Frühzeitig gegen Stress und psychische Belastung

Arbeiten unter Zeitdruck, ständig unterbrochen werden, mangelnde Wertschätzung und fehlende Erholungsmöglichkeiten gehören im Pflegeberuf häufig zum Arbeitsalltag. Dabei sollte Stress kein Dauerzustand sein, denn ständiger Stress ohne die Möglichkeit, sich zwischendurch zu regenerieren, macht uns krank.

Wird andauernde hohe psychische Belastung langfristig ignoriert, kann das Folgen haben: Arbeitsunzufriedenheit, Erschöpfung, Leistungsverweigerung, Depression oder Burn-out können auftreten. Aber auch auf körperlicher Ebene können sich durch ungesunde psychische Belastung Beschwerden einstellen.

Gegen Hauterkrankungen oder Infektionsrisiken

Seit Jahren stellen berufsbedingte Hauterkrankungen den größten Anteil an gemeldeten Verdachtsfällen im Bereich der Berufskrankheiten in der Pflegebranche dar. Gerade bei jungen Menschen, die sich in den ersten drei Berufsjahren befinden, ist eine zunehmende Zahl an Hauterscheinungen zu verzeichnen.

In Krankenhäusern, Pflegeinrichtungen oder anderen Gemeinschaftseinrichtungen, wo viele Menschen aufeinandertreffen, sind auch Pflegekräfte einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt. Darum müssen Auszubildende in der Pflege von Beginn an die Anforderungen an einen professionellen Infektionsschutz und die Notwendigkeit von hygienischem Arbeiten im Pflegeberuf verinnerlichen und über die gesamte Berufslaufbahn aktualisieren.

Für einen gesunden Rücken

Bei den Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit kommen die Wirbelsäulenerkrankungen - nach den Hauterkrankungen - regelmäßig auf einen der vorderen Plätze. Ziel präventiver Maßnahmen sollte zuerst die Vermeidung von Belastungen sein. Beim Arbeiten mit Menschen in der Pflege können Rückenbelastungen nur dann vermieden werden, wenn Patientinnen und Patienten oder Bewohnerinnen und Bewohner die jeweilige Aktivität selbstständig ausführen, gegebenenfalls mit einem Hilfsmittel wie Gleitmatte oder Rutschbrett. Sobald die Pflegenden in die Handlung involviert sind und eine "Teil-Last" übernehmen, geht es um die Reduzierung der Belastungen.

Damit präventive Maßnahmen im Pflegealltag umgesetzt werden, sollten diese möglichst von Beginn der Ausbildung an geübt werden, auch in der Pflegeschule. Dadurch gehen sie ins feste Verhaltensrepertoire über und können schnell und automatisiert eingesetzt werden.

Materialkoffer für die berufliche Bildung

Wir unterstützen Sie in Ihrer pflegepädagogischen Arbeit und haben mehrere individuell einsetzbare Materialkoffer mit Unterrichtsmaterialien für Sie entwickelt. Darin finden Sie verschiedene Ideen, um in die Themen Rückengesundheit, Stressprävention, Haut und Hautschutz sowie Infektionsschutz einzusteigen.

Anschauliche Arbeitsblätter helfen Ihren Auszubildenden anatomische und physiologische Grundlagen zu dokumentieren. Darüber hinaus gibt es Anleitungen für einfach durchzuführende Schüler- bzw. Lehrerexperimente für Ihren Unterricht, Praxisaufgaben und so einiges mehr.

Take Care: Materialien angepasst an neue Pflegeausbildung
2020 wurde die generalistische Ausbildung in der Pflege eingeführt. Dazu gibt es die Rahmenlehrpläne und Rahmenausbildungspläne der Fachkommission nach dem Pflegeberufegesetz. Die Materialien von Take Care sind um verschiedene Hilfen ergänzt, die sowohl Lehrkräften an Berufsschulen als auch Praxisanleitungen eine Zuordnung ermöglichen: An welchen Stellen lassen sich mit Take Care die in den Rahmenplänen geforderten Kompetenzen entwickeln? Übersichten und Verlinkungen vereinfachen die Nutzung der digitalen Materialkoffer zu folgenden Themen. Mit dem neuen Service unterstützt die BGW unter anderem die Ausbildungsoffensive Pflege des Bundesfamilienministeriums.