Wie blickt man als Augen-Experte auf die Welt, Professor Werner Eisenbarth? #81 BGW-Podcast "Herzschlag - Für ein gesundes Berufsleben"
Es ist wieder Zeit für das Format „Inspirierende Menschen im Berufsalltag“. Dieses Mal unterhält sich Moderator Ralf Podszus mit Prof. Dr. Werner Eisenbarth.
Er ist Humanbiologe, Augenoptikermeister, Professor für Physiologie des Sehens, engagiert sich bei zahlreichen Veranstaltungen in der Behindertenhilfe - die Liste ist lang und vor allem noch lange nicht am Ende.
Im Interview mit Ralf verrät er, was Ihn antreibt, um so vielen Tätigkeiten nachzugehen. Was ihn an seiner Arbeit am meisten begeistert und wieso er dabei sogar nach Ghana reist, das erfahrt ihr in dieser Folge. Ihr könnt euch auf einen inspirierenden Menschen freuen!
Hier kommen Sie zum Transkript dieser Folge
Moderator: Ich freue mich auf eine weitere Folge 'Inspirierende Menschen im Berufsalltag'. Heute hier bei 'Herzschlag'. Schön, dass ihr mit dabei seid. Ich bin Ralf Podszus und gleich lernt ihr Professor Werner Eisenbarth kennen. Eisenbarth. Das klingt so ein bisschen nach Pirat. Käpt'n Eisenbarth? Ja, den würde ich auf seinem Schiff auf jeden Fall ernst nehmen. Werner ist jedoch nicht auf dem Wasser unterwegs und entert irgendwelche Schiffe. Er ist Humanbiologe, Augenoptiker, Meister, Professor für Physiologie des Sehens und er engagiert sich bei zahlreichen Veranstaltungen in der Behindertenhilfe. Ja, die Liste seiner Tätigkeiten, ja, ist also wirklich lang und vor allem noch lange nicht am Ende.
Intro
Moderator: Herzlich willkommen Werner!
Werner Eisenbarth: Hallo! Grüße dich, Ralf.
Moderator: Bei den Special Olympics in Berlin, da warst du vor Ort und wir beide haben uns dort auch kennengelernt. Dich hören wir auch in den Podcast folgen zu den Special Olympics Korea. Gleich noch mal im Anschluss an diese Podcastfolge reinhören. Damals ging es um deinen Einsatz für die Behindertenhilfe. Heute sprechen wir auch über dein Engagement dort. Noch mehr über dich selbst als Person. Ich bin gespannt. Werner, Dein Berufsalltag, der spielt sich ja vor allem in der Hochschule und in den Augen Zentrum Nymphenburger Höfe in München ab. Beschreib uns doch mal bitte, was genau deine Aufgabe dort ist.
Werner Eisenbarth: Also neben meiner Tätigkeit als Professor an der Hochschule München, was natürlich meine Hauptbeschäftigung ist, biete ich im Augenzentrum Nymphenburg Höfe in Kooperation mit Michael Groß. Er ist der Chef des Augenzentrums. Eine Low Vision Sprechstunde an. Michael ist ein renommierter Augen Chirurg, das heißt er kümmert sich um die Therapie bei Netzhaut Erkrankungen und ich kümmere mich um die Funktion und um die Rehabilitation, denn viele, vor allem ältere Patienten, die Netzhauterkrankungen haben, die benötigen zusätzlich zu jeglicher medizinischer Intervention eben oftmals auch Hilfsmittel oder eben Beratung, wie sie im Alltag besser zurechtkommen.
Moderator: Was macht ihr bei der Arbeit als Professor am meisten Freude? Dein Hauptjob.
Werner Eisenbarth: Ja, diese Tätigkeit ist extrem vielseitig. Natürlich. Der Schwerpunkt liegt auf der Lehre, das heißt die Ausbildung von Studentinnen und Studenten. Und nebenbei hat man Forschungsprojekte oder auch eben Projekte wie jetzt seit diesem Jahr in Ghana. Das heißt, es führt mich auch immer wieder hinaus aus dem Gebäude, aus München, aus Deutschland. Und von dem her hat man sehr viel Gestaltungsspielraum. Das könnte man vielleicht sagen. Man hat eine große Freiheit, wie man auch sagt, die Freiheit der Forschung und Lehre. Das bietet einem sehr, sehr viele Möglichkeiten, hier tätig zu werden.
Moderator: Wie kam es denn überhaupt dazu, dass du als Professor an der Hochschule angefangen hast?
Werner Eisenbarth: Es war so, dass ich nach meiner Promotion zum Human Biologen, wo ich mich schon mit altersabhängigen Makuladegeneration beschäftigt habe, zunächst hier in München weiter, dann noch wissenschaftlich tätig war, damals noch mit dem Klinikum rechts der Isar an der TU München. Und dann wurde mehrere Jahre später eben eine Professur ausgeschrieben. Physiologie des Sehens. Und damit verbunden ist auch die Leitung eines Studiengangs Augenoptometrie an der Hochschule München. Ja, und so war es für mich fast eine logische Konsequenz, nachdem ich als Jugendlicher den Beruf des Augenoptiker gelernt habe und zusammen mit meiner akademischen Ausbildung. Ja, hat sich das angeboten, dass ich mich auf diese Professur bewerbe, was ich dann 2011 ja erfolgreich getan habe.
Moderator: Nun hast du studiert, und zwar Maschinenbau. Also da muss man wahrscheinlich auch gut gucken können, aber man denkt ja nicht in erster Linie jetzt werde ich dann irgendwie Augenoptiker, nachdem ich das gemacht habe. Wie ist das zustande gekommen?
Werner Eisenbarth: Also mein Werdegang war so, dass ich zunächst eine Lehre als Augenoptiker gemacht habe, dann auch noch die Meisterprüfung abgelegt habe. Aber mein Ziel war immer, dass ich eben noch eine akademische Ausbildung bekomme und so hatte ich ursprünglich die Idee, ich möchte das Lehramt für diesen Beruf gehen und habe es dann an der TU in München auch studiert und später in der ersten Tätigkeit in der Lehre hat mich aber das immer noch weiter getrieben und ich bin dann quasi wieder zurück. Dann an die LMU in München und habe dort an der medizinischen Fakultät Inhuman Biologie promoviert, eben zum Thema altersabhängig Makuladegeneration und so hat dieser erste Schwerpunkt Augen Optik eher so das naturwissenschaftlich technische eine Verbindung bekommen mit medizinischen Inhalten. Und das ist im Übrigen öfter eine Kombination, die man unter Sehforschern trifft. Das sind oft Mathematiker, Physiker, auch Ingenieure, aber auch Psychologen, Biologen, die sich der Sehforschung widmen. So bin ich eben da gelandet, wo ich heute bin.
Moderator: Da kannst du mal sehen. Nun engagierst du dich über all das hinaus auch noch enorm im Bereich der Behindertenhilfe. Das ist ja erst mal mit dem ersten Blick so hm Augen, Optik, Behindertenhilfe. Nicht so der der normale Gang, wie man vermutet. Aber da gibt es eben ganz viele Verbindungen. Was machst du da genau? Erklär das bitte mal!
Werner Eisenbarth: Ja, ich habe 2009 begonnen, mich für Special Olympics zu interessieren und war dort das erste Mal bei einem Event dabei. Das war damals in Inzell , also im Süden von Bayern, bei Winters Spielen, der Special Olympics nicht kennt. Ganz kurz es sind die Sportveranstaltungen oder eben auch letztendlich Olympische Spiele. Könnte man sagen, für Menschen mit geistiger Behinderung. Und diese Spiele werden begleitet von einem Gesundheits-Rahmenprogramm, in meinem Fall das Opening ICE Programm. Und hier habe ich dann 2009 begonnen, mich zu engagieren. Aber wenn ich sag, ich engagiere mich, dann heißt es eigentlich meine Studenten und ich, wir engagieren uns, weil ich zu diesen Events immer Studierende mitnehme, damit sie Erfahrung sammeln und auch ja diese Thematik innerhalb der Lehre quasi transportiert wird.
Moderator: Ich habe auch viele Studentinnen und Studenten kennengelernt, die hast du alle mit dabei gehabt bei den Special Olympics, die auch sehr engagiert dabei waren und nehmen natürlich auch bei solchen Events Ereignissen dann sehr viel mit.
Werner Eisenbarth: Absolut. Im ersten Augenblick werden die Studierenden im Sommersemester ist es inzwischen hier in München immer in der Theorie und in den ersten Praktika auf diese Einsätze vorbereitet. Aber dann versuchen wir immer im Laufe des Sommersemester es eben auch wirklich rauszugehen aus der Hochschule. Das können solche Spiele sein, wie im vergangenen Juni in Berlin. Das sind aber eben auch Besuche in größeren Werkstätten für Menschen mit geistiger Behinderung oder auch Schulen. Und dort schlagen wir unser Camp auf, untersuchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und versorgen sie, wenn notwendig, mit einer Sehhilfe.
Moderator: Gibt es für dich persönlich eine schöne Erfahrung oder einen Fall, der dir besonders viel bedeutet? Gerade beim Thema Behindertenhilfe?
Werner Eisenbarth: Ein ganz spezieller Fall. Den könnte ich jetzt so nicht nennen. Es ist immer die Begegnung mit den Behinderten, es ist die unmittelbare Rückmeldung, weil wir ja vor Ort diese Messungen machen und quasi den Erfolg auch gleich vor Ort erfahren. Sowohl die Athleten, aber auch wir, die wir dieses Angebot machen. Also wir sehen, wie die Sehschärfe ansteigt, wie wie die Brille wirkt sozusagen. Und das ist immer wieder ein ganz tolles Erlebnis.
Moderator: Bei den Special Olympics fand ich vor allem auch beeindruckend, weil ja so viele verschiedene Nationen von überall von der Welt da hingekommen sind und einige hatten da zum Ersten Mal überhaupt mal eine richtige medizinische Vorsorgeuntersuchung.
Werner Eisenbarth: Absolut. Also ja, das sind jetzt zwölf, 13 Jahre. Wo ich mich hier engagiere, war es sicher Berlin jetzt in diesem Jahr auch für mich ein Highlight. Du hast es angesprochen Der internationale Teilnehmerkreis, die Athleten. Es war eigentlich eine Ausnahme, wenn deutsch gesprochen wurde auf diesem Venue, wo wir all diese Untersuchungsgeräte aufgebaut hatten und es war im Grunde so ein ja großes Familientreffen, auch weil jeder kommt zu Special Olympics. Und selbst wenn man aus irgendeinem anderen Erdteil kommt, alle gehören zu dieser Special Olympics Familie und das verbindet.
Moderator: Da saßen teilweise Nationen zusammen, die eigentlich offiziell, obwohl sie gerade in kritischen Krisen ähnlichen und kriegsähnlichen Situationen zusammen stehen, Grenze an Grenze. Durch den Sport und durch dieses familiäre, was du schon angesprochen hast, gab es aber auch gar keine Berührungspunkte. Die Menschen sehen das nicht eng und kam da sehr gut zusammen. Fand ich auch sehr berührend.
Werner Eisenbarth: Ja, es ist immer wieder beeindruckend, wie die Athleten sich auch innerhalb dieser Untersuchung öffnen, wie kommunikativ sie sind, auch trotz vielleicht Sprachbarrieren. Aber ich möchte in diesem Kreis auch die Fach Helfer mit einschließen. Das heißt, dort sind viele Augenärztin, Augenärzte, Optometristen aber auch Lions Helfer mit dabei. Und die arbeiten alle im Team zusammen und das spüren auch die Athleten, dass hier, glaube ich, eine gute Atmosphäre ist und das kann man jetzt als ja ganz angenehm hinnehmen. Aber wichtig ist, dass wir die Erfahrung gemacht haben - nur in solch einer angenehmen Atmosphäre lassen sich diese Athleten, die ja ganz unterschiedlichste Behinderungen haben, eben auch ganz niederschwellig hier untersuchen, machen mit. Und so kommen wir dann auch zu den notwendigen Ergebnissen.
Moderator: Ich halte mal fest schöne Momente bei der Arbeit, die sind enorm wichtig. Was bei Tätigkeiten im Bereich Medizin genauso wichtig ist, sind die Komponenten Sicherheit und Gesundheit. Sie andauernd zu verbessern, sollte eines der Hauptanliegen von Führungskräften im medizinischen Bereich sein. Hast du auch in deiner Rolle im Augen Zentrum einen Einfluss darauf und wenn ja, wie stellst du das an? Also hast du da ein Auge drauf, Werner?
Werner Eisenbarth: Ist natürlich jetzt ein ganz spezielles Thema. Ich möchte mal sagen, generell, ob das jetzt im Augen Zentrum ist, an der Hochschule oder bei Special Olympics ist die Aufklärung die Informationsweitergabe nicht nur an den Patienten oder an den Athleten, sondern auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - es ist ein ständiges Erklären, ein Mitnehmen, was man tut. Also ich bin hochspezialisiert im Bereich der sehbehinderten Rehabilitation, aber man kann nicht erwarten, dass, wir haben in Summe 40 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in München an drei verschiedenen Standorten, die dort tätig sind. Man kann nicht erwarten, dass jeder genau weiß, was hier in jedem Sprechzimmer genau geschieht. Und mein Aspekt ist ja wirklich nur ein ganz, ganz kleiner Bereich. Und ich versuch auch die Mitarbeiterin, die dann oftmals im Kontakt mit dem Patienten, vielleicht auch am Telefon sind, ihnen genau zu erklären, was wir leisten, warum wir es so oder so machen und warum es vielleicht auch mal in anderen Kliniken, in anderen Praxen vielleicht anders läuft. Ja, also viel Kommunikation, würde ich mal sagen. Zum Wohle des Patienten.
Moderator: Du unterstützt viele verschiedene Projekte. Ein Projekt hat dich sogar nach Ghana gebracht. Du hast es auch vorhin eben schon mal kurz erwähnt. Was genau hast du dort gemacht und wie kam es dazu, zu diesem Projekt?
Werner Eisenbarth: Ja, die, die Anfänge, die gehen eigentlich schon in das Jahr 2019/20. Also das war noch vor Corona, kann man sagen.
Moderator: Früher hat man gesagt vor Christus, mittlerweile sagt man immer schon vor Corona, nach Corona.
Werner Eisenbarth: Na ja, es hat ja aber Gott sei Dank keinen Einfluss, letztendlich muss ich sagen. Ich war dort in Kontakt. Ich wurde eben angeschrieben von Dr. Ofosu. Er ist Head of Department an der KNUST in Kumasi und er hat nach einem Kooperationspartner gesucht. Und so waren wir immer ein bisschen im Austausch und 2021 hatten wir dann eine Idee für ein Projekt. Es ging um die Untersuchung von 2 bis 5 jährigen Kindern in der Ashanti Region und wir haben dort ein Forschungsprojekt aufgesetzt und ich hatte zu dieser Zeit zufällig einen Studenten, der am Ende seines Studiums war. und noch ein Thema für seine Abschlussarbeit gesucht hat und ich habe ihn kurzerhand für acht Wochen nach Ghana geschickt und er hat das Equipment mitgenommen und so konnte ich hier das erste Projekt gestartet werden. Und aus dieser Zusammenarbeit ist dann ein Projektantrag entstanden, den wir letztes Jahr erfolgreich eingereicht haben, woraus jetzt dieses Low Vision Projekt in Kumasi gestartet werden konnte. Also am 1. April 2023 ging das Ganze an den Start, ist gefördert von Else Kröner-Fresenius-Stiftung mit 300.000 €. Und damit können wir jetzt innerhalb der nächsten drei Jahre eine Low Vision Rehabilitation an der Universität und in den zweiten und dritten Jahr in regionalen Kliniken aufbauen. Und um dieses Projekt weiter voranzutreiben, werde ich eben jetzt in den nächsten Tagen auch nach Kumasi reisen.
Moderator: Kannst du mal erzählen, was genau dann dort geschieht?
Werner Eisenbarth: Es gibt verschiedene Stoßrichtungen. Das eine ist, dass wir zunächst die universitäre Ausbildung der Optometristen, dass es eine Ausbildung nennt, sich dakryocystorhinostomy die ist schon auf einem sehr guten Niveau. Aber es mangelt an praktischer Ausbildung. Also ganz konkret werden wir innerhalb des nächsten halben, dreiviertel Jahres eine Low Vision Klinik errichten. Also da gibt es Räumlichkeiten, die müssen umgebaut werden, die müssen ausgestattet werden. Also da fließt am Ende circa 100.000 € in das Equipment, das wir hier benötigen. Im zweiten Jahr werden wir regionale Kliniken mit einer eigenen Low Vision Abteilung ausstatten. Das wäre dann so die Art Standard Versorgung an der Universität ist es der tertiäre Level, das ist der höchste Standard, secondary Level ist dann in den regionalen Kliniken und im dritten Jahr brechen wir das nochmals runter. Dann wird es Gesundheitszentren geben, die natürlich bereits vor Ort sind, ganz klar. Aber nicht mit diesem Fokus auf Low Vision, die dann an den Secondary Level überweisen und gegebenenfalls von dort wieder zurück an die Universität. Also das ganze soll quasi ausgebreitet werden und im dritten Jahr soll auch noch die Professionalisierung von bereits tätigen Optometristen Ghana vorangetrieben werden. Man könnte hier lebenslanges Lernen, sozusagen also die Verbindung wieder zurück zur Universität und wir planen in drei Jahren dann auch einen zunächst nationalen und vielleicht, wenn wir dann ja vielleicht noch zusätzlich Geld bekommen, westafrikanischen Low Vision Kongress, wo wir eben Nachbarländer auf dieses Projekt aufmerksam machen möchten und das Ganze noch weiter ausrollen wollen.
Moderator: Also zusammenfassend kann man sagen, dass ihr dort ganz viele neue kompetente Optikerinnen und Optiker möglich macht.
Werner Eisenbarth: Ja, korrekt gesagt muss man sagen Optometristen, dass es ein Universität Studiengang, dass es so hier in Deutschland zum Beispiel nicht gibt, dass es ein fünfjähriges Studium und ein sechstes Jahr ein sechs ist praktisches Jahr in der Klinik, also die dort ausgebildeten Optometristen nochmal dakryocystorhinostomy. Die haben sehr hohe Kompetenzen, die sich in Deutschland schon zum Teil mit einer augenärztlichen Tätigkeit zumindest auf dem niedrigen Bereich überschneiden würden. Man nennt es Primary Eyecare was sie dort eben machen.
Moderator: Kann man sagen, dass die Augen Versorgung in Ghana eben alles andere als gut ist und dass damit sehr vielen Menschen geholfen werden kann jetzt.
Werner Eisenbarth: Die Ausbildung des Fachpersonal ist meiner Meinung nach auf einem ganz guten Level. Es fehlt ein bisschen an diesem praktischen Training und es gibt natürlich große Diskrepanzen zwischen einer städtischen Umgebung und einer ländlichen Umgebung, ja. Generell bin ich immer wieder überrascht, auf welche ja auch Augenoptikgeschäfte ich dort treffe. Das ist wirklich fast unser Standart. Aber die Zugänglichkeit zu diesen Angeboten, die ist eben zum Teil etwas schwierig. Aber in unserem Projekt, das muss ich noch mal präzisieren vielleicht - wir kümmern uns speziell um sehbehinderte Personen. Also es geht hier nicht um die Regelversorgung mit einer normalen Brille oder Lesebrille, sondern es geht um sehbehinderte Personen. Das können natürlich auch Kinder sein und auch das Thema Special Olympics wird dort eine Rolle spielen, also auch die Versorgung von Menschen mit geistiger Behinderung.
Moderator: Was bedeutet dir deine Arbeit vor Ort in Ghana und hast du da auch schöne Erfahrungen schon mitgenommen? Gibt es da was?
Werner Eisenbarth: Ja, es ist das Engagement, das ich dort vorfinde, der der Wille, also hier wirklich was voranzutreiben. Aber auch die internationale Ausrichtung. Also es gibt dort viele Absolventen, die dann in die USA gehen zum Beispiel, und dort ihre Doktorarbeit schreiben, die ich dann zum Teil in den letzten zwei Jahren auch auf Kongressen in den USA wieder getroffen habe. Und das ist dann so eine Community, muss man sagen, die alle aus Ghana kommen. Aber inzwischen weltweit irgendwo tätig sind und diese Internationalität das macht, macht viel Spaß. Und ja, ich freue mich sehr auf den Besuch.
Moderator: In unserem Format - Inspirierende Menschen im Berufsalltag, das spiele ich auch gerne eine Runde Sätze vervollständigen. Ich gebe dir so ein paar Sätze vor und du vervollständigt diese einfach. Okay?
Werner Eisenbarth: Gerne.
Moderator: In fünf Jahren arbeite ich als?
Werner Eisenbarth: Ich glaube, ich werde weiter in den heute genannten Projekten tätig sein, aber vielleicht noch mehr in dem internationalen Kontext.
Moderator: Mein Highlight bei den Special Olympics war?
Werner Eisenbarth: Absolut die Spiele 2023 in Berlin als Internationale Sommerspiele.
Moderator: Wenn ich nicht Augenoptiker geworden wäre, dann wäre ich?
Werner Eisenbarth: Aus heutiger Sicht würde ich vielleicht gerne als Hoteldirektor arbeiten. Man kümmert sich.
Moderator: Ach, das ist ja was ganz anderes.
Werner Eisenbarth: Ja, man kümmert sich.
Moderator: Jetzt überrascht du damit auf einmal.
Werner Eisenbarth: Ich kümmere mich um Menschen und ich organisiere sehr gern. Und der der Kontakte zu Menschen, die irgendwie ein Bedürfnis haben und ich da vielleicht weiterhelfen kann. Ja, das hat eine gewisse Ähnlichkeit. Vielleicht ein bisschen seltsam anmutend, aber ja, das könnte ich mir vorstellen. An einem schönen Ort.
Moderator: Ich stell mir gerade so ein stylisches Hotel vor irgendwie so, so, mit so Augenoptik Motiven überall ja, in Ghana und du bist dann da, der Hoteldirektor irgendwie.
Werner Eisenbarth: Mal sehen.
Moderator: In meiner Freizeit mache ich am liebsten?
Werner Eisenbarth: Sport. Ich schwimme sehr gern, mach Yoga und verbringe sehr viel Zeit mit meiner Familie.
Moderator: Lieber Werner, Captain Eisenbarth, vielen Dank, dass du heute erneut mein Gast warst. War sehr interessant.
Werner Eisenbarth: Ich danke dir. Hat viel Spaß gemacht.
Moderator: Wenn ihr noch mehr Infos zum Thema Behindertenhilfe oder gesunder und sicherer Arbeitsplatz haben wollt, dann könnt ihr gerne auf die Links in den Shownotes dieser Podcastfolge klicken und alle Folgen unter anderem auch die erste Folge, in der Werner bereits zu Gast war.
Die findet ihr überall, wo es Podcasts gibt und natürlich auf der Webseite der BGW www.BGW-online.de/Podcast. Wir hören uns in der nächsten Folge wieder. Bis dahin.
Outro
Interviewgäste
Prof. Dr. Werner Eisenbarth
Professor für Physiologie des Sehens (www.zefas.de)
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