Zwei Radfahrende mit Helm fahren einem farbig markierten Radweg entlang.

Sicher im Straßen­verkehr BGW magazin - 3/2022

Für Mobilitätstrainings der Beschäftigten können BGW-Mitgliedsbetriebe einen Kosten­zuschuss erhalten. Inzwischen werden dabei nicht nur Trainings mit dem Pkw unterstützt. Das Angebot wurde auf viele weitere Verkehrsmittel ausgeweitet.

Wer auf dem Weg zur Arbeit ist oder beruflich von Termin zu Termin eilt, kann schnell in eine kritische Verkehrssituation geraten. Doch viele reagieren falsch oder zu spät. Der Grund: mangelnde Erfahrung – was eigentlich gut ist, schließlich sollen solche Vorkommnisse möglichst selten bleiben. Trotzdem ist es möglich, sich auf Gefährdungen im Straßenverkehr einzustellen. Richtiges Verhalten in Ausnahmesituationen lässt sich gezielt trainieren und verbessern.

Das Unfallrisiko im Straßenverkehr hat eine große Bedeutung für das Arbeitsleben. Die BGW engagiert sich für mehr Sicherheit und fördert Mobilitätstrainings. Bis zu 75 Euro Zuschuss pro Person gibt es für viele Trainingsformate und Verkehrsmittel. Es ist also egal, ob ein Pkw-Sicherheitstraining gewünscht wird oder beispielsweise Motorrad, Fahrrad oder E-Bike bevorzugt werden. Auch Trainings mit Fahrsimulatoren und betriebliche Mobilitätsaktionen werden gefördert. Die Auswahl sollte je nach den individuellen Gefährdungen der Beschäftigten im Berufsverkehr getroffen werden.

Das Training muss den Richtlinien des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) entsprechen oder das "Qualitätssiegel Verkehrssicherheit" tragen. Für andere Trainings übernimmt die BGW keine Kosten. Ein Wiederholungstraining ist frühestens nach zwei Jahren möglich.

Verfahren zur Kostenübernahme: So gehen Betriebe vor

Kontakt mit einer vom DVR anerkannten Ausbildungsstätte aufnehmen, Trainingsangebot auswählen, Termin finden und Personen für die Schulung verbindlich buchen

BGW-Kundennummer bereithalten und das Online-Verfahren zur Kostenübernahme durchführen

Kostenübernahmebestätigung für die aufgeführten Teilnehmenden ausdrucken und bei einer ermächtigten Ausbildungsstelle vorlegen

Falls nach Abrechnung des Veranstalters mit der BGW ein Differenzbetrag verbleibt, wird dieser dem Betrieb vom Veranstalter gesondert in Rechnung gestellt.

Mehr über die Trainings erzählt Björn Kloock

Wie muss man sich Mobilitätstrainings vorstellen?

Es geht vor allem darum, mögliche Gefahrensituationen zu erkennen und passend reagieren zu können. Wie bremst man zum Beispiel richtig, wie weicht man aus? Das wird meist auf einem Übungsplatz trainiert und gemeinsam besprochen. Von Pkw-Sicherheitstrainings haben viele schon eine gewisse Vorstellung. Aber auch bei einem Fahrradtraining lässt sich der Horizont erweitern. Wer mitmacht, muss schon Fahrrad fahren können, das ist kein Training für Neulinge. Aber es vermittelt mehr Sicherheit auf dem Rad und zeigt in Theorie und Praxis, wie sich die Fahrfertigkeit verbessern lässt.

Können sich Beschäftigte selbst anmelden?

Nein, die Anmeldung läuft über das Unternehmen. Aber Beschäftigte können sich natürlich an ihre Vorgesetzten wenden und nachfragen.

Welche Vorteile haben Betriebe, die sich um Mobilitätstrainings für ihre Beschäftigten kümmern?

Zum einen leisten sie einen Beitrag zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr: Es kommt zu weniger Unfällen und somit zu weniger Ausfällen beim Personal. Mich erreichen auch immer wieder Anfragen von Unternehmen, die beispielsweise Pedelecs für ihre Mitarbeitenden anschaffen wollen. Da besteht schon eine gewisse Sorge, ob alle damit von Anfang an gut umgehen können. Mobilitätstrainings helfen hier weiter und können betriebliche Mobilitätskonzepte oder auch Aktionen für Mitarbeitende unterstützen. Zum anderen können Trainings sich unmittelbar für Unternehmen bezahlt machen. Sie gehen nämlich auch gezielt auf Themen wie Verbrauch und wirtschaftliches Fahren ein. Das spielt nicht nur dort eine große Rolle, wo Dienstfahrzeuge eingesetzt werden. Solche Aspekte werden in der heutigen Zeit allgemein immer wichtiger.

Was sind Eco-Safety-Trainings für Betriebe?

Es handelt sich um Trainings zum Thema "Fahr und spar mit Sicherheit – Sicher, wirtschaftlich und umweltschonend fahren". Das Besondere ist, dass dabei in betriebseigenen Fahrzeugen im realen Verkehr geübt wird. Bei der Auswertung – beispielsweise auch von Videoaufnahmen der Fahrt – geht es um Fragen wie: Wann ist Schalten angesagt? Wie lässt sich Schwung nutzen? Wie kann vorausschauender und gelassener gefahren werden? Solche Trainings sind zukunftsweisend.

Gilt das Förderangebot für alle BGW-Mitgliedsbetriebe, also auch für kleine Unternehmen oder solche, bei denen kaum Dienstwege anfallen?

Ja! Es ist völlig unabhängig von der Größe oder Ausrichtung des Unternehmens.

Werden nur die Angebote gefördert, die in der DVR-Datenbank zu finden sind?

Die Anbieter-Liste des DVR ist sehr umfangreich, allerdings kann es vorkommen, dass etwas noch fehlt. Darum lohnt es sich im Zweifel, bei der BGW  nachzu­fragen.

Kontakt: Mobilitätstraining

Sie haben Fragen zur Kostenübernahme für Mobilitätstrainings?

Hat die BGW noch mehr Angebote zur sicheren Mobilität für Betriebe?

Aber ja. Am besten auf der Website nachschauen, unter "Sichere Mobilität". Eines unserer Themen ist beispielsweise auch die sichere Mobilität von Menschen mit Behinderungen.

Von: Anja Hanssen