Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Thema: „Zytomegalie“
Die Zytomegalie (Zytomegalievirus-Infektion, CMV) wird von humanen Herpesviren (HHV 5, CMV) hervorgerufen. CMV ist weltweit der häufigste Erreger fruchtschädigender Infektionen in der Schwangerschaft und kann bei einem kleinen Teil der Kinder zu unterschiedlich schwerwiegenden Schädigungen führen, im schlimmsten Fall zu schweren körperlichen und geistigen Behinderungen.
Da CMV Blutzellen verändern kann, wird sie auch „Riesenzellen=Zytomegalie -“ Krankheit genannt.
Um eine CMV-Infektion zu vermeiden, muss der direkte Kontakt mit Speichel und Urin und anderen Körperflüssigkeiten vermieden werden.
Im Krankenhaus wird die
- konsequente Basishygiene mit Händedesinfektion und Tragen von Handschuhen und Schutzkitteln (TRBA 250) empfohlen.
Bei engem Kontakt mit Kleinkindern in Kindertagesstätten sowie im Krankenhaus:
- Nach Windelwechsel, Nase putzen, Waschen oder Füttern eines Kleinkindes und Kontakt mit Tränen und eingespeicheltem Spielzeug wird eine Händedesinfektion empfohlen.
Frauen mit Kinderwunsch und Schwangere sollten bei engem Kontakt zu Kleinkindern und abwehrgeschwächten Patienten besonderen Wert auf die Basishygiene legen.
Allgemeine Hygieneregeln sollten beachtet werden:
- Kleinkinder nur auf die Wange küssen.
- Nie von einem Löffel oder Fläschchen eines Kindes essen oder Schnuller in den Mund nehmen.
- Nie gemeinsam Zahnbürsten, Essgeschirr, Besteck und Handtücher gebrauchen.
Berufsgruppen, die einen therapeutischen und/oder pflegerischen Auftrag mit CMV-Ausscheidern haben. Dazu zählen besonders:
- Beschäftigte, die Umgang mit Kindern unter drei Jahren haben, zum Beispiel in
- Kindertagesstätten
- Frühfördereinrichtungen
- Berufsgruppen, die Umgang mit immungeschwächten Patienten haben, zum Beispiel in
- Intensivstationen
- Onkologie oder
- Transplantationschirurgischen Abteilungen
- Beschäftigte, die Umgang mit Stillenden und/oder Säuglingen haben, zum Beispiel in
- Geburtshilfe- und Wöchnerinnenstationen
- Säuglingszimmern
Bei guten Hygienestandards ist in Krankenhäusern nicht mit einem erhöhten Risiko für eine Zytomegalieinfektion zu rechnen.
Die Zytomegalie-Erreger können über engen, ungeschützten Körperkontakt übertragen werden (z. B. Pflege, Wickelarbeitsplatz). Besonders Kleinkinder können Viren über Speichel und Urin ausscheiden, wenn sie nach der Geburt durch Muttermilch oder während der Schwangerschaft mit Zytomegalie (CMV) angesteckt wurden. Gesunde Stillkinder nehmen davon keinen Schaden. Aber sie können über Speichel und Urin andere Kontaktpersonen (z.B. Schwangere oder Spielkameraden und -kameradinnen) anstecken.
Ebenso können schwerkranke Personen, die früher schon einmal eine CMV-Infektion hatten, durch ihre Abwehrschwäche wieder zu Ausscheidern werden (Reaktivierung). Auch sie können CMV über Speichel oder Urin auf andere übertragen.
Ungeborene, deren Mütter noch nie Kontakt mit CMV hatten, sind durch eine Erstinfektion während der Frühschwangerschaft besonders gefährdet.
CMV-seronegative Frauen mit Kinderwunsch sollten bei engem Kontakt zu Kleinkindern und immungeschwächten Patienten eine konsequente, sorgfältige Händehygiene durchführen. Da der direkte Kontakt zu Körperflüssigkeiten in diesen Einrichtungen auch durch das situationsgerechte Tragen von Handschuhen vermieden werden kann sowie eine gute Händehygiene und Verwendung von Desinfektionsmitteln eingeübt sind, bestehen im Routinebetrieb meist bereits genug Schutzmaßnahmen, um CMV-Infektionen zu reduzieren. Am Arbeitsplatz wird zur CMV-Prävention in jedem Fall ein alkoholisches Händedesinfektionsmittel mit nachgewiesener begrenzt viruzider Wirksamkeit empfohlen (Robert-Koch-Institut).
- Im Krankenhaus stellen eine konsequente Basishygiene mit Händedesinfektion, das generelle Tragen von Handschuhen und Schutzkitteln angemessene Präventionsmaßnahmen dar.
- Nach einer möglichen Exposition durch z.B. Windelwechsel, Nase putzen, Waschen oder Füttern eines Kleinkindes und Kontakt mit Tränen und eingespeicheltem Spielzeug wird eine Händedesinfektion empfohlen.