Belastungen durch das Mörsern hochwirksamer Arzneimittel
Der Umgang mit Arzneistoffen und Arzneimitteln ist im Gesundheitsdienst für hunderttausende Beschäftigte eine tägliche Routine. Dabei werden im pflegerischen Bereich regelmäßig Tabletten zermörsert, um sie zum Beispiel der Sondennahrung beizugeben. Die Änderung der physischen Tablettenform führt zu einer möglichen dermalen und inhalativen Belastung der Beschäftigten. Dabei sind denkbare Gefährdungen für die Beschäftigten sowohl Sensibilisierungen durch Stäube als auch eine chronische subtoxische Exposition gegenüber therapeutischen Wirkstoffen. Die beim Mörsern entstehenden stofflichen Expositionen wurden bisher noch nicht quantifiziert. Daher hat die BGW in einer Zusammenarbeit mit der Bergischen Universität Wuppertal (BUW) ein Projekt initiiert, um die Freisetzung von Arzneistoffen beim Mörsern zu untersuchen, die Quellstärke verschiedener zermörserter Tabletten zu ermitteln und die inhalative Exposition der Beschäftigten beim Mörsern anhand von Belastungsszenarien zu modellieren.