Vom Fingerknacken bis zum Sonnenbrand – welche Gesundheitsmythen stimmen wirklich? #96 BGW-Podcast "Herzschlag - Für ein gesundes Berufsleben"
Es gibt jede Menge Gesundheitsmythen. Einige davon haben wir euch bereits in Folge 90 beantwortet. Heute nehmen wir vier weitere für euch unter die Lupe: Bekomme ich einen Sonnenbrand im Schatten? Führt Fingerknacken zur Arthritis? Und kann ich dauerhaften Schlafmangel wirklich wieder aufholen?
Über all diese Mythen sprechen wir auch in dieser Folge mit Dr. Natasha Schlothauer aus Bremen. Habt ihr noch Mythen, die wir uns mal genauer anschauen sollen? Schreibt uns gerne eine Mail an podcast@bgw-online.de.
Hier kommen Sie zum Transkript dieser Folge
Erzählerin:
Ralf, wartest du bitte noch ein bisschen? Du hast doch gerade erst gegessen, da kann man noch nicht wieder in den Pool hüpfen.
Moderator:
Habt ihr das früher im Urlaub auch immer zu hören bekommen? Ja, dann musste man gelangweilt am Beckenrand sitzen und warten, bis man endlich ins Wasser durfte. Dieses blöde Verdauen, gehe ich wirklich elendig unter, wenn ich direkt nach dem Essen ins Wasser hüpfe. Diese Frage, die klären wir heute endgültig. Außerdem habe ich in dieser Podcast Folge noch eine weitere Ladung Gesundheitsmythen für euch, die endlich ein für alle Mal geklärt werden. Ich bin Ralph Podszus und ich freue mich, dass ihr am Start seid. So Mythen, dann kommt mal.
Jingle:
Herzschlag für ein gesundes Berufsleben der BGW Podcast
Moderator:
Dr. Natasha Schlothauer aus Bremen, die ist bei mir, ihr kennt sie aus der Herzschlagfolge: „Richtig oder falsch?“. Wir checken Gesundheitsmythen ja, hört ihr gerne mal rein, wenn ihr es noch nicht getan habt, wie der Folgentitel verrät, haben wir da schon einige Mythen rund um die Gesundheit gemeinsam mit Natascha aufgedeckt und genau da machen wir heute weiter. Hallo Natasha.
Natasha:
Hallo Ralf.
Moderator:
Wir fackeln nicht lange, wir starten direkt rein in den ersten Mythos. Bist du bereit?
Natasha:
Ja, ich bin bereit und ich bin schon wieder ganz gespannt.
Erzähler:
Fingerknacken führt zu Arthritis.
Moderator:
Ist das so? Das ist die Frage. Ich kann das ja gar nicht sehen und vor allem kann ich es auch gar nicht hören. Dieses Gelenke knacksen die ganze Zeit, wenn es so neben mir Leute machen, dann uah ein fieses Geräusch, packe ich nicht. Aber ist es jetzt wissenschaftlich bewiesen, dass knacken tatsächlich zur Arthritis führt?
Natasha:
Da kann ich schon mal ein ganz klares Nein sagen. Das ist es nicht, ganz im Gegenteil, aber ich kann auch sagen, das Knacken, das finde ich auch immer ganz widerlich. Und als ich früher noch in der Schule saß, und das haben dann immer meine Klassenkameraden gemacht. Oh, gruselig. Übrigens können nicht alle Menschen knacken, es kann ungefähr nur die Hälfte der Menschen mit den Fingern knacken und ich kann es zum Beispiel gar nicht, deswegen konnte ich da nie mithalten. Ja, aber jetzt noch mal zurück zu seiner Frage, darüber gibt es ein paar Studien und bisher gibt es überhaupt keine Belege dafür, dass kurz und langfristige negative Auswirkungen durch Fingerknacken verursacht werden können. Es gibt da eine ältere Studie mit 300 Teilnehmern, die waren so im Alter zwischen 45 bis 74 Jahre und da hat man festgestellt, also wie gesagt, Arthritis gar nicht und Arthrose auch nicht, aber die Hände sind manchmal häufiger ein bisschen mehr geschwollen bei den Fingernknackern und die Griffstärke so vom Handmuskel her, die ist auch etwas erniedrigt bei den Fingerknackern. Und was man auch sagen kann, in einer anderen Studie. Da haben so 40 Teilnehmer dran teilgenommen, da hat man herausgefunden, dass die Beweglichkeit in den Fingergelenken bezogen auf Beugung und Streckung etwas größer ist bei den Fingerknackern als bei denen, die das nicht mit den Fingern können. Und dann kann ich noch von einer Studie berichten, das war eine Selbststudie eines Wissenschaftlers, der hat tatsächlich 50 Jahre lang jeden Tag die Finger seiner linken Hand zweimal geknackt und die seiner rechten Hand hat er überhaupt nicht geknackt, also wirklich ein super Vergleich. Und auch da hat man keine Arthrose oder beziehungsweise vorübergehende Arthritis in den beiden Händen feststellen können. Insofern glaube ich, kann ich dich ganz gut beruhigen. Auch wenn du es nicht kannst, aber es führt zu keinen gesundheitlichen Schädigungen.
Moderator:
Ja, ich kann das auch nicht. Bei mir knackt das auch nicht. Ich kann meine Knochen, meine Daumenknochen vor allem so hin und herschieben, es ist auch super eklig. Schwacher Knochen, sehnenbau sag ich nur, aber es knackt nicht genau, ja hören kann ich es wirklich nicht, Manche Menschen die gehen zum Blockadelösen ja auch direkt zum Chiropraktiker oder zur Chiropraktikerin ist es grundsätzlich gesund Gelenke und Knochen knaxen zu lassen?
Natasha:
Genau. Also da müssen wir unterscheiden. Finger knacken macht ja nicht wirklich Sinn, außer dass man dann vielleicht sein gegenüber so n bisschen ja irritieren will. Die Leute, die mit dem Finger knacken, die sagen…
Moderator:
Genau sagt das denen mal. Die sollen aufhören mit diesem dämlichen Finger knacksen.
Natasha:
Ja, früher auch immer gesagt.
Moderator:
Das bringt gar nichts. Hört’s endlich mal auf. Hahah
Natasha:
Also das Einzige, was sie natürlich sagen, sie empfinden subjektiv so einen Spannungsabfuhr, aber medizinischer Nutzen ist da überhaupt nicht dabei vorhanden.
Moderator:
Ich bin dann gespannt, wenn die das machen.
Natasha:
Ja, ich auch. Ich bin sehr angespannt, ich bin vor allen Dingen dann wirklich. Aber beim Chiropraktiker, das ist hat ja tatsächlich ein total medizinischen nutzen, wenn du da hingehst und da deine Blockaden lösen möchtest. Blockaden hat man ja immer mal und ganz viele, die lösen sich ja auch von alleine, indem du dann weiß ich nicht, dann hüpfst du auf den Beinen oder dann drehst du deinen Kopf, wenn du im nachts schlecht gelegen hast, morgens aufstehst, dann hast du ja vielleicht auch manchmal so das Gefühl, boah, ich muss mich mal recken, strecken. Unser Hund macht das übrigens immer, der löst seine Blockaden jedes Mal morgens, wenn er aufsteht. Naja, ich mach das nicht so, aber auch ich hör dann tatsächlich mal so ein Knacken im Kopf, praktisch in der kleinen Halsmuskulatur, das ist aber alles nichts schlimmes. Und solche Blockaden, wenn die sich nicht von alleine lösen, dann stehen die Gelenkflächen ein bisschen verschoben. Man würde das nie auf dem Röntgenbild sehen, aber es ist so und diese Verschiebung dieser kleinen Gelenkflächen, die führt dann zu Dysbalancen in der Muskulatur. Also du hast dann praktisch, du hast ja meistens immer 2 Muskeln, die für eine Bewegung zuständig sind, und wenn das eine Blockade ist in dem Gelenk, dann ist die eine Seite der Muskulatur viel mehr gedehnt oder verspannt und die andere nicht, und das führt dann eben zu so einem Ungleichgewicht, dieser sogenannten Dysbalance. Und dann macht es total Sinn, zum Chiropraktiker zu gehen, dass der eben diese Gelenkflächen wieder richtig regelhaft aufeinanderstellt, damit der Muskel wieder ausgeglichen mit seinem anderen Gegenspieler zusammenarbeiten kann. Und dadurch werden natürlich dann auch Druck auf Nervenbahnen reduziert, weil die Gelenkflächen eben wieder schön übereinander stehen. Man hat dann eine normale Beweglichkeit und dabei kann es dann auch schon mal knacken, das ist aber ein Nebeneffekt und nicht der gewollte Haupteffekt, den die Fingerknacker haben.
Moderator:
Ich bin auch immer davon ausgegangen, dass das Knackgeräusch die Knochen sind, die wieder an Ort und Stelle rücken. Ist aber nicht so. Woher kommt das Geräusch wirklich?
Natasha:
Ja, spannende Frage. Und das fanden ganz viele schon spannend. Deswegen gab es da auch schon ganz viele Untersuchungen zu, unter anderem hat man einmal mit einem MRT, also das ist diese Magnetresonanztomographie, auch Bildchen darüber geschossen. Und um das zu verstehen, muss man so ein bisschen in die Anatomie rein gehen. Ein Gelenk besteht ja immer aus 2 sich gegenüberliegenden Knochenenden und damit das Ganze ein bisschen kompakt zusammengehalten wird, ist um diese Enden eine Kapsel. Die Kapsel ist ziemlich derb, aus Bindegewebe und hält eben diese Knochenenden zusammen, sodass sie ein Gelenk binden. In dieser Kapsel ist ganz viel Flüssigkeit ist um die Knochenenden herum und auch in dem Spalt, der zwischen diesen Knochenenden liegt. Also diese Flüssigkeit verhindert auch, dass Knochen dann bei Bewegung aufeinander reiben. Du kannst dir das so vorstellen, wenn du so ne alte Schranktür hast und da sind Scharniere drin und da ist eben dann nicht genug Öl dazwischen, dann quietscht das auch und dann knarrt das und deswegen macht es immer Sinn, dass Flüssigkeit in solchen Gelenken vorhanden ist. Das hat unser Körper auch und in dieser Flüssigkeit in unserem Körper, da sind auch Gase gelöst, zum Beispiel Kohlendioxid CO 2. Und wenn ich jetzt so ein Gelenk auseinanderziehe wie bei den Fingern. Kommt in diesem Gelenkspalt, wo die Flüssigkeit drin ist, ein. Unter Druck der Unterdruck führt dazu, dass sich die gelösten Gase in so kleine Bläschen jetzt umformen. Die bilden Blasen, und je mehr dieser Unterdruck ist, desto größer wird die Blase und irgendwann platzt diese Blase und das was du dann hörst, dieses Blasenplatzen, das ist das Knackgeräusch. Das kann übrigens ziemlich laut werden bis zu 80 Dezibel, und wenn du dich jetzt fragst 80 Dezibel ist ja schön, was ist denn das ungefähr, kannst vergleichen mit dem Rasenmäher, wenn du deinen Rasenmäher anwirfst, dann hast du auch ungefähr 80 Dezibel, also schon ziemlich laut, dass das, was wir hören. Du kannst ja nicht unendlos knacken lassen. Also wenn du einmal gezogen hast, dann sind die Bläschen ja schon relativ schnell geplatzt und dann kannst du ja so ziehen, so viel wie du willst. Da kommt ja nicht gleich das nächste Knackgeräusche muss ja schon nichts Finger nehmen, das liegt eben daran, dass sich diese Gase erst wieder lösen müssen in der Gelenkflüssigkeit. Und wenn die wieder gelöst sind, dann kann es von vorne losgehen, die brauchen da so ein paar Minuten für und dann kannst du wie gesagt wieder knacken mit dem selben Finger und wieder andere nerven.
Moderator:
Sehr, sehr interessant, auf jeden Fall. Also haben wir wieder was gelernt. Jetzt hast du so viel davon geredet, das ist finde ich mein ganzer Nacken und alles schon völlig verspannt. Ich muss mal ganz kurz mal eben meinen Kopf wieder einrenken, Moment.
Knack knack.
Natasha:
Hahaha.
Moderator:
Sehr schön. Also Fingerknacken führt nicht zu Arthritis, aber wir halten fest, man muss es nicht machen, fertig, hier ist der nächste Mythos.
Erzähler:
Lärmschwerhörigkeit ist heilbar.
Moderator:
Lärmschwerhörigkeit. So die Baustelle neben dem Büro, der Presslufthammer, der läuft auf Hochtouren. Ja, und dabei soll man dann auch noch arbeiten, sich konzentrieren können. Manche Menschen sind ständigen Lärm am Arbeitsplatz ausgesetzt und das kannst zu Lärmschwerhörigkeit führen. Ist die denn heilbar, Natasha?
Natasha:
Nein, ganz definitiv ist Lärmschwerhörigkeit nicht heilbar und ich möchte dir das ganz gerne mal erklären warum auch. Weil tatsächlich Lärmschwerhörigkeit ganz häufig vorkommt. Ist auch mit die Berufskrankheit. Wenn du tatsächlich durch den Beruf am Arbeitsplatz schwerhörig geworden bist, durch den Lärm, dann kannst du das auch als Berufskrankheit anerkennen lassen. Also zumindest erstmal ein Antrag stellen, aber meistens wird tatsächlich Lärmschwerhörigkeit auch anerkannt. Also das gehört zu den Berufskrankheiten, die noch am häufigsten anerkannt werden und deswegen ja möchte ich eigentlich da noch ein bisschen mehr einsteigen in die Frage und nicht einfach nur nein, sagen. Lärmschwerhörigkeit ist immer eine Schallempfindungsschwierigkeit. Was heißt das also, was ist überhaupt Lärm erstmal? Lärm definieren wir als hörbaren Schall, den wir negativ empfinden und was ist jetzt Schall dazu dann eben auch noch mal. Schall, das sind so wellenförmige, aus sich ausbreitende Schwingungen, hat ein bisschen was mit physikalischer Energie zu tun, da wird nämlich Luft zusammengedrückt, dann dehnt sie sich wieder aus, und das ganze Macht dann die Welle oder auch in dem Fall Druckwelle. Durch diese Druckschwankungen zusammendrücken, auseinander zusammendrücken, auseinander, das nennt man Schall. Jetzt müssen wir auch so ein bisschen in die Anatomie und die Physiologie des Ohres hineingehen. Wie passiert denn so das Hören, also wir hören ja erst mal, der Schall kommt ja aufs Ohr drauf zu und wird eingefangen durch die Ohrmuschel, das ist eigentlich ein großer Trichter, der diese Schallwellen einfängt und so ein bisschen konzentriert und durch den Gehörgang ins Mittelohr leitet. Im Mittelohr treffen sie dort auf das Trommelfell. Und im Trommelfell passiert auch nichts anderes, als dass diese Druckwelle, die von außen eingefangen wurde, das Trommelfell dehnt. Das drückt nämlich da drauf, also wie bei einer Pauke, wenn du da mit einem Paukenschlegel draufhaust, dann würde sich ja diese Paukenhaut, dieses Fell dann ja auch ausdehnen und ein Klang weiterleiten. Dieser Klang, wenn dieses Trommelfell sich jetzt so dehnt und wieder zusammenzieht, wird übertragen auf die Gehörknöchelchen und dort fangen die auch an zu schwingen. Diese Schwingung wiederum werden auch wieder übertragen auf das Innenohr jetzt und im Innenohr, da haben wir einen Schlauch, der wieder mit Flüssigkeit gefüllt ist. Flüssigkeit spielt im Körper bei uns ja sowieso immer eine ganz große Rolle. Diese Flüssigkeit, die fängt an zu schwingen durch diese Druckwelle. Es ist auch ähnlich so, wenn du am Strand stehst und Wasser siehst, hast du ja auch ständig Wellen, macht ja auch einen gewissen Druck, breitet sich schön aus und läuft eben auch in dieser Flüssigkeit weiter aus. Diese Flüssigkeit trifft dann im Innenohr auf so ganz kleine Haarzellen, das sind Rezeptoren, die sich in der sogenannten Schnecke im Innenohr befinden, und diese Haarzellen sind wirklich Mikro, die kannst du kaum sehen, also unter Mikroskop schon, aber sonst würde man die nicht sehen, also auf keinen Fall so dick wie unsere Haare. Und wenn die jetzt diese Haarzellen bewegt, diese Flüssigkeit, dann werden dort praktisch elektrische Impulse gebildet, die dann über den Hörnerven an unser Gehirn gesendet werden. Und dann hören wir ersten Ton, also das muss das Gehirn ja verarbeiten, wir hören ja nicht im Ohr den Ton. Sondern wir können das dann interpretieren im Gehirn. Und wenn du dir jetzt vorstellst, dass diese kleinen Härchen jetzt mit einer wahnsinnig starken Druckwelle zusammentreffen, dann gehen die kaputt, die verkleben, und je höher die Druckwelle, desto mehr Schäden halt auch an diesen kleinen Herden. Und die Druckwelle ist eben größer, je lauter der Ton ist. Kannst du dir vorstellen, wenn du so Disco bist, laute Musik oder du machst selbst Musik und kommst da ordentlich so in Ektase oder so, dann hast du schon ordentlich Druck auf den Ohren und diese kleinen Härchen verkleben. Und das kann man eben nie wieder reparieren und deswegen ganz klares nein, bei der Lärmschwerhörigkeit sind die einmal verklebt, die Härchen. Da wächst nichts mehr.
Moderator:
Ständiger Lärm, der führt auch zu psychischen Belastungen. Wie kann ich mich davor schützen?
Natasha:
Ja, psychische Belastung, aber auch physische, psychische Belastungen werden Ja bei ständigem Lärm erst mal eine innere Anspannung, eine erhöhte Reizbarkeit, die kann bis zur Aggression führen. Du kannst dich nicht mehr richtig konzentrieren, der Denkprozess wird verlangsamt und du kannst auch eben manchmal dann mechanisch gar nicht mehr so fein arbeiten, weil wir eben die Konzentration auch fehlt. Physisch, aber auch das möchte ich auch nochmal betonen, hast du unheimlich Stress durch diesen Lärm. Der Blutdruck steigt, der Magen Darm wird aktiver, du schwitzt einfach als Stresssymptome. Ja, wie kannst du dich jetzt wohl davor schützen? Am besten, indem du Gehörschutz aufsetzt, also entweder Stöpsel in die Ohren packst, Ohropacks können auch schon bis zu 30 Dezibel senken, es gibt manchmal solche Stöpsel auch vom Betrieb, die an einem Bügel sind, dann hast du praktisch so wie wir unsere Kopfhörer aufhaben, hast du dann eben so einen schmalen Bügel mit diesen kleinen Stöpseln dran. Das ist manchmal ganz hilfreich, weil wenn du nur die Stöpsel im Ohr hast, dann fallen die dir ständig raus irgendwie. Und ich habe früher bei der BG Bau gearbeitet, da lagen die dann immer im Sand bei den Bauarbeiten. Wenn du so Bügelstöpsel hast, kannst du dir die eben auch ganz bequem in den Nacken packen und dann wieder aufsetzen, wenn du sie brauchst. Dann gibt es natürlich richtig schön sogenannten Kapselhörschutz, das sind auch Micky Mäuse genannt, das sind diese ganz dicken, die auf den Ohren sitzen, die eigentlich cool aussehen und die Jugendlichen da ja, naja, jetzt gar nicht mehr so rumlaufen, weil sie ja schon alle diese In-Ears haben. Aber früher sah das ja mal cool aus mit diesen dicken Kopfhörern rumzulaufen und es gibt in manchen Betrieben auch sogenannte Otoplastiken, das sind angefertigte, wenn du so willst auch wieder Ohropacks-Hörstöpsel, die sind dann aber individuell auf deinen Gehörgang geformt. Sind aus dem Silikonzeug und halten so ein Jahr oder so. Kann man immer gut reinigen, aber die sind auch schon sehr teuer und deswegen zahlt das nicht jeder Betrieb. Die nächste Möglichkeit, wie du dich davor schützen kannst, ist Abstand von der Lernquelle zu halten, du hast ja gehört Druckwelle und je weiter du von der Quelle weggehst, desto geringer ist die Druckwelle dann auch, das ist ein bisschen Abstands Gesetz.
Moderator:
Heißt dann auch Hallo, lieber Arbeitgeber, liebe Arbeitgeberinnen, die 2 Baustellen direkt für meinen Arbeitsplatz, die zwingen mich jetzt ins Home Office.
Natasha:
Das kann man nicht ganz so pauschal sagen, weil der Arbeitgeber erst verpflichtet ist, ab einer Dezibel Lautstärke von 80 überhaupt dem Mitarbeiter anzubieten eine sogenannte arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung zu machen. Da wird dann ein Hörtest gemacht und wird geguckt, oh, wo kann das schon nicht so gut hören und er muss dann natürlich auch schon bei 80 Dezibel einen Gehörschutz anbieten, anbieten muss er das. Wenn ich über 80 Dezibel, also über 85 Dezibel bin, dann muss der Arbeitnehmer den Gehörschutz auch tragen. Also er muss ihn anweisen, den zu tragen. Der Bereich der Lernbereich ist, muss dann gekennzeichnet werden, ich glaub du kennst diese Piktogramme, die sind blau mit so einem weißen Kopf mit Kopfhörern drauf, das sind immer diese Piktogramme, die sagen, da ist Gehörschutz mindestens angeboten, wenn nicht sogar Pflicht ihn zu tragen. Du kannst sogar, wenn du spitzengrenzwerte von 135 Dezibel erreichst. Das ist zum Beispiel, wenn du Schussübungen machst. Da sollst du ja sowieso Kopfhörer tragen. Aber früher haben die das ja nicht getan. Und ich hab schon mal ganz viele Leute, die bei der Bundeswehr gearbeitet haben, untersucht.
Moderator:
Ich mach so selten Schussübungen Natasha.
Natasha:
OK, ja, ich tatsächlich auch nicht, aber tatsächlich vor n paar Wochen stand ich neben einer und hatte natürlich nicht meinen Gehörschutz dabei, weil es ja völlig unvorbereitet war und das hab ich schon gemerkt. Das klingt ganz schön und spontan kriegst du erstmal ein Tinnitus und wenn du Pech hast, hast du dann bleibenden Hörverlust oder ein Trommelfellriss? Das kann natürlich auch passieren.
Moderator:
Du hattest eben auch einmal kurz die In-Ear Kopfhörer erwähnt, dann klären wir doch mal ganz schnell, wie oft sollte man die reinigen, weil da klebt nämlich gerne mal ein fetter Keim dran.
Natasha:
Ich nenn die ja Schmalzbohrer. Also mindestens einmal am Tag solltest du die reinigen. Also ich bin da jetzt tatsächlich gar nicht so der Wissende, ob man die unters Wasser halten kann, weil ich solche Dinger nicht habe, weil ich sie immer n bisschen ekelig finde. Ich finde ja schon die Ohrstöpsel vom Stethoskop ekelig. Aber was du natürlich immer machen kannst, ist mit diesen sogenannten Desinfektionstüchern einmal rüber reiben, das können die ab, damit kannst du ja auch Display reinigen und viele andere Sachen und das reicht dann auch schon aus und das würde ja aber tatsächlich vielleicht auch mal mehrmals am Tag machen, kommt natürlich drauf an wie oft du die da reinsetzt.
Moderator:
Also da haben wir auch wieder gelernt, jeden Tag, wer macht das schon lieber mal tun. Ja, und zum Thema Lärm am Arbeitsplatz, man muss eben nicht alles aushalten, der Arbeitgeber, die Arbeitgeberin sind hier gefragt, aber sie können einiges machen, damit man trotz Lärm eben dort auch bleiben kann und muss. Wir halten, aber fest, der Mythos Lärmschwerhörigkeit ist heilbar. Nee, ist es nicht, darum eben Obacht, jetzt kommen wir zum nächsten Mythos.
Erzähler:
Schlafmangel kann man aufholen.
Moderator:
Wer kennt es nicht die ganze Woche über wieder viel zu wenig geschlafen macht ja nix, weil am Wochenende schlafe ich mich mal so richtig aus, diesen Satz, den hören Eltern sehr ungerne, denn der Schlafrhythmus bei Kindern, der ist auch am Wochenende meist nicht anders, aber viele denken kann man Schlaf einfach so wieder aufholen, indem man einfach nach ein paar Tagen mal so ein bisschen länger schläft.
Natasha:
Da würde ich Ihnen jein sagen. Ja, das kann man, aber nur bis zu einem ganz gewissen Grad. Also du kannst ein bisschen Schlaf Defizit aufholen, indem du einfach mal mittags dich so 20 Minütchen hinlegst, aber bitte nicht länger als 20 Minuten, weil sonst bist du noch müder. So ein Power Napping machst, dann kann man das schon aufholen und wenn man mal 2 Nächte nicht wirklich gut geschlafen hat, dann macht das auch nicht so viel aus, weil der Körper sich das dann in der dritten Nacht in der Regel auch schon von alleine holt, indem du einfach abends früher müde wirst und dann auch früher einschläfst und dadurch dann auch länger schläfst. Aber wovon reden wir denn jetzt hier Schlafdefizit? Das ist ja ganz individuell, also man sagt, Menschen brauchen, ungefähr wenn sie erwachsen sind, so zwischen 7 und 9 Stunden in der Nacht. Kinder brauchen natürlich mehr, die können bis zu 14 Stunden brauchen. Aber wir brauchen so 7 bis 9, ist bisschen abhängig vom Alter und aber auch von den individuellen Bedürfnissen. Also ich zum Beispiel komm super mit sechseinhalb bis 7 Stunden aus und das wäre ja sonst schon wieder fast ein Schlafdefizit. Ich hab aber das Gefühl nicht, weil ich fühle mich gut und dann ist es für mich auch noch nicht so wirklich das Schlafdefizit würde ich jetzt allerdings ständig unter 6 Stunden pro Nacht schlafen und das tun immerhin ein Viertel der Menschen. Dann muss man da sagen, das ist dann schon ein Schlaf Defizit, also Alter hin, individuelle Bedürfnisse her, unter 6 Stunden führt schon zu einem Schlafmangel und dann kann eben auch Folgen haben. Aufholen kannst du denen wie gesagt, wenn es so kurzfristiger Schlafmangel ist, ganz gut im Mittagsschlaf. Wenn du jetzt über Wochen schlecht schläfst, dann würde ich dir immer raten, das nicht sofort zu versuchen wieder alles aufzuholen, sondern dann müsste man das so ein bisschen Strecken über eine ganze Woche in dem man jeden Tag dann so ein Stündchen eher früher ins Bett geht und dadurch dann eben aufholt. Aber das ist immer schwierig so ein Dauerschlafdefizit wieder aufzuholen.
Moderator:
Ich bin ja ein Kurzschläfer. Einige fragen mich auch immer, wie schaffst du das, alles, was machst du alles und so. Ich schlaf halt einfach kaum und ich bin der, der zu diesem Viertel gehört, ich schlafe immer unter 6 Stunden und mein Körper weiß auch sofort wenn ich ins Bett gehe Oh Achtung Achtung Leute, der ist im Bett sofort einschlafen ich schlafe auch immer sofort ein Aber ich bin nie müde und so, trotzdem kenne ich den Satz wer zu wenig schläft stirbt früher. Soll er mal auf dem Grabstein stehen, jetzt, wo ich mich aus nach dem Motto. Was sind die Folgen von zu viel Schlafmangel, auch wenn man es vielleicht gar nicht spürt, wenn man regelmäßig zu wenig schläft, wie ich.
Natasha:
Ja, du, vielleicht passt es einfach auch zu dir gut, aber muss man auch sagen, klar schläfst du schnell ein, ich Schlaf auch super schnell ein, aber ich Schlaf manchmal nicht durch und das führt natürlich auch zum Schlafmangel, wenn du nicht durchschläfst. Ich lieg dann auch nicht stundenlang wach, aber es ist einfach ein gestörter Schlaf und das ist auch nicht gut. Folge davon ist zum Beispiel Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, du kannst dich schlechter konzentrieren. Du bist nicht mehr so aufmerksam und deine Reaktionszeit ist nicht mehr so schnell. Das alles führt irgendwann zu Depressionen, weil du halt gefrustet bist. Du bist funktionierst einfach nicht mehr so gut. Depression kannst du haben, kannst Angst haben, dass du was nicht mehr richtig schaffst. Du kriegst Stimmungsschwankungen, das wäre ja erst mal nur das, was du noch nicht so richtig merkst. Körperlich an den Organen. Aber du kannst Kopfschmerzen kriegen durch Veränderungen, dadurch, dass sich die Zellen einfach nicht mehr so gut regenerieren im Schlaf. Du sollst ja im Schlaf, das wäre nicht einfach nur, dass du abschaltest, sondern du sollst im Schlaf erlebtes verarbeiten. Du sollst dich von der Muskulatur her erholen, weil du viel gelaufen bist, viel auf den Beinen warst, viel gehoben hast. Also die Muskeln müssen sich wieder regenerieren. Zellen sollen wachsen oder sollen sich erneuern. Und das alles hast du ja nicht, wenn du zu wenig schaffst. Oder sagen wir mal so, zu wenig Erholung dann und dann kann eben auch Organe krank werden. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die Folge, Muskelverspannung, Diabetes, Fettleibigkeit und Fettstoffwechselstörungen können auch davon resultieren, alles nicht wirklich schön und es lohnt sich schon sich mal ein bisschen zu regenerieren im Schlaf.
Moderator:
Natasha, jetzt drücken wir aber auch den noch mal einen rein, die viel zu lange schlafen. Das ist nämlich auch nicht gesund.
Natasha:
Nee, das stimmt, da hast du recht, zu viel Schlaf ist auch nicht gesund, zu viel Schlaf fängt so ab 10 Stunden an und dann hat man tatsächlich in Studien dann auch schon festgestellt, dass das Schlaganfallrisiko steigt, und zwar auf 46%. Das ist schon fast das Doppelte. Naja ne das Doppelte nicht ein Viertel mehr, weil das Doppelte wären ja 100. Na gut, egal wie auch immer, 46% mehr größeres Schlaganfallrisiko besonders gefährdet sind sogar die Frauen. Jetzt frag mich, warum es die Frauen sind, man hat es einfach so festgestellt in den Studien und auch Leute die jetzt neu Langschläfer sind, also die die schon dran gewöhnt sind und immer irgendwie von der Genetik her vielleicht auch einfach schon ein bisschen mehr Schlaf brauchen, die fallen da nicht so darunter, aber die, die es eben jetzt neuerdings machen, die haben eben auch ein zu hohes Risiko. Das weitere Risiko ist, dass ein sogenanntes metabolisches Syndrom sich entwickelt. Das ist tatsächlich auch nachgewiesen. Wenn du über 10 Stunden pro Nacht schläfst, dass du das bekommen kannst. Metabolisches Syndrom, das sind mindestens 3 verschiedene Symptome das ist einmal Übergewicht, dann eine Steigerung des Blutdrucks, ein Bluthochdruck und eine Fettstoffwechselstörung. All diese 3 Dinge zusammen können durch zu viel Schlaf auch entstehen, übrigens auch bei zu wenig Schlaf, aber das führt dann dazu, dass man dann vielleicht auch eher stirbt. Also egal ob du nun zu viel oder zu wenig hast, die Lebenszeit könnte sich dadurch verkürzen.
Moderator:
Also Schlafmangel kann man aufholen, ist so ein Jein von dir. Man sollte einfach generell drauf achten, dass man gut und normal schläft. Die Zellen müssen sich eben erholen und dann ist das Immunsystem auf jeden Fall auch gestärkt. Der nächste Mythos.
Erzähler:
Wolken und Schatten schützen vor Sonnenbrand.
Moderator:
Es gibt ja ganz oft wilde Diskussionen rund ums Eincremen. Viele wollen das ja gar nicht. Die Empfehlung ist immer, macht es einfach immer, dann geht auch nichts schief mit dem Sonnenbrand. Aber wenn man eben jetzt überlegt, ich bin auch nur ganz kurz draußen, na, da sind nur Bäume, da ist Wald, da ist überall nur Schatten. Der Felsen, der spendet ganz viel Schatten. Muss ich mich dann überhaupt eincremen, wenn es doch eigentlich bewölkt ist, wenn man nur im Schatten ist? Natasha, klär uns auf. Wie sieht es aus, ist die Sonne auch im Schatten gefährlich?
Natasha:
Also du musst dich auf alle Fälle immer schützen, ob das jetzt mit Creme ist oder ob das mit Kleidung ist oder ob du einfach drin bleibst. Dann, das ist jetzt noch die Frage, aber auf alle Fälle musst du dich schützen, weil die Sonne nicht ausschlaggebend ist, sondern es ist ausschlaggebend, wie groß ist die UV Belastung. Also praktisch die UV Strahlen, die die Erdoberfläche erreichen. Und das wird angegeben im sogenannten UV Index hast du bestimmt auf dem Handy auch schon mal deine Wetter App angeguckt, da kannst du immer einen UV Index lesen und wenn der so ab 3 ist, dann auf alle Fälle musst du dich schützen, wie auch immer du das machst. Gefährlich sind wie gesagt die UVA strahlen. Das ist ganz langwelliges Licht, das macht ungefähr 95% der Strahlen aus. Und die erreichen eben die Erdoberfläche und dringen ganz tief in die Haut ein. Und die sind vorhanden, immer dann, wenn schon bisschen Tageslicht ist. Also sobald du morgens aufwächst, und es wird hell, dann hast du schon diese hohe UVA Belastung und das ist gar nicht abhängig von Sonne oder Wolke und wie gesagt immer schön gucken auf den UV Index ob der über 3 ist oder nicht. Neben UVA haben wir auch noch kurzwelliges Licht und das ist UVB, das sind die UVB strahlen, die dringen nicht so tief in die Haut ein, sind aber viel viel viel energiereicher weil sie konzentrierter sind. Da muss man aber auch sagen, das sind die Strahlen, die dann auf die Zellen unter der Haut treffen und Melanin bilden. Das ist ja dieses Pigment, was zu einer braunen Haut Färbung führt. Und kann aber auch n Sonnenbrand auslösen, dieses UVB Licht. Also eincremen, wenn du dich denn für die Creme entscheidest, weil du nicht so ne langschützende Kleidung anziehen willst. Also Kleidung sollte ja eigentlich dann schon den Körper bedecken und wenn du das nicht möchtest, dann auf alle Fälle eincremen. Ab dem UV Index von 3 und empfohlen wird immer 3 bis 4 Esslöffel Sonnencreme alle 2 bis 3 Stunden, auf alle Fälle auch nach dem Baden, also weiß nicht, du hast ja bestimmt auch schon mal gekauft. Ja ist wasserfeste Sonnenschutzcreme, du kannst den ganzen Tag mit rumlaufen, nee das ist tatsächlich ich weiß nicht ob es Mythos ist, auf alle Fälle raten die Experten davon ab, also auch nach dem Baden auf alle Fälle wieder eincremen. Und meistens ist es ja so, dass die Leute zu wenig Sonnencreme nehmen, das nützt dann natürlich auch nichts, das schützt dich auch nicht, also 3 bis 4 Esslöffel für so einen Erwachsenenkörper auf alle Fälle. Und auch mit einem hohen Lichtschutzfaktor. Also Lichtschutzfaktor 50 ist eigentlich schon das, was ja das gängige ist. 30 ist heutzutage schon echt wenig, da musst du dann halt entsprechend schneller wieder nachcremen.
Moderator:
Interessant. 30 hab ich immer gedacht, wäre eigentlich schon ganz gut.
Natasha:
Klar kannst du auch 30 nehmen, du musst dich dann nur entsprechend schneller wieder nachcremen. Du kannst so rechnen, nimm den Lichtschutzfaktor von 30, dann multiplizierst du den mit 10, dann bist du auf 300 heißt 300 Minuten in der Sonne. Kann man so auch nicht sagen, zieh noch mal ein Drittel davon ab, dann bist du bei 200 Minuten in der Sonne, dann müsstest du aber nachcremen und bei 50 ist entsprechend länger.
Moderator:
Natasha, das ist mir viel zu viel Rechnerei. Ich habe gespeichert 50. Das ist einfach.
Natasha:
Ja mach 50. 50 bist du immer auf der sicheren Seite.
Moderator:
Nach rot kommt braun. Das ist nur eine beliebte Antwort von manch einer Rothaut. Ja, wenn man in jemanden auf die ein oder andere Sonnenbrandstelle hinweist, wird Sonnenbrand tatsächlich immer braun.
Natasha:
Nein, da kann ich ja richtig schreien, wenn jemand sowas sagt. Also es ist wirklich die erste Hilfe, nach der die Haut schreit. Rötung entsteht, weil die Haut ganz, ganz stark geschädigt ist. Also es ist praktisch eine Verbrennung und je nachdem wie stark du gerötet bist ist es eine Verbrennung ersten Grades oder wenn du sogar schon blasen hast, ist es eine Verbrennung zweiten Grades und das merkst du auch daran, dass meistens sich diese rote Haut dann auch pellt. Also was darunter ist, dass kann braun sein, genau das liegt aber nicht daran, dass rot braun wird, sondern der Körper ist so geschockt durch diese starke Verbrennung, dass er sagt, Oh, ich muss mich schützen, ich muss mich schützen, der schreit förmlich. Danach und was macht er, um sich zu schützen? Er bildet Melanin, das machen Personen, die in Afrika geboren sind, ja schon von vornherein, dass der Körper dort viel mehr Melanin in den Zellen hat, und das wiederum ist dann die Bräune, und warum macht er das nicht, weil er das schick findet, der Körper, wenn er braune Haut hat, sondern weil er sich schützen will vor der Sonne, das ist der einzige Grund. Dass wir das schön finden, Na ja, weiß nicht. Ich finde, dieser Hype ist auch schon so n bisschen wieder abgeschwacht. Gott sei Dank, weil man eben doch weiß, dass jeder Sonnenbrand das Risiko für Hautkrebs ganz stark erhöht und insofern würd ich immer dazu raten, bleib schön im Schatten, Schütz Dich schön, Creme dich schön ein und Versuch auf alle Fälle alles zu verhindern, dass deine Haut. rot wird.
Moderator:
In diesem Podcast haben wir Ja auch schon mal gehört, dass ich als Kind durch die Sonne so Brandblasen an meiner Schulter hatte. Also wenn ich das jetzt mit dieser Folge dazu packe, mit dem Schlafmangel und dem kommenden Schlaganfall, dann mag ich gar nicht mehr über mein Leben erst mal nachdenken, Natasha, aber wir kommen noch mal kurz zum Arbeitsschutz, was müssen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber tun, wenn die Sonne durch die Fenster richtig knallt und es im Büro zu heiß ist? Ja, und man da vielleicht seine blasse weiße Haut röten könnte.
Natasha:
Da hast du schon mal recht, da muss ich noch mal eben, bevor ich das beantworte, noch was anderes sagen. Genau, auch wenn du wieder Glas sitzt, kannst du natürlich einen Sonnenschaden kriegen UVA strahlen gehen nämlich auch durch das Glas UVB jetzt nicht, aber die Schädigung kannst du auch haben, wenn hinter Glas sitzt. So jetzt aber noch mal zur Hitze, das ist ja deine eigentliche Frage, ich hoffe mal, dass der Arbeitgeber schon vorher was tut, bevor dir zu warm wird an deinem Arbeitsplatz. Also eigentlich sollte er ja schon das verhindern, dass Wäre überhaupt eindringt, das kann er machen indem er Dämmung an der Hauswand hat, indem er Sonnenschutzsysteme einrichtet, indem er die Wände begrünt von außen oder seine Flächen, die am Gebäude nah angrenzen, einfach entsiegelt. Du weißt ja so Betonstraßen, die können auch ordentlich Wärme abstrahlen und das ganze macht es dann ja auch noch mal heißer wieder. Also eigentlich wäre da schon mal der Schutz des Arbeitgebers gefordert, dass erst gar nicht Wärme nach innen kommt. Aber nun hat man Ja häufig alte Gebäude und da kannst du ja schlecht umrüsten. Also kann man das nicht immer verhindern und die Wärme ist dann drin. Und wenn Sie denn eingedrungen ist, die Wärme, dann kannst du natürlich Klimaanlagen einbauen oder einrichten. Kühlwände gibt es noch als Möglichkeit oder in der Nacht ganz tüchtig lüften mit Kühlung, das muss der Arbeitgeber auch tun, weil er dir gar nicht zumuten kann, dass du in so heißen Räumen arbeitest. Das Ganze kann man auch in Gesetzen nachlesen, übrigens, da steht das auch mit den Temperaturen wie ein Raum überhaupt von der Temperatur ausgestattet sein darf und da ist ganz klar über 30 Grad kannst du gar nicht mehr arbeiten. Wenn es über 30 Grad im Raum ist und vorher muss der Arbeitgeber dann mindestens organisieren, wenn er schon nicht Klimaanlagen einbauen kann. Manchmal ist es in alten Gebäuden ja auch schwierig, dann sollte er aber zumindestens die Arbeitszeiten anpassen. Also Dienstpläne umschreiben, kurzpausen einrichten und körperlich anstrengende Arbeit in andere Zeiten, also in kühlere Zeiten, verlegen und gucken, dass die Urlaubsplanung auch nicht so ist es dann zu Sommerferien gar keiner mehr da ist. Und der eine, der da ist, der muss dann alles arbeiten in der Hitze. Also das wäre dann auf vom Arbeitgeber schon zu erwarten, dass er sich da so ein bisschen organisatorisch kümmert. Was er immer machen kann, ist geeignete Getränke bereitstellen und kühle Pausenräume einrichten. Aber so Wasser sollte eigentlich schon gang und gäbe bei den Arbeitgebern sein, also zum Beispiel mein Arbeitgeber macht das ganzjährig, da muss ich nicht warten bis es draußen warm ist und die Sonne scheint, wir kriegen immer zur Verfügung gestellt, Mineralwasser total klasse und tatsächlich, wenn es zu heiß wird, dann kommt er rum und bringt auch noch ein Eis vorbei. Oder wir können uns ein Eis holen, das ist natürlich auch mal eine super Nettigkeit und Wertschätzung von den Arbeitgebern und ich glaube das kann eigentlich jeder Arbeitgeber machen.
Moderator:
Solche Aspekte spielen auch bei den Fragen für einen sicheren und gesunden Arbeitsplatz eine Rolle. Unter dem Stichwort sicher mit Systemen findet ihr auf der Webseite der BGW interessante Themen zur betrieblichen Sicherheit. Und die Sonne, die muss man eben auch so ein bisschen verdunkeln, wenn die so reinknallt irgendwie dann vielleicht mal n Rollo runterlassen. Also die Sonne ist zwar schön, wir lieben sie alle, ich vor allem, aber niemals ohne Eincremen raus, jeden Sonnenbrand vermeiden.
Jetzt müssen wir noch den Mythos vom Anfang dieser Folge klären. Nach dem Essen nicht in den Pool zu gehen, ja ist da jetzt was Wahres dran Natasha oder können wir in Zukunft ohne Bedenken direkt vom Essen mit dem Köpfer ins Wasser springen oder am besten gleich direkt im Wasser essen?
Natasha:
Ja, also Ralf, das kannst du nicht mit dem Körper ins Wasser springen. Du kannst dich natürlich an den Poolrand setzen und die Beine im Wasser baumeln lassen, du kannst dich auch reinstellen in den Pool, wenn du dich abkühlen willst. Aber alles, was mit Bewegung zu tun hat oder mit Schwimmen, das würde ich dir tatsächlich so direkt nach dem Essen nicht raten, weil der Körper braucht für die Verdauung Energie. Heißt Blut geht in den Verdauungstrakt, es fehlt also in der Muskulatur und im Gehirn und was passiert dann dir wird übel. Du kannst dann auch noch Wasser schlucken dummerweise und dann wird dir richtig übel und das kann manchmal auch bewusstlos machen, wenn eben wie gesagt das Blut oben im Gehirn fehlt. Ganz klar Pause nach dem Essen. Richtet sich so ein bisschen danach, was du gegessen hast. Wenn du jetzt Früchte, ein Eis oder so kleinere Mahlzeiten isst, dann empfehle ich dir 30 bis 60 Minuten zu warten. Klingt schon ganz schön lang, ne. Fasst man als Kind und wenn du aber richtig eine Portion Nudeln mit Rahmsoße, Pommes oder ein Hamburger gegessen hast, dann warte bitte 120 Minuten, sprich 2 Stunden bevor du da richtig schwimmen gehst und bitte auch nicht im tiefen Wasser vorher. Denn das kann blödes Ende nehmen.
Moderator:
Da wir es wieder mal in vielen Schwimmbädern gibt es einfach immer nur Pommes und Bratwurst und das ist generell dann ne schlechte Idee. Die Liste an Gesundheitsmythen, die ist schier endlos, wir könnten jetzt noch viele folgen damit füllen, lasst uns gerne wissen, welche Gesundheitsmythen ihr schon immer mal geklärt haben wollt und wir decken sie dann für euch auf, ganz wissenschaftlich. Unsere 1. Folge zum Thema Gesundheitsmücken und alle weiteren Herzschlagfolgen die gibt es überall dort, wo es Podcasts gibt und natürlich auf der Webseite der BGW www.BGW-online.de/Podcast. Lasst gerne mal eine Bewertung bei eurer Lieblingsplattform da und klickt bei diesem Podcast auf Abo. Dann hören wir uns in 2 Wochen wieder. Vielen Dank für deine ganzen Erklärungen und die Auflösung von zahlreichen Mythen heute, Natasha.
Natasha:
Gerne, Ralf hat mir auch wieder super viel Spaß gemacht mit dir.
Moderator:
Bis zum nächsten Mal.
Natasha:
Ja, bis zum nächsten Mal. Bleibt gesund.
Jingle:
Ja. Herzschlag für ein gesundes Berufsleben der BGW Podcast
Interviewgast
Dr. med. Dr. jur. Natasha Schlothauer
Krankenhaus St. Joseph-Stift Bremen
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