Die Arbeitswelt 2021 im Rückblick #37 BGW-Podcast "Herzschlag - Für ein gesundes Berufsleben"
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und wir lassen noch einmal Revue passieren.
Die Pandemie war und ist in vielen Branchen prägend – so auch in Pflegeberufen. Was waren die Herausforderungen? Welche positiven Effekte haben sich daraus ergeben? Ruth Giersch ist Aufsichtsperson bei der BGW und gibt Einblicke, welche Veränderungen Unternehmen 2021 durchgemacht haben. Zusammenschnitte aus erschienenen Podcast-Folgen lassen nochmals auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken.
Hier kommen Sie zum Transkript dieser Folge
Block 01: Begrüßung & Einleitung
Anmoderation: Das Jahr neigt sich mal wieder dem Ende zu und ich muss sagen, es war ein sehr ereignisreiches Jahr. Wir befinden uns in einer Zeit voller Veränderung, das zeigt eine Studie des Zukunftsinstituts, die unter anderem besagt: die sonst so üblichen Vorstellungen von Karriere und Erfolg treten immer mehr in den Hintergrund. Viel wichtiger werden uns Werte wie Sinnhaftigkeit, Gestaltungsmöglichkeiten und Vereinbarkeit von Beruf- und Privatleben. Vielleicht haben Sie ja ähnliche Erfahrungen gemacht in diesem Jahr. Wie das letzte Jahr Kleinstunternehmen über alle BGW-Branchen hinweg geprägt hat, das weiß Ruth Giersch; sie ist Aufsichtsperson bei der BGW und spricht heute mit uns über die Ausmaße der Pandemie und die Beobachtungen, die sie in den Unternehmen gemacht hat. Und damit begrüße ich Sie herzlich zu einer neuen Podcast Folge. Ich bin Ralf Podszus.
(Podcast-Opener)
Block 02: Interview Ruth Giersch
Moderator: Ruth Giersch, ich grüße Sie und freue mich, dass Sie sich die Zeit genommen haben hier zu sein.
Ruth Giersch: Ja, hallo, Herr Podszus. Ich freue mich auch, heute hier bei Ihnen sein zu dürfen.
Moderator: Sie sind Aufsichtsperson bei der BGW, Sie passen also genau auf. Beschreiben Sie bitte Ihren Beruf und, ja, wie genau sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Ruth Giersch: Mein Arbeitsalltag, also, den einen und typischen Arbeitsalltag für uns Aufsichtspersonen gibt es eigentlich nicht. Der Großteil unserer Tätigkeit besteht natürlich in der Beratung und Überwachung unserer versicherten Unternehmen in den Betrieben vor Ort. Wir haben aber noch weitere Aufgaben, wie zum Beispiel Unfalluntersuchung oder Ermittlung von Berufskrankheiten, dann arbeiten wir auch noch in Gremien des Arbeitsschutzes mit oder geben Seminare in den Betrieben oder auch in unseren Akademien. Wenn Sie jetzt aber nach einem typischen Arbeitsalltag in der Beratungs- und Überwachungstätigkeit fragen, ja dann sieht das so aus, dass ich mich morgens in mein Auto setze und in den wunderschönen Nordwesten Deutschlands fahre, da hat das Sekretariat mich in der Regel so vier bis sechs Wochen vorher angemeldet. Dann komme ich am Betrieb an, ich habe vorher noch mal in die Akte geschaut, gibt es irgendwelche Besonderheiten, Auffälligkeiten im Unfall- oder Berufskrankheiten-Geschehen und wer ist überhaupt vor Ort mein Ansprechpartner. Ja, dann geht vor Ort eigentlich erst die richtige Überraschung los, wir treffen uns zu einem Gespräch, meistens in einem Büro oder jetzt während der Pandemiezeit in einem großen Raum. Ich frage, mit welchen Themen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes die Unternehmerinnen und Unternehmer sich aktuell beschäftigen, ich bringe eigene Themen mit, die branchenspezifisch sind. Wir gucken mal ins Hygienekonzept und auch in die Gefährdungsbeurteilungen. Welche Gefährdungen wurden identifiziert oder welche Maßnahmen wurden bereits erarbeitet? Ja, und ganz wichtig eben, sind die Maßnahmen auch wirksam, die man sich ausgedacht hat? Nach diesem Vorgespräch gucke ich mir dann einzelne Teile oder nur einen Teil des Betriebes an und wenn wir während der Besichtigung Mängel festgestellt haben, treffen wir uns danach noch einmal zur Abschlussbesprechung. Treffen Vereinbarungen, bis wann diese Mängel, die eventuell festgestellt wurden, abgestellt werden. Jetzt während der Pandemie halten wir uns natürlich nicht so lange in den Betrieben auf, um sowohl die doch häufig anzutreffenden vulnerablen Personengruppen nicht zu gefährden und natürlich auch, um uns selbst nicht zu gefährden. Dann besuche ich einen weiteren Betrieb und wenn geplant, noch einen dritten. Und dann fahre ich wieder nach Hause, setze mich an meinem Schreibtisch und ja, schreibe das Protokoll, das dann auch der Unternehmer von uns bekommt, damit er sich noch mal in Erinnerung rufen kann, was wir vereinbart hatten.
Moderator: Und ganz kurz und konkret: Was ist so die letzten Tage bei Ihnen passiert?
Ruth Giersch: Ich hatte einen Arbeitsunfall zu untersuchen und ich habe zwei Altenpflegeheime besucht. Der eine war anlassbezogen, dort war eine Häufung von beruflich bedingten Hauterkrankungen festzustellen, da haben wir das Hautschutzkonzept ein wenig modifiziert und Produkte ausgetauscht. Und der andere Besuch war stichprobenhaft.
Moderator: Sie haben auch eben Corona erwähnt, das heißt, Sie erleben hautnah, welche Auswirkungen die Pandemie auf die Einrichtungen hat. Welche Erfahrungen haben Sie da bisher gemacht, was konnten Sie beobachten?
Ruth Giersch: Ja, was ich bislang beobachten kann, hat ganz viele unterschiedliche Facetten. Wenn ich mich zurückerinnere an das Frühjahr 2020, nach dem ersten Lockdown, da haben beispielsweise die Friseursalons ja wieder geöffnet und der Arbeitsalltag der dort tätigen Menschen war grundlegend verändert. Aber auch mein Arbeitsalltag war grundlegend verändert, weil im Gegensatz zu sonst, dass wir angemeldet waren in den Betrieben, sind wir unangemeldet in die Betriebe gegangen. Unsere Aufgabe war es unter anderem auch, beauftragt durch das BMAS, die Umsetzung der Arbeitsschutz-Standards zu überwachen. Die sind ja sozusagen eine Konkretisierung der Arbeitsschutz-Verordnung. Und ja, wie wir uns alle vorstellen können, stieß das nicht immer gleich auf große Begeisterung; die Friseure, die Friseurinnen hatten sehr, sehr viel zu tun, sie mussten die Hygienekonzepte erstmal erarbeiten und auch umsetzen, Personen durften nur begrenzt an der Anzahl sich im Raum aufhalten, es mussten Abstände eingehalten werden wie heute ja auch noch. Aber dadurch, dass nicht so viele Personen im Raum sein durften, konnten sie ja auch nur mit halber Kraft arbeiten. Hinzu kam noch die wirklich auch ernstzunehmende finanzielle Sorge der Unternehmer, sie haben eine lange Zeit nicht arbeiten dürfen. Es gab also wirklich viel zu tun, nachvollziehbar wollten die Kundinnen und Kunden ja auch wieder gepflegte Köpfe haben. Und auf den ersten Blick haben wir da den Arbeitsablauf, wenn wir reinkamen, natürlich immens gestört. Das hat sich aber sehr, sehr schnell gewandelt, wenn wir auch den Unternehmer, die Unternehmerin unterstützen konnten, sehr schnell pragmatische und auch effiziente Lösungen für die Umsetzung der Arbeitsschutz-Standards zu finden, dann waren sie bei der Verabschiedung doch sehr dankbar, dass wir da gewesen sind. Wir haben auch beobachtet, dass die Betriebe sehr, sehr unterschiedlich aufgestellt waren. Also es gab welche, die die Schutzmaßnahmen schon richtig gut umgesetzt haben, aber auch einige, die sich mit dem Thema ganz wenig bis noch gar nicht beschäftigt haben. Ich erinnere mich an einen Besuch in einem wirklich nostalgischen Friseursalon auf dem Land; dort arbeitete ein selbstständiger 80-jähriger Friseur, der sagte, ja, er würde noch Nachbarn und Freunden die Haare schneiden, aber Arbeitsschutz-Standards, nein, davon hätte er noch nie was gehört. Er hätte zwar ein paar Haushaltshandschuhe da, wenn er den Salon mal putzen würde, würde er die anziehen und Mund-Nase-Schutz, nein, sowas bräuchte er nicht. Er würde zwischendurch immer mal ein Schnäpschen mit seinen Kunden trinken, das würde auch desinfizieren. Also bei solchen Menschen, oder bei solchen Unternehmern fängt man natürlich von ganz vorne an. Also grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Betriebe erstmal sehr damit beschäftigt waren, wirksame Schutzkleidung und Masken, Handschuhe und so weiter zu beschaffen, die Einrichtung so zu gestalten, wie auch das Hygienekonzept es vorgesehen hat; dazu gehörten Einbahnstraßen, Verkehr sicherstellen, Markierungen anzubringen, aber auch Räumlichkeiten so umzugestalten, dass die Mindestpersonenanzahl nicht überschritten wurde. Ja, und alle weiteren Maßnahmen die uns mindestens in der AHL-Regel bekannt sind.
Moderator: Und auch bei den Markierungen habe ich teilweise auch sehr kreatives Arbeiten festgestellt, wie die Dinge da so angebracht wurden. Vor allem Führungskräfte mussten plötzlich zusätzliche Aufgaben bewältigen und dadurch hatten sie oftmals keine Zeit mehr für andere Dinge. Was blieb da auf der Strecke und wie unterstützt in diesen Fällen hier die BGW?
Ruth Giersch: Ja, also nachdem die gerade erwähnten technischen Fragen mehr oder weniger alle geklärt waren, haben sich doch sehr die psychischen Belastungen in den Vordergrund gedrängt, sowohl bei den Führungskräften wie auch bei den Mitarbeitenden. Es mussten teilweise berufsfremde Aufgaben übernommen werden, ich habe zum Beispiel bei einer Betriebsbesichtigung Vorstandsmitglieder in der Kantine angetroffen, die haben Bauzäune aufgestellt, um den Einbahnstraßenverkehr sicherzustellen, oder vor Pflegeheimen Haustechniker angetroffen, die vor der Tür Gespräche mit den Angehörigen geführt haben. Sie haben dann dafür gesorgt, dass gewaschene Wäsche wieder zu den Bewohnerinnen oder Bewohnern kommen. Und um kurzfristig diese Schutzmaßnahmen zu ergreifen, war unheimlich viel Kreativität und Flexibilität gefordert, aber die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber berichten mir auch immer wieder in den Betriebsbesichtigungen oder in den Gesprächen, dass die Gesamtheit des Personals sich sehr, sehr loyal verhalten habe. Das ging sogar bis dahin, dass die Mitarbeitenden in der Pflege sich in ihrer Freizeit freiwillig sozial isoliert haben, um eben die Gefahr einer Infektionsübertragung zu minimieren. Ja, auch schon vor der Pandemie kannten wir den Fachkräftemangel in der Pflege, damit meine ich die Alten- und Krankenpflege und die durch die Pandemie erhöhten Anforderungen an die Arbeitsorganisation, aber auch die Verschiebung von Prioritäten, also was war vorher wichtig was ist jetzt wichtig. Arbeitsabläufe haben sich verändert, Engpässe gab es, keine Versorgung von Arbeitsmaterialien, aber es gab ja auch das Betretungsverbot. Und diese Schaffung von sozialer Distanz hat die gesamte Situation sehr verändert und da blieb einfach kein Raum, um Konflikte zu besprechen, weder Führungskräfte noch Mitarbeiter haben sich das erlaubt, diese Konflikte auszutragen. Und das ist zu beobachten, dass es teilweise in den Betrieben noch schwelt. Und ich freue mich sehr, dass die BGW auf diese Situation sehr schnell reagiert hat und wirklich gute, hilfreiche Angebote schafft, wie zum Beispiel das Krisencoaching. Das Krisencoaching richtet sich sowohl an Führungskräfte wie auch an Mitarbeitende, aber auch Teams, wie zum Beispiel schnell errichtete Kernteams für die Krise, für die Erarbeitung des Hygienekonzepts können dieses Angebot in Anspruch nehmen. Hier handelt es sich um ein bis maximal fünf Coaching-Sitzungen, man kann aussuchen ob man das per Video oder per Telefon machen möchte und so eine Sitzung geht jeweils bis zu 90 Minuten. Die BGW konnte sehr schnell qualifizierte und erfahrene Coaches gewinnen und die unterstützen die Anrufer gezielt, die psychische Gesundheit zu stärken oder auch zu erhalten. Der Coachee selber, also derjenige, der gecoacht wird, der kann den Schwerpunkt selber wählen. Das können zum Beispiel sein: wie gehe ich gut mit belastenden Emotionen um, wie kann ich meine Mitarbeitenden weiter stärken und motivieren, aber auch: wie gucke ich auf mich selber, nehme ich meine eigene Erschöpfung war und wie oder wo kann ich wieder Kraft tanken? Die Pandemie wird bestimmt weiterhin der Rolle der Führungskräfte noch viel abverlangen. Neben dem Coaching-Angebot gibt es auch weiterhin das Angebot des Strategietags Psyche und gerade in diesen Zeiten werden viele Unternehmen darauf aufmerksam. In diesen eintägigen Workshops erfolgt zunächst eine Standortbestimmung, das heißt, wie ist der aktuelle Zustand in meinem Unternehmen bezüglich der psychischen Belastung: Dieser Strategietag dient zunächst als Orientierungshilfe und am Ende kann abgeleitet werden, welche Schritte können Unternehmen jetzt konkret für eine wirksame Prävention einsetzen. Neben diesen beiden Angeboten gibt es auch noch das BGW Lernportal, dort sind viele Materialien zur Unterstützung, zur Unterweisung zu finden, ja, und auch unterschiedliche Schulungen zu zahlreichen Themen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes.
Moderator: Links für das Krisencoaching und auch für andere Angebote der BGW gibt es in den Show Notes dieser Podcast Folge. Ja, jetzt haben wir hauptsächlich von den Herausforderungen für die Betriebe gesprochen. Gab es auch positive Effekte in diesem Jahr und wenn ja, welche waren das?
Ruth Giersch: Ja, genau wie das Lernportal, da würde ich auch gerne wieder an die digitalen Möglichkeiten anknüpfen; für uns selber als Mitarbeitende der BGW wurde in unvorstellbarer Schnelligkeit alles an Hard- und Software bereitgestellt, sodass wir ganz schnell in der Lage waren, im Homeoffice zu arbeiten. Bei unseren versicherten Unternehmen sieht das ein bisschen anders aus, weil gerade in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern, Arztpraxen aber auch Dienstleistungsunternehmen wie zum Beispiel Friseur oder Kosmetik, die erfordern ja die Präsenz der Mitarbeitenden, die können ihre Arbeit ja nicht vom Schreibtisch aus machen. Was ich aber beobachtet habe, das Gute, das die Pandemie mit sich gebracht hat sind vermehrt Dialoge zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden; wo es eben darum geht, wie können wir deine Ängste abbauen und wie kann ich hier eine Transparenz oder einen Konsens schaffen, wie wir auch in dieser doch irritierenden Zeit gesund und sicher weiter hier am Arbeitsplatz arbeiten können. Der positive Effekt ist, dass Mitarbeiter sich wirklich stärker beteiligen können als vorher. Und auch viele Betriebe haben veränderte Arbeitsabläufe, die die Pandemie sozusagen erzwungen hat, einfach beibehalten, weil die haben sich bewährt und werden als gut befunden. Das sind viele grundlegende Veränderungen, die auch Unternehmen weiter nach der Pandemie nach vorne bringen können.
Moderator: Welche Veränderungen haben Sie persönlich wahrgenommen und was hat sich vielleicht auch in Ihrem Berufsalltag verändert? Sie haben ja vorhin schon mal Ihren klassischen Arbeitstag beschrieben.
Ruth Giersch: Ja ganz persönlich in den Einrichtungen, oder unseren Unternehmen, habe ich wahrgenommen, das Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber nicht nur in Sorge um ihre Mitarbeiter sind, an der Corona Infektion zu erkranken, weil sie dann vielleicht ihre Arbeiten nicht mehr machen können, sondern, dass sie wirklich in Sorge sind um den Menschen selbst. Und ich glaube gerade im kleineren Unternehmen sind die Menschen trotz des gebotenen Abstands noch ein bisschen mehr zusammengerückt als sie es vorher waren. Ein Zwischenfazit ist auch, dass die Unternehmen, die bereits vor der Pandemie dem Arbeits- und Gesundheitsschutz der Beschäftigten bereits eine hohe Bedeutung beigemessen haben, das heißt, die sogenannte Präventionskultur schon etabliert hatten, dass die bislang besser durch die Pandemie gekommen sind als die Unternehmen, die sich bislang weniger mit der Thematik beschäftigt haben. Ja, für mich persönlich im Arbeitsalltag als Aufsichtsperson hat sich gar nicht so viel verändert, wir sind es ja eigentlich gewohnt, alleine auf der Straße zu sein und im Homeoffice zu arbeiten. Was ich natürlich sehr vermisse, ist der persönliche Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen. Wir haben uns vor der Pandemie immer im zweiwöchigen Rhythmus zu einer Dienstbesprechung in der Dienststelle getroffen, heute haben wir auch da die gute Lösung der, ja, digitalen Konferenz, wir nennen es alle immer unsere süße Stunde in der Woche, da treffen wir uns, können uns austauschen. Und wir sind uns alle sicher, dass die Kreativität und auch der Humor mit diesem Medium nicht auf der Strecke bleiben.
Moderator: Sagt Ruth Giersch. Vielen Dank für das Gespräch, ich wünsche Ihnen alles Gute für das nächste Jahr.
Ruth Giersch: Ich danke Ihnen, bleiben auch Sie gesund.
Block 03: Rückblick auf verschiedene Folgen in 2021
Moderator: Wir hatten dieses Jahr spannende Gäste zu den verschiedensten Themen im BGW Podcast zu Gast. Corona war natürlich ein wichtiger Punkt in der ein- oder anderen Episode. Ganz neue Erfahrungen für viele waren beispielsweise die virtuellen Meetings; was kann ich tun, damit eine Videokonferenz nicht zum Gruselkabinett wird? Das konnte uns Monika Matschnig im Podcast erzählen – in Folge zwölf. Sie ist Diplompsychologin und Expertin für Körpersprache.
Monika Matschnig: Und so kleine Dinge wie ein Lächeln, das man aussendet, kehrt auch wieder zurück. Lächeln Sie – und auch bei einer Videokonferenz, Gesten, auch hier sollte man gestikulieren, aber man sollte darauf achten, dass man die Gesten sehr stark reduzieren sollte, weil dadurch passiert nämlich, wenn ich sehr viel und intensiv mit den Gesten spreche, dass ich mein Gegenüber mit meinen Gesten förmlich erschlage. Aber Gesten ja, dadurch wird doch die Stimme dynamischer, dann ist alles auch okay.
Moderator: Auch Azubinen oder Azubis standen dieses Jahr vor einigen Herausforderungen. Wie hat sich der Alltag von Auszubildenden im Pflegeberuf geändert? Darüber haben wir in der Folge Azubis in Corona Zeiten mit Michaela Sorber und Björn Teigelake gesprochen, beide von der BGW.
Björn Teigelake: Wichtig ist, wie schon angesprochen, gerade im Bereich der schulischen Ausbildung, jetzt nicht darauf zu warten, dass das alles vorbeigeht und wieder so sein wird wie früher, ich denke auch nach dem Corona-Pandemie-Geschehen werden digitale Lernformen, digitale Lernplattformen weiter erhalten bleiben. Da ist meine Empfehlung, Anregung schon jetzt auch mit diesen Methoden zu üben, sie anzuwenden. Anzuwenden für den Fall erneuter Schulschließung, aber auch als Vorbereitung für zukünftige Weiterbildung in dem Beruf der Pflege, denn auch die werden zukünftig auch in digitaler Form angeboten werden. Also hier ist einfach ein breites Übungsfeld und ich kann nur empfehlen dieses Übungsfeld zu nutzen.
Moderator: Was wir alle während der letzten Monate lernen mussten ist mit Stress umzugehen. Wie wir widerstandsfähiger werden, das konnte uns Diplompflegewirtin, Krankenschwester, Resilienz-Trainerin und Autorin Almut Benfer-Breisacher in der Folge 15 erklären. Der Titel: Akkus aufladen.
Almut Benfer-Breisacher: Die regelmäßige Bewusstmachung dieser schönen Dinge und die Nachvollziehbarkeit durch das Schreiben schulen meinen Blick für die positiven Dinge, die trotz allem in meinem Leben immer wieder geschehen. Und wiederum im Bewusstsein positiver Dinge fällt es mir zunehmend leichter mit den unangenehmen Dingen konstruktiver umzugehen. Denn unangenehme Dinge wird es immer geben.
Moderator: Neben Corona gab es 2021 auch noch andere spannende Geschichten aus der Pflegebranche. In der Podcast Folge: keine Angst vor dem BEM-Gespräch, haben BEM-Beauftragte Anja Beste und Tobias Ruppenthal von der BGW, Ratschläge und Ideen für ein besseres Betriebliches Wiedereingliederungsmanagement gegeben.
Anja Beste: Ja, für den Arbeitgeber bietet es natürlich wirklich die Möglichkeit, aktiv zu unterstützen Krankheitsphasen zu überwinden oder zu verkürzen. In der Regel ist es ja so, dass man als Arbeitgeber nicht weiß, warum jemand krank ist, man bekommt ja keine Diagnosen. Im BEM-Verfahren hinterfragt man es natürlich, der Mitarbeiter muss nicht die Diagnose benennen, aber er kann es umschreiben, sodass man herausfinden kann, wo seine Probleme liegen und ob man im Betrieb etwas machen kann, ihn zu unterstützen, das er trotzdem arbeitsfähig bleibt.
Moderator: Sport für Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen, für mehr Inklusion. Das war das Thema in Folge 31. Wie die BGW diesem Ziel ein Stückchen näher kommen will, das haben uns Sebastian Grimm von der BGW und Mark Solomeyer von Special Olympics Deutschland erzählt.
Sebastian Grimm: Ja, wir werden natürlich viel gemeinsame Kommunikation betreiben und aber die Botschaft Sport gleich Gesundheit gleich Arbeitssicherheit transportieren, wenn man es mal auf einen ganz einfachen Nenner bringen möchte.
Block 04: Verabschiedung
Moderator: 2021 war ein Jahr, vollgepackt mit spannenden Geschichten, prima Interviewgästen und hörenswerten Themen beim BGW Podcast Herzschlag, für ein gesundes Berufsleben. Ja, hören Sie gerne in alle Podcast-Folgen rein, einen interessanten Mix an Themen habe ich Ihnen ja eben schon präsentiert. Am besten diesen Podcast abonnieren und keine Folge mehr verpassen. Alle Folgen finden Sie überall wo es Podcasts gibt und auf der Website der BGW: www.BGW-online.de. Mit dieser Folge schließen wir dieses ereignisreiche Jahr ab und freuen uns schon riesig auf 2022, dann wieder mit packenden Themengebieten und viel neuem Input. Machen Sie es gut, haben Sie besinnliche Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr. Bis dahin!
(Podcast-Outro „Herzschlag für ein gesundes Berufsleben, der BGW Podcast“)
Interviewgäste
Ruth Giersch
Aufsichtsperson der BGW
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