Sport für alle –Wie inklusiv ist Sport in Deutschland? #48 BGW-Podcast "Herzschlag - Für ein gesundes Berufsleben"
Wer Sport machen will, geht ins Fitnessstudio oder sucht sich einen Sportverein. Aber ist das auch für Menschen mit Behinderung so einfach machbar? Gibt es genug Vereine, die inklusiven Sport anbieten? Antworten darauf soll ein Forschungsprogramm liefern, das die BGW im Rahmen der Kooperation mit Special Olympics Deutschland (SOD) gestartet hat.
Jutta Hinsch von der BGW gibt uns Einblicke in das Programm. Außerdem sprechen wir mit dem Radsportler Robert Herberg und der Unified Sports® Partnerin Lilly Binder, die uns verraten, was es mit Unified Sports® auf sich hat.
Hier kommen Sie zum Transkript dieser Folge
Block 01: Einleitung und Begrüßung
Moderator: Alle Menschen haben die gleichen Rechte. So steht es in Artikel 3 unseres Grundgesetzes. Dort findet man auch den Zusatz „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden“. Umso wichtiger ist das Thema Inklusion in den Schulen, am Arbeitsplatz oder auch im Sport. Menschen mit Behinderung sollen, wie jede und jeder andere, Zugang zu Sport und Bewegung haben und das Recht auf soziale Teilhabe. Darüber wollen wir in der heutigen Podcast-Folge sprechen. Also, wie gut funktioniert überhaupt die Inklusion in den Sportvereinen und wie fördert die BGW das Ganze? Außerdem sprechen wir mit Radsportler Robert Herberg und der Schülerin Lilly Binder. Beide nehmen an den Special Olympics, die Nationalen Spiele in Berlin, teil. Und sind das perfekte Beispiel dafür, wie Menschen mit und ohne Handicap gemeinsam Sport machen können und sich gegenseitig unterstützen. Ich bin Ralf Podszus und ich freue mich, dass Sie wieder mit dabei sind.
(Podcast-Opener)
Block 02: Interview mit Jutta Hinsch, Robert Herberg und Lilly Binder
Moderator: Wer Sport machen will, geht ins Fitnessstudio, läuft im Park, wenigstens eine Treppenhaustreppe hoch und runter oder sucht sich einen Sportverein. Hier gibt es also viele Auswahlmöglichkeiten. Ist das auch für Menschen mit Behinderung so einfach? Gibt es genug Vereine, die inklusiven Sport anbieten? Und wie groß ist die Auswahl an Sportarten? Antworten darauf soll ein Forschungsprogramm liefern, dass die BGW im Rahmen der Kooperation mit SOD, Special Olympics Deutschland, gestartet hat. Jutta Hinsch von der BGW in Hamburg kann uns erklären, was es mit diesem Forschungsprogramm auf sich hat. Hallo Frau Hinsch.
Jutta Hinsch: Hallo Herr Podszus.
Moderator: Wie kam es dazu, dass die BGW zusammen mit SOD dieses Forschungsprogramm aufgesetzt hat?
Jutta Hinsch: Die BGW hat ja den gesetzlichen Auftrag, die Wiederherstellung der Gesundheit und auch die Sicherung von beruflicher und sozialer Teilhabe nach einem Arbeitsunfall zu gewährleisten. Sport und Bewegung spielen in der Rehabilitation eine große Rolle. Und durch die Kooperation mit SOD ist da ja dann die Idee entstanden, genauer zu erforschen, wie es um das sportliche Angebot für Menschen mit Behinderung in Deutschland bestellt ist. Und (?auf) welche Faktoren es hierbei geben könnte, diesen Zustand zu verbessern. Wir profitieren in der Zusammenarbeit mit SOD natürlich auch sehr von den Erfahrungen und der Fachexpertise, die SOD in dem Bereich hat und können diese in die Forschungsaktivitäten einfließen lassen.
Moderator: Was genau soll erforscht werden?
Jutta Hinsch: Inklusiver Sport ist noch nicht alltäglich und selbstverständlich. Für Menschen mit Behinderung ist es schwierig, Sport zu treiben, wenn zum Beispiel in der gewünschten Sportart kein passendes Angebot vorhanden ist. Sportvereine und Sportverbände bieten teilweise zwar Sport für Menschen mit Behinderung an. Dieser ist jedoch oftmals noch nicht vollständig inklusiv ausgerichtet. Inklusiv bedeutet ja, dass Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Sport machen können. Und wir möchten daher genauer untersuchen, wie weit Inklusion im Breitensport für Menschen mit Behinderung vorangeschritten ist. Unsere Hypothese dabei ist, dass es zwar schon vereinzelt gute Ansätze gibt, diese aber nicht flächendeckend vorhanden sind und sich auch nur auf bestimmte Sportarten konzentrieren.
Moderator: Und wie gehen Sie dabei jetzt ganz genau vor? Wie erforschen Sie das?
Jutta Hinsch: Wir konzentrieren uns auf zwei Forschungsfelder. Zum einen analysieren wir die Sportangebote und Sportstrukturen. Also in welchen Sportarten bereits inklusive Angebote gemacht werden, in welcher Form diese stattfinden, zum Beispiel als Wettkampf oder als regelmäßiges Sportangebot im Verein, und auch welche Zielgruppen hierbei angesprochen werden. Am Ende haben wir dann eine detaillierte und belastbare Informationslage, einen Status Quo, sozusagen. Darüber hinaus widmen wir uns aber auch der Rolle der Medien. Wir untersuchen, wie die Medien über Menschen mit Behinderung in Zusammenhang mit Sport berichten. Die Medien haben eine Querschnittsfunktion bei der Umsetzung gleichberechtigter Teilhabe, da sie in die verschiedenen Lebensbereiche, wie zum Beispiel Kultur, Bildung und eben auch Sport hineinwirken und das Bild von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft entscheidend beeinflussen. Hierfür analysieren wir, wie über das Thema Sport von Menschen mit Behinderungen in sozialen Netzwerken gesprochen und auch gepostet wird. Social-Media-Plattformen wie Instagram oder YouTube, dienen Menschen mit Behinderung zur Information, wenn sie nach passenden Sportarten suchen, aber auch als Quelle für die Verbreitung von Selbstbildern.
Moderator: Jetzt ist natürlich interessant, wann gibt es die ersten Ergebnisse und mit welchen Ergebnissen rechnen Sie?
Jutta Hinsch: Die ersten Ergebnisse haben wir schon, aber wir sind natürlich noch weiter am Auswerten. Wir wissen jetzt, welche Sportvereine und Verbände in welchen Sportarten Angebote für Menschen mit Behinderung bereits umsetzen aber auch wo noch Handlungsbedarf besteht. Und zusätzlich können wir sagen, welche Zielgruppen mehrheitlich dabei angesprochen werden, zum Beispiel ja Kinder oder Erwachsene. Und auch für welche Arten von Behinderungen es Angebote gibt und ob diese mehr oder eher weniger vertreten sind. Von der Medienanalyse erwarten wir uns ein Bild darüber, ob es Bedarf für mehr und bessere Inklusion gibt. Und welche Vorstellung die Gesellschaft von Behinderungen hat. Wir zeigen, dass es inzwischen einige relativ populäre Behindertensportarten in die sozialen Medien geschafft haben, wie zum Beispiel der Rollstuhlbasketball.
Moderator: Interessant ist vor allem, wie es danach weitergeht. Also werden die Forschungsergebnisse auch zum Anlass genommen, um eventuell notwendige Veränderung zu schaffen oder Neues anzustoßen? Was ist hier Ihre Einschätzung?
Jutta Hinsch: Ja, wir möchten mit den Ergebnissen natürlich zum einen aufzeigen, wie der derzeitige Stand zu Inklusion im Breitensport aussieht. Zum anderen möchten wir daraus natürlich auch Handlungsbedarf ableiten und uns mit den entsprechenden Akteuren im Kontext Sport und Inklusion vernetzen. Und unsere Daten und Erkenntnislage zum Anlass nehmen, die Inklusion in diesem Bereich weiter voranzutreiben.
Moderator: Vielen Dank, Jutta Hinsch von der BGW in Hamburg.
Jutta Hinsch: Gerne.
Moderator: Jetzt sprechen wir einmal genauer über die Special Olympics Deutschland. Das Ziel ist hier, Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung durch den Sport zu mehr Anerkennung, Selbstbewusstsein und zu mehr Teilhabe an der Gesellschaft verhelfen. In der Podcast Folge 31, Inklusion durch Sport von „Herzschlag für ein gesundes Berufsleben“, haben wir Ihnen bereits die Special Olympics und die Kooperation mit der BGW ausführlich vorgestellt. Ja, hören Sie gerne noch einmal rein. In dieser Folge wollen wir uns einen ganz besonderen Bestandteil von SOD anschauen, und zwar Unified Sports. Was dahintersteckt, erklären jetzt Robert Herberg und Lilly Binder. Beide nehmen an den Nationalen Spielen bei Special Olympics teil. Hallo, ihr Zwei.
Lilly Binder: Hallo.
Robert Herberg: Hallo.
Moderator: Was genau macht ihr bei dem Spielen?
Robert Herberg: Wir sind aktiv. Aktiv beim Fahrradfahren.
Lilly Binder: Richtig, das macht Robert. Und ich laufe in der 400m-Staffel mit, bin Unified-Partnerin und übergebe dann nach 100 Metern den Staffelstab an meinen Partner oder an meine Partnerin.
Moderator: Gibt es für Menschen mit geistiger oder mit mehrfacher Behinderung zu wenig inklusive Sportangebote oder ist die Auswahl doch größer als wir denken? Was meint ihr? Weil ihr beide kennt euch und ihr seid beide im inklusiven Sport unterwegs.
Robert Herberg: Die Auswahl, die ist größer, aber man könnte sie noch größer machen. Aber sie muss auch richtig genutzt werden, effektiv genutzt werden.
Moderator: Was vermisst du dabei Robert?
Robert Herberg: Ich vermisse mehr Angebote und dass es weiter in die Welt hinausgetragen wird. Ja also, mehr Leute können daran teilnehmen, wenn sie es wüssten.
Lilly Binder: Ja, tatsächlich kann ich da leider gar nicht so viel mitreden, denn ich bin ja selbst nicht betroffen und suche demzufolge auch nicht nach inklusiven Sportgruppen. Denn ich bin ja schon in einer drin und bin da auch sehr glücklich. Ja, deswegen kann ich dir leider gar nicht so viel zu sagen.
Moderator: Mit deiner Erfahrung zusammen auch mit Robert, ihr kennt euch ja auch, wie kannst du das beurteilen?
Lilly Binder: Also, da finde ich, dass die Auswahl auf jeden Fall da ist. Aber wie Robert auch schon sagte, dass es einfach viel zu wenig angesprochen wird. Also es wird viel zu wenig in die Öffentlichkeit getragen.
Moderator: Warum glaubt ihr, haben manche Vereine noch Vorbehalte oder zögern gar, wenn es um inklusive Sportangebote geht? Ihr beweist ja zum Beispiel, dass es wunderbar funktioniert.
Robert Herberg: Genau, also wir ergänzen uns da auch in gewisser Weise und die Leute, die es praktisch umsetzen wollen, die wissen gar nicht, wie sie uns handhaben sollen. Die haben Ängste, was braucht der, was kann der? Die haben keine fachmännische Ausbildung, um es umzusetzen.
Lilly Binder: Richtig, der gleichen Meinung bin ich auch. Ich denke einfach, dass es viel zu wenig Personal gibt, die solche Sportgruppen führen könnten. Und ja, dass es daran vielleicht einfach scheitert oder auch, dass es wahrscheinlich auch einfach Vereine gibt, die sehr nach Gewinn streben. Und die sehr ehrgeizig sind und natürlich kann man von stark geistig beeinträchtigten Leuten nicht immer die beste Leistung erwarten, dass ist ja völlig klar und das ist auch völlig okay. Aber ich glaube einfach, dass es da immer noch Vereine gibt, die wirklich sehr nach Gewinn streben und das ist für die dann einfach keine Option wäre leider.
Moderator: Lilly und Robert, vielleicht könnt ihr auch einmal erzählen, warum es gar kein Thema ist, Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen mitzuintegrieren im Sportverein.
Robert Herberg: Genau. Also, man kann ja die Leute auch integrieren in den Sportvereinen. Man muss nur genauer auf die Leute eingehen. Ja? Also sie stellen genauere Fragen und genau wie du und ich wollen wir präzise Antworten haben, ob ich den Ball nun werfe oder dir in die Hand gebe. Wir wollen wissen, was wir mit den Sachen machen wollen. Ja und also, ob ich Lilly nun den Stab reiche oder ihn irgendwohin schmeiße, ich will wissen, was ich jetzt tun soll, bevor ich irgendetwas tue.
Lilly Binder: Ja klar, also ich finde das ist überhaupt kein Thema und es sollte auch kein Thema sein. Denn Menschen mit geistiger Behinderung sind genauso, wie alle anderen Menschen auch. Und die können genauso Sport treiben und können genauso viel Spaß haben. Und es macht auch genauso viel Spaß, wie Sport zu treiben mit Menschen ohne Behinderung. Also ja, ich sehe da überhaupt kein Thema.
Moderator: Wir haben eben schon über die Vorbehalte geredet. Sind es mitunter auch technische Veränderungen, wo einige vielleicht Angst haben, dass in ihrem Sportverein das zu Problemen führen kann. Ich sage mal, wenn der Bordstein abgesenkt ist oder wenn es Rampen gibt. Kann das vielleicht auch ein Grund sein, warum manch ein Sportverein da vielleicht zögert?
Robert Herberg: Ja natürlich kann das auch ein Problem sein für den Verein, eine Rampe kostet ja Geld. Aber es gibt auch diese mobilen Rampen, die legt man einfach nur rauf, schiebt den rauf und hebt die Rampe hoch und legt die beiseite. Und schon ist der junge Mann oben mit Rollstuhl und der kann dann auch Basketball spielen, wie jeder Mann, der läuft. Bloß der eine Unterschied ist, dass der eine, der im Rollstuhl ist, der macht dann im Rollstuhl Basketball mit einer Basketballmannschaft, die im Rollstuhl sitzt. Dann setzen sich 30 Mann mal in so einen Behindertenrollstuhl. Also, da sehe ich kein Problem, ob einer nun im Rollstuhl sitzen musst oder alle anderen 80, kein Problem. Ja, ich habe selber im Rollstuhl gesessen und kann jetzt laufen. Durch ganz viele Therapien und Bewegungen und Bewegung auch durch meine (?Evi), die mich begleitet, und zwar lebenslang bis jetzt. Also ich sehe kein Problem, warum andere Leute das nicht machen sollten.
Lilly Binder: Ja richtig, ich sehe das tatsächlich ganz genauso. Aber ich kann auch verstehen, dass es ja bei der Ausstattung bei manchen wirklich scheitert. Ich sehe das ja allein bei meiner Mama. Die arbeitet ja in einer Beratungsstelle in Bernau und führt die sogar auch. Und die hat da eine Rampe gekauft und die war sehr teuer, also ich glaube da scheitert es auch einfach an den Geldern manchmal.
Modertor: Die Special Olympics Bewegung, die geht mit gutem Beispiel voran. Ich habe es vorhin ja schon erwähnt, Unified Sports. Was ist das genau?
Lilly Binder: Also bei den Unified Sports geht es einfach darum, dass Nichtbeeinträchtigte mit Beeinträchtigten zusammen Sport machen. Und ja, die genaue Bezeichnung dafür wäre, Athletinnen und Athleten machen Sport mit Unified Partnerinnen und Partnern.
Moderator: Welche Sportarten stehen Menschen mit geistiger oder auch mehrfacher Behinderung dabei zur Auswahl? Also am besten gebt uns einmal ein paar Beispiele.
Robert Herberg: Also es gibt fast keine Möglichkeit, die sich davor drückt, keinen Sport zu machen. Jeder kann Sport machen, sei es im kleinen Bereich oder im großen, aktiven Sportbereich. Man kann Fahrradfahren, also im richtigen Sinne dieses Tandemfahren. Ja? Einer guckt vorne und der andere, der eben nicht so mobil ist, der lenkt nur. Aber bewegt die Pedale auch so, wie jeder andere Mensch auch.
Lilly Binder: Ja, also es gibt drei große Modelle sozusagen von den Sportarten, und zwar sind es einmal die Tandemsportarten, die Staffelsportarten und die Mannschaftssportarten. Und es gibt Sommer- und auch Wintersportarten und da gibt es eine Riesenauswahl. Also zum Beispiel Fahrradfahren, Leichtathletik, Boccia, was gibt es noch? Golf, es gibt wirklich so viel Auswahl, also da ist, glaube, ich für jeden etwas dabei. Ja.
Robert Herberg: Genau. Inklusive Schwimmen und Kugelweitwurf, also ist alles dabei.
Lilly Binder: Reiten, also es gibt wirklich unglaublich viele Möglichkeiten dort, etwas zu finden, was einem Spaß macht.
Moderator: Das hört sich sehr interessant an und finde es auch klasse, dass es so wunderbar funktioniert. Die einen, die wollen einfach nur Sport machen, um sich zu bewegen. Andere, um sich auch mit Sportlerinnen und Sportfans zu messen und gegeneinander anzutreten. Wettkampf, zusammen Sport machen, das ist ja auch Gemeinschaftspflege. Ist das bei Unified Sports möglich?
Robert Herberg: Ja, es ist möglich und das funktioniert.
Lilly Binder: Ja, richtig.
Robert Herberg: Also, ich war in Abu Dhabi und Los Angeles dabei und in Los Angeles habe ich einen Kollegen getroffen, also einen Sportler getroffen. Mit dem habe ich selbst jetzt noch Kontakt. Wir telefonieren des Öfteren und wir haben uns über das Trainingslager kennengelernt. Wir haben Wettkämpfe zusammen bestritten und das Telefonieren, das mache ich selbst jetzt noch ab und zu und wir freuen uns auf den schönen heißen Sommer, um die Fahrradwettkämpfe auszutragen.
Lilly Binder: Richtig, es gibt nämlich tatsächlich drei unterschiedliche Ansätze bei den Special Olympics. Nämlich es ist einmal der freizeitorientierte Ansatz, da geht es wirklich nur darum, dass man eben Freude und Spaß am Sport hat. Darum geht es natürlich in allen dreien Ansätzen. Aber dort treten alle Altersklassen gegeneinander an und es geht nicht unbedingt um die Leistung, sondern einfach um den Spaß. Dann gibt es natürlich noch den entwicklungsorientierten Ansatz. Da geht es vor allem darum, dass man voneinander profitiert und voneinander lernt. Und dann gibt es aber natürlich auch noch für die ganz Ehrgeizigen den wettbewerbsorientierten Ansatz. Und dort geht es dann auch wirklich um das Leistung Erbringen und gegeneinander Antreten und da wird man dann auch in verschiedene Altersgruppen eingeteilt. Das heißt, man macht dann auch Sport mit Gleichaltrigen und natürlich auch in verschiedene Leistungsabschnitte, genau. Damit es zu keinen ungerechten Wettkämpfen kommt.
Modertor: Jetzt luken wir noch einmal in die Zukunft. Was wünscht ihr euch für den inklusiven Sport?
Robert Herberg: Ja. Für den inklusiven Sport, dass er noch mehr aktiv prominent wird, dass wir noch mehr Zuhörer haben, dass noch mehr Leute mitmachen, vorbeischauen, mitmachen und auch aktiv werden.
Lilly Binder: Ja, da gehe ich vollkommen mit Robert mit. Also ich sehe das ja in meiner Schule, ich habe das vorgestellt, dass ich das Gesicht der Spiele sein werde oder bin, 2022. Und ich habe auch so ein bisschen was erklärt zu den Special Olympics und das fanden die alle sehr spannend. Aber sie haben noch nie etwas davon gehört und das fand ich total eigentlich auch schon traurig. Ich finde einfach, dass es vielmehr an die Öffentlichkeit gehört, gerade in den jugendlichen Bereich. Ich bin ja 14 Jahre und gehe noch zur Schule und merke, dass einfach viel zu wenig Leute darüber Bescheid wissen und ja, ich finde einfach, dass es vielmehr in die Öffentlichkeit gehört.
Moderator: Robert Herberg und Lilly Binder, vielen Dank für eure interessante Einblicke. Und ich drücke natürlich alle Daumen, dass ihr die nächsten Wettkämpfe gewinnt.
Lilly Binder: Ja, danke schön. Das hoffen wir natürlich auch.
Robert Herberg: Vielen Dank. Und ich wünsche mir nur noch Frieden auf Erden.
Block 03: Verabschiedung
Moderator: Ich finde es klasse, dass die beiden, natürlich ohne Vorbehalt und ohne Probleme, zusammen einfach Sport machen. Und wie Lilly es schon gesagt hat, das könnten auch noch andere angehen und zumindest auch schon mal darüber Bescheid wissen. Informieren ist hier ganz wichtig. Und wir haben von Robert ja gehört, wie er schon Freundschaften gefunden hat, sogar ganz weit weg, ganz viele Kilometer, ab in einen anderen Kontinent. Und das ist eben das Tolle beim Sport: Es verbindet. Und zwar gibt eine Verbindung für alle Menschen. Wenn Sie mehr über das Thema Inklusion erfahren wollen, dann schauen Sie gerne mal auf die Webseite der BGW www.bgw-online.de/podcast. Dort finden Sie auch Folge 31, von der wir vorhin ja schon gesprochen haben und alle weiteren Podcast-Episoden. In den Shownotes gibt es außerdem noch zusätzliche Links, zum Beispiel zu den Nationalen Sommerspielen der Special Olympics. Wir hören uns dann in der nächsten Folge wieder und bis dahin, bleiben Sie gesund.
(Outro – Herzschlag. Für ein gesundes Berufsleben, der BGW Podcast)
Interviewgäste
Jutta Hinsch
BGW Hamburg
Robert Herberg
Radsportler, war schon bei den World Games in Los Angeles 2015 und in Abu Dhabi 2019 dabei
Lilly Binder
Unified Partnerin
Leichtathletin, tritt bei den Nationalen Spielen in der 4x100m Unified Mixed Staffel an
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