Kitas in der Krise: Umgang mit Personal- und Fachkräftemangel #45 BGW-Podcast "Herzschlag - Für ein gesundes Berufsleben"
Gesunde und sichere Arbeitsplätze sind das A und O. Dazu gehört auch genügend Personal. Kitas in Deutschland leiden aktuell mehr denn je unter massivem Fachkräftemangel.
Überlastung und Stress sind die Folge. Was die Gründe für die fehlenden Erzieherinnen und Erzieher sind und wie die BGW einen Beitrag zu besseren Arbeitsbedingungen leisten kann, das klären wir in dieser Folge. Zu Gast sind Dörte Göritz von der BGW und Barbara Wagner vom Zweckverband Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen, die uns einiges aus der Praxis erzählen kann.
Hier kommen Sie zum Transkript dieser Folge
Block 01: Begrüßung und Einleitung
Moderator: Dieses Problem gibt es schon länger und die Corona Pandemie hat es noch einmal deutlich gemacht: Kitas in Deutschland leiden unter Personalmangel. Das bringt Erzieherinnen und Erzieher an ihre Grenzen.
(Podcast-Opener)
Stimme aus dem Off: Also ich muss echt sagen, ich liebe meinen Beruf, ja? Also es gibt ja wirklich nichts Schöneres, als mit den Kids so zu spielen und sie lachen zu sehen. Also, das ist alles ganz arg toll, ja. Nur eben dieser Personalmangel, der legt da halt echt ein Schatten drüber, weil viele Erzieherinnen und Erzieher, die Leiden halt nicht nur unter den physischen Belastungen, die unser Job natürlich mit sich bringt. Sondern denen machen eben auch die psychischen Herausforderungen total zu schaffen und ja, ich denke, ich spreche für uns alle, wenn ich sage also, wir kommen da echt an unsere Grenzen.
Moderator: Die Folgen des Fachkräftemangels, Überlastungen und Stress. Durch die weltweite Pandemie hat sich die Lage weiter zugespitzt. Das zeigt eine Studie des Verbandes Bildung und Erziehung in Kooperation mit der Firma Fleet Education Events. Doch was sind die Gründe für das fehlende Fachpersonal in Kindertagesstätten? Und vor allem: Was können wir dagegen machen? Das und mehr klären wir in der heutigen Podcast Folge. Ich bin Ralf Podzus, hallo.
Stimme aus dem Off: Herzschlag für ein gesundes Berufsleben der BGW Podcast. (Musik spielt)
Block 02: Interview mit Dörte Göritz und Barbara Wagner
I1: Eine repräsentative Befragung von knapp 3.000 Kita-Leiterinnen und -Leitern zeigt: Jede vierte Kita Leitung arbeitet in über 40 Prozent der Betreuungszeit mit zu wenig Personal. Die BGW leistet einen wichtigen Beitrag zu mehr Gesundheit und Sicherheit in Kindertagesstätten. Wie sie das macht, das kann uns am besten Dörte Göritz erklären. Sie ist Branchenfachkraft, Kinderbetreuung der Abteilung Modellvorhaben und Kongresse bei der BGW. Hallo, schön, dass Sie dabei sind.
Dörte Göritz: Hallo, Herr Podzus. Ich grüße Sie.
Moderator: Frau Göritz, mit welchen Herausforderungen haben Kitas in Deutschland zu kämpfen und wie erklären Sie sich den enormen Personalmangel?
Dörte Göritz: Na ja, ich sage mal so: Als ich noch klein war, da bin ich vier Stunden in die Kita gebracht worden und dort bin ich betreut worden. Da gab es keine großen Anforderungen an Bildung oder Ähnliches. Heute ist das ein bisschen anders. Es haben sich in vielen Jahren so viele Dinge geändert wie die Öffnungszeiten, die Anzahl der Kinder, die Ansprüche der Eltern. Das ist schon heute was ganz anderes, als es früher war. Ich denke, dass das größte Problem eigentlich heute ist, dass die pädagogischen Fachkräfte darauf achten müssen, dass sie wirklich diesen Spagat hinbekommen. Diesen Spagat zwischen wenig Zeit, Ansprüchen der Eltern und dem Bildungsauftrag, den sie nun einmal haben. Das ist heute einfach ein großes Problem und ich denke, dass die große Ressource, nämlich die Kinder, denn das sind die Ressourcen der pädagogischen Fachkräfte, unter Umständen darunter leiden. Und das wäre schade.
Moderator: Inwiefern sind denn die Anforderungen an die pädagogischen Fachkräfte gewachsen? Sie haben eben schon gesagt, dass sich in dem letzten vergangenen Jahrzehnt alles weiterentwickelt hat. Frühkindliche Bildung, Betreuung, Erziehung und so weiter.
Dörte Göritz: Die Probleme sind einfach viel vielfältiger geworden. Wenn ich bedenke, als ich im Kindergarten war, gab es kein Kind, das nicht der deutschen Sprache mächtig war. Heute ist das so: Sie haben viele Kinder aus anderen Ländern mit Migrationshintergrund, die sprechen oft kein Deutsch, kommen aus anderen Kulturkreisen. Es gibt mehr Kinder aus bildungsfernen Bereichen. Es gibt viele Kinder, die verhaltensauffälliger geworden sind. Wir nennen es heute eigentlich verhaltensoriginelleres Gebaren haben. Das ist für die pädagogischen Fachkräfte schon eine ziemliche Herausforderung. Dazu kommen, wie gesagt die Anforderungen der Eltern, denn es geht eben nicht mehr nur darum, Kinder zu betreuen. Sondern pädagogische Fachkräfte müssen den Bildungsauftrag erfüllen. Das heißt, ich habe Kitas erlebt, da sollten die Kinder zweisprachig aufwachsen und Englisch beigebracht bekommen. Es gibt Kindertageseinrichtungen, da wird tatsächlich kein Wort Deutsch gesprochen. Das sind Herausforderungen, die sind einfach da und darauf müssen sich pädagogische Fachkräfte einstellen. Und das erfordert einen enormen Einsatz der Fachkräfte.
Moderator: Kann ich hier zusammenfassend sagen, nicht jedem Kind kann in Deutschland ein Platz in der Kindertagesbetreuung angeboten werden, weil die Anforderungen einfach so gewachsen sind?
Dörte Göritz: Grundsätzlich ist es so, dass hier ein Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz besteht. Insofern ist ein solcher auch immer einklagbar, theoretisch. Aber es ist natürlich sehr schwierig, die Wartelisten sind lang für viele Kitas. Nicht alle Eltern möchten ja auch ihr Kind in irgendeine Kita geben, sondern natürlich gibt es da auch bestimmte Präferenzen, die zu berücksichtigen sind.
Moderator: Welche Auswirkungen kann der Personalmangel auf die Zukunft unserer Gesellschaft haben?
Dörte Göritz: Naja, das ist relativ einfach zu sagen. Werden die Kinder nicht gut betreut und wird dem Bildungsauftrag nicht gerecht, dann ist es natürlich so, dass die Kinder darunter leiden. Und das sind unsere späteren Generationen. Das heißt, diese Kinder werden einmal unsere Gesellschaft bilden und wenn diese Kinder nicht gut auf das Leben vorbereitet werden, dann ist das ein gesamtgesellschaftliches Problem.
Moderator: Wie können wir junge Menschen motivieren, in diesem Beruf zu arbeiten? Also was können Kita-Leitungen dazu beitragen?
Dörte Göritz: Kita-Leitungen spielen dabei sicherlich eine sehr große Rolle. Also es ist nun mal schöner und es ist für jeden Menschen schöner, in ein Team zu kommen, wo ich weiß, hier werde ich gut betreut. Hier bin ich gut aufgehoben und hier nimmt man Rücksicht auf mich, auf meine Bedürfnisse aber auch auf meine Fähigkeiten, auf meine Kompetenzen. Ich sage mal ein ganz einfaches Beispiel: Die eine pädagogische Fachkraft kann super malen, die andere pädagogische Fachkraft kann super singen. Also wäre es falsch, eine solche Fachkraft da einzusetzen, wo sie vielleicht keine großen Kompetenzen besitzt oder wo sie auch einfach keinen Spaß dran hat. Und es ist schön, wenn eine Kita Leitung zum Beispiel so etwas bedenkt und beachtet und darauf auch Rücksicht nimmt. Aber das ist nur ein kleines Beispiel. Grundsätzlich geht es natürlich immer um das Team. Und ich finde, die Kita-Leitung hat als erstes und als wichtigstes Thema immer darauf zu achten, den Spagat hinzubekommen zwischen Bedürfnissen des Trägers, Bedürfnissen der Eltern aber eben auch den Bedürfnissen der Beschäftigten.
Moderator: Ich hatte zu Beginn schon erwähnt, dass die BGW einen wichtigen Beitrag für diese Herausforderungen leistet. Wie schafft die BGW mehr Gesundheit und Sicherheit in der Branche und wie kann das auch zu mehr Personal führen?
Dörte Göritz: Also ich denke immer, egal aus welcher Branche man ist, aber wenn man das Thema Arbeitsschutz hört, dann denkt man immer zuerst an eine Steckdose, an einen nicht rutschigen Boden, an irgendwelche Gegebenheiten in der Kita. Aber das ist nicht nur Arbeitsschutz. Arbeitsschutz ist auch: Wie geht es mir? Wie geht es mir im Team? Wie geht es mir an diesem Tag? Habe ich genug Pausen? Beispielsweise. Es geht nicht nur um die Ergonomie und um die Frage, habe ich lärmentlastende Elemente in meiner Kita? Sondern es geht auch einfach drum, wie geht es mir und kann ich meiner Arbeit nachgehen und mich dabei wohl und gesund und gut fühlen? Das ist für mich Arbeitsschutz. Wir tun da eigentlich sehr viel und wir bemühen uns, da auch Hilfestellungen zu geben. Zusammengefasst werden wir das tun beim BGW forum für pädagogische Fachkräfte in Wiesbaden im September. Da haben wir ein buntes Potpourri an Maßnahmen an Übung an Themen, die wir aufgreifen werden. Wo es, wie ich eben schon sagte, nicht nur um die Steckdose geht, sondern wo es um das Miteinander geht, um Probleme im Setting Kita und wie man sie unter Umständen lösen kann. Zwei Tage, wo es wirklich nur um das Leben in der Kita, in der Kinder- und Jugendhilfe geht und wo wir einfach schauen können: Wie können wir Sie unterstützen?
Moderator: Forum oder auch Fachkongresse, das sind gute Stichwörter. Was genau das für Fachkongresse sind, das haben wir hier einmal für Sie zusammengefasst, liebe ZuhörerInnen.
Stimme aus dem Off: Die pädagogischen-Arbeit-Fachkongresse der Reihe BGW Forum beleuchten, wie sicheres und gesundes Arbeiten dazu beiträgt, den pädagogischen Auftrag zu erfüllen. Wie halten Einrichtungen ihre Fachkräfte? Und was können Führungskräfte und Beschäftigte selbst für ihre Gesundheit im Beruf tun? Außerdem werden Themen wie Haut- und Infektionsschutz oder Gesundheit der Psyche angesprochen. Wertvolle Tipps dafür und vieles mehr erwartet sie beim Fachkongress „BGW forum – sicher und gesund in der pädagogischen Arbeit“.
Moderator: Der genaue Termin und weiterführende Infos zum Fachkongress finden Sie in den Podcast Show Notes. (Musik spielt) Liebe Frau Göritz, wir haben jetzt schon einiges über die Herausforderungen und den Umgang mit dem Fachkräftemangel in Kitas gehört. Jetzt wollen wir einmal in die Praxis gehen. Und dazu begrüße ich Barbara Wagner vom Zweckverband Katholische Tages Einrichtungen für Kinder im Bistum Essen. Hallo.
Barbara Wagner: Hallo, Herr Podzus!
Moderator: Sie betreuen einige Kitas als Gebietsleitung unter anderem in Bottrop und Gladbeck.
Barbara Wagner: Ja, das ist richtig. Ich bin Trägervertreterin für 29 Kindertagesstätten im Kita- Zweckverband.
Moderator: Das heißt, Sie erleben auch ganz viele Kinder.
Barbara Wagner: Ja, ich erlebe Kinder, wobei das jetzt in der Pandemie Zeit ein bisschen reduzierter ist. Wir sind immer etwas vorsichtig im Besuch in den Einrichtungen. Bei uns läuft auch ganz viel über Videokonferenz und da natürlich eher mit der Leiterin oder mit den Erzieherinnen mit dem Team.
Moderator: Sie bringen einiges an Praxiserfahrung mit. Wie erleben Sie die aktuellen Herausforderungen in den Kitas? Sie haben eben die Pandemie schon erwähnt.
Barbara Wagner: Ja, das ist die erste Herausforderung. Die Pandemie, die immer wieder neue Richtlinien schaffte. Ich bin für fünf Städte zuständig und jede Stadt hat ein eigenes Gesundheitsamt und jedes Gesundheitsamt macht eigene Richtlinien. Dann ist die Herausforderung der Fachkräftebedarf oder -mangel, der immer wieder auch uns vor Grenzen stellt, dass wir eine Stelle nicht besetzt bekommen. Obwohl wir uns mühen. Und die dritte Herausforderung ist, so die Frage von Image und Anerkennung. Also wir haben auch gerade in Corona erlebt: Über die Schulen, über die Grundschulen ist viel geredet worden. Die haben einfach ein Standing in der Öffentlichkeit und dass die Kitas fast gar nicht geschlossen waren, dass da einarbeiten ohne Maske gibt, weil es für die Kinder nicht anders geht, dass unsere Kräfte zu Anfang nicht geimpft waren. All diese Dinge sind wenig in der Öffentlichkeit präsent.
Moderator: Jetzt haben Sie eben erzählt, dass die Schulen ein besseres Standing haben. Die fühlen sich auch total allein gelassen. Dann weiß man ungefähr, wie es dann nochmal mit der Kita ist.
Barbara Wagner: Ja, das stimmt, also an der Stelle ist es einfach so, dass die Kita, finde ich, als Bildungseinrichtung oft nicht gesehen wird. Dass viele denken, wir sind für Betreuung zuständig und die Kinder sind da gut aufgehoben und spielen. Aber dass das eine ganz wichtige Bildungseinrichtung in der Biografie der Kinder ist, das wird oft nicht wahrgenommen.
Moderator: Sie haben den Fachkräftemangel eben erwähnt. Haben Sie zwei konkrete Beispiele, die zeigen, wo der Mangel an Erzieherinnen und Erziehern zu spüren ist?
Barbara Wagner: Also ganz konkret habe ich vor zwei Wochen in Bottrop Dienstbesprechung gehabt. Das heißt, eine Videokonferenz mit 15 Leitungen aus unseren Einrichtungen. Und im Moment mache ich immer zu Anfang so eine Runde. Wie sieht es im Moment heute in der Kita aus? Was Personal angeht. Und was Kindersituationen angeht mit Corona. Und von 15 Leitungen sagte eine, das Personal ist komplett da. Das macht das einfach deutlich. Wir haben Probleme auch obwohl ich in der Region eigentlich gar nicht so sehr klagen kann. Aber wir haben Probleme, wenn es um Krankheitsvertretungen geht. Das heißt, wenn eine Stelle befristet angeboten oder auf dem Markt ist, ist es schon total mühsam, die zu besetzen oder fast schier unmöglich. Das sind so zwei Punkte, die ich benennen kann.
Moderator: Muss man ja auch immer ganz viel hin und herschieben? Also auch wenn mal jemand ausfällt, klafft dann gleich ein ganz großes Loch in der Betreuung?
Barbara Wagner: Ja also, ich sage mal, mein früher Vormittag besteht ganz häufig darin, dass ich Anrufe bekomme aus den 29 Einrichtungen, dass mir mitgeteilt wird: „Da sind wieder zwei, die sind Corona-positiv.“ Oder da hat jemand noch eine Verlängerung in der AU. Und dann zu schauen was heißt das für die Kinder? Wie können wir darauf reagieren? Weil durch Corona können wir nicht einfach Erzieherinnen aus der einen Einrichtung in die andere setzen. Also es ist ganz viel Management. Und das ist das traurige, dass im Grunde die Erzieherinnen eigentlich vor Ort einen hohen Anspruch haben, an ihr eigenes Handeln, an die Bildungsarbeit und das es manchmal im Moment durch Corona wirklich nur noch um Betreuung geht und um Kinderschutz und die Frage, wie können wir zum Wohl der Kinder die Einrichtungen gut aufstellen und natürlich auch zum Wohl der Mitarbeiterinnen. Also das heißt im Grunde, wie es Aufsichtspflicht gewährt? Wie kann der Betrieb laufen? Und wo müssen wir vielleicht Stunden reduzieren? Und schon um 03:00 Uhr die Kita beenden.
Moderator: Was wünschen Sie sich ganz persönlich für die Zukunft dieser Branche?
Barbara Wagner: Das Erste ist eine bessere Wahrnehmung, also da passiert eine ganz tolle Arbeit. Ich verfolge das seit, ja, ich darf das leise sagen. Seit fast 40 Jahren, weil ich vor meinem Studium eine Erzieherinnen-Ausbildung gemacht habe. Und ich würde so ein bisschen das unterstützen, was die Frau Göritz gerade gesagt hat. Da ist eine unendliche Veränderung passiert. Also es ist ein hoher Anspruch – das Stichwort, was vorhin nicht gefallen ist, ist nochmal das Thema Inklusion. Unsere Kitas arbeiten auf einem hohen Niveau inklusiv. Also, das heißt, wir haben Fachkräfte, die das unterstützen. Und ich habe heute Morgen noch mit einer Leiterin einer zweigruppigen Einrichtung telefoniert, die die fünfte Anerkennung hat. Das fünfte Kind in Inklusion, was in dieser Kita betreut wird. Das zweite ist, ich wünsch mir, dass wir gut wieder auf die fachliche Spur kommen. Durch Corona ist es ein Stück ins Hintertreffen geraten, aber das es wieder gut nach vorne kommt. Ja, und das Dritte? Das erlebe ich aber schon. Das ist das Thema Kreativität. Ich finde, es ist ganz viel Lebendigkeit und Kreativität in der Arbeit in den Kitas, das erlebe ich im Augenblick auch bei dem Stichwort Krieg. Unsere Kitas sind ganz kreativ mit den Kindern damit zu arbeiten. Denn das Thema dürfen wir nicht wegfallen lassen. Die Kinder erleben das. Die erleben die Not, die Ängste, die Traurigkeit. Und das muss auch in den Kitas dann eine Rolle spielen. In dem Thema Krieg beziehe ich mich jetzt auf die Kinder, die im Augenblick mit ihren Müttern aus der Ukraine flüchten und schon auch hier im Ruhrgebiet ankommen.
Dörte Göritz: Und ich möchte noch hinzufügen, dass Corona eine – wenn auch kleine –, aber doch gute Seite hatte. Durch Corona sind die Teams und sind die Kitas einfach mehr zusammengerückt. Durch digitale Medien, die eigentlich bei vielen eher eine Trennung irgendwie haben, muss man gerade in Kitas das Gefühl haben, durch die neuen Aufgaben, die es zu bewältigen gab, durch Probleme, durch eben genau das „manchmal einfach nicht wissen wo geht es lang?“ sind die Teams näher zusammengerückt. Und ich glaube, das hat für viele Teams und für viele Kitas auch durchaus sein Gutes gebracht. Zu sehen, ich kann solche Situationen bewältigen. Oder wir können solche Situationen bewältigen gemeinsam im Team.
Barbara Wagner: Ich kann noch anfügen, es gibt sicher noch mehr Positives, aber noch eine weitere positive Sache betrifft die Kinder. Wir erleben, dass die Kinder selbstständiger werden. Da die Eltern im Moment die Kita nicht betreten sollen, können, dürfen, sind die Kinder gehalten, selbst vielleicht mit leichter Unterstützung der Erzieherinnen Schuhe anzuziehen, Schuhe auszuziehen, Jacke anzuziehen. Diese ganze Situation fördert die Selbstständigkeit der Kinder.
Moderator: Und Frau Wagner, Ich komme auf ihren Wunsch nochmal zurück, eine bessere Wahrnehmung für Kitas? Ich hoffe sehr, dass dieser Wunsch in Erfüllung geht und ich denke, gemeinsam mit der BGW sind wir da auch schon auf dem richtigen Weg. Frau Göritz, Frau Wagner, ich danke Ihnen, dass Sie heute dabei waren im BGW Podcast Herzschlag für ein gesundes Berufsleben. Ich spreche, glaube ich, im Namen aller, wenn ich sage danke, dass Sie unseren Kindern mit so viel Begeisterung und Herz eine frühkindliche Betreuung ermöglichen. Ich wünsche Ihnen beiden alles Gute.
Dörte Göritz: Dankeschön.
Barbara Wagner: Danke.
Block 03: Verabschiedung
Moderator: Gesundes und sicheres Arbeiten bedeutet auch, genügend Personal zu haben. Deshalb ist es so wichtig, mehr Menschen zur Erzieherin oder zum Erzieher zu motivieren. Und damit unsere Kinder genügend Platz in Kindertagesbetreuung haben und auch Beschäftigte wieder Spaß an ihrem Job. Alle Links rund um das Thema Personalmangel in Kitas haben wir ihnen, wie immer, in dem Podcast Show Notes verlinkt. Außerdem finden Sie alle weiteren Folgen überall da, wo es Podcasts gibt und auf der Website der BGW, www.bgw-online.de Slash Podcast. Das war es für heute. Schön, dass sie mit dabei waren und ich freue mich schon auf das nächste spannende Thema mit wunderbaren Gästen. Bis dahin machen Sie es gut.
(Outro – Herzschlag. Für ein gesundes Berufsleben, der BGW Podcast)
Interviewgäste
Dörte Göritz
Branchenfachkraft Kinderbetreuung, Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)
Barbara Wagner
Gebietsleitung Bottrop und Gladbeck, Zweckverband Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen
Für unseren BGW-Podcast "Herzschlag - Für ein gesundes Berufsleben" nutzen wir den Podcast-Hosting-Dienst Podigee des Anbieters Podigee GmbH, Schlesische Straße 20, 10997 Berlin, Deutschland. Die Podcasts werden dabei von Podigee geladen oder über Podigee übertragen.
Wenn Sie unseren Podcast anhören, erfolgt eine Datenverarbeitung auf Grundlage unserer berechtigten Interessen, d.h. Interesse an einer sicheren und effizienten Bereitstellung, Analyse sowie Optimierung unseres Podcastangebotes gem. Art. 6 Abs. 1 lit. f. DSGVO.
Podigee verarbeitet dann IP-Adressen und Geräteinformationen, um Podcast-Downloads/ Wiedergaben zu ermöglichen und statistische Daten, wie zum Beispiel Abrufzahlen zu ermitteln. Diese Daten werden vor der Speicherung in der Datenbank von Podigee anonymisiert oder pseudonymisiert, sofern Sie für die Bereitstellung der Podcasts nicht erforderlich sind.
Weitere Informationen und Widerspruchsmöglichkeiten finden sich in der Datenschutzerklärung von Podigee: podigee.com/de/about/privacy/.