krankheitserregern verhindern. Analog soll ein sicherer Umgang mit Gefahrstoffen eine gesundheitsschädliche Exposition der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verhindern und die Verschleppung gefährlicher Substanzen verhindern.

Hygiene, Sauberkeit und die Verwendung persönlicher Schutzausrüstung spielen in beiden Fällen eine entscheidende Rolle und erfordern vergleichbare Schutzmaßnahmen.

PSA zum sicheren Umfang mit Gefahr- und Biostoffen

  • Einmalhandschuhe
  • Schutzhandschuhe
  • Masken oder Atemschutzgerät
  • Schutzanzug

Allerdings können diese Schutzmaßnahmen ihrerseits Belastungen verursachen oder Gefährdungen hervorrufen. Oder es treten Gefährdungen aufgrund falscher Anwendung auf.

Ungenügender Schutz

Einmalhandschuhe schützen zum Beispiel vor Krankheitserregern, sind aber in der Regel nur kurzfristig chemikaliendicht. Ebenso stellen beschädigte Schutzhandschuhe oder Overalls ein Kontaminationsrisiko dar.

Falsche Handhabung, beispielsweise beim Ablegen verschmutzter Schutzkleidung kann eine Kontamination nach sich ziehen. Eine falsche Größe kann die Schutzwirkung herabsetzen.

Belastungen und Gefährdungen

Einerseits schützt die getragene Ausrüstung, andererseits kann sie wieder neue Belastungen verursachen und Gefährdungen hervorrufen.

In flüssigkeitsdichten Handschuhen schwitzt man schnell, sodass die Arbeit als belastende Feuchtarbeit zu werten ist: Auf Dauer können Hauterkrankungen wie Ekzeme und Allergien auftreten. Bei Latexhandschuhen ist das Allergierisiko besonders hoch.

Atemschutzmasken erschweren das Atmen und sind bei lang dauernden oder anstrengenden Arbeiten eine Belastung. Im schlimmsten Fall droht ein Kreislaufversagen. Aber schon Konzentrationsschwäche oder ein Schwächeanfall kann einen Unfall verursachen.

Schutzkleidung kann die Beweglichkeit einschränken oder die Sicht behindern. Man kann damit hängen bleiben und stolpern oder stürzen. Sie kann von drehenden Maschinenteilen eingezogen werden. All das erhöht die Unfallrisiken.

 

Beispiele für allgemeine Maßnahmen zur Reduzierung der Belastungen

  • Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Auswahl der geeigneten PSA mit einbeziehen
  • Die PSA in den individuell erforderlichen Größen zur Verfügung stellen
  • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig unterweisen
  • Beim Ablegen, beim Transport, bei Reinigung oder Entsorgung sicherstellen, dass man nicht mit kontaminierter Schutzkleindung in Berührung kommt
  • Kontaminiertes Arbeitsgerät und kontaminierte Schutzkleidung getrennt und gesondert verschlossen transportieren
  • Möglichst bald nach der Benutzung sachgemäß reinigen
  • Arbeitsgeräte und Arbeitsflächen, falls erforderlich, mit Wischtüchern desinfizieren, wegen der Belastung der Atemwege Sprühdesinfektion vermeiden

 

Beispiele für Maßnahmen zur Reduzierung von Risiken und Belastungen durch Atemschutzgeräte

  • Atemschutzgeräte oder PSA gegen Absturz regelmäßig durch Sachkundige warten und prüfen lassen
  • Atemschutzvollmasken eventuell durch gebläseunterstützte Atemschutzgeräte ersetzen
  • Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zur praktischen Handhabung mindestens einmal jährlich unterwiesen

 

Beispiele für Maßnahmen zur Reduzierung von Belastungen durch Feuchtarbeit

  • Hautschutz- und Händehygieneplan erstellen
  • Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mehr als zwei Stunden täglich Feuchtarbeit leisten, die arbeitsmedizinische Vorsorge "Haut" anbieten
  • Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mehr als vier Stunden täglich Feuchtarbeit leisten, ist die arbeitsmedizinische Vorsorge "Haut" obligatorisch