Neue Wege bis 67 - In der Dienstleistung bis zur Rente Handlungsanleitungen zur Prävention von psychischen Belastungen in der Altenpflege
Im Zusammenhang mit einer zunehmend älteren Belegschaft und der Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre stellt sich für viele Unternehmen und Mitarbeiter die Frage, wie es gelingen kann, seinen Beruf langfristig gesund und leistungsfähig auszuüben. Diese Frage gewinnt besonders vor dem Hintergrund der veränderten Arbeitsanforderungen an Bedeutung, wo gerade Beschäftigte in Dienstleistungsberufen mit zum Teil hohen psychischen Belastungen umgehen müssen.
Im Rahmen der Studie „Neue Wege bis 67 – Untersuchungen in der Dienstleistungswirtschaft“ fanden von Juni bis Dezember 2015 in drei Hamburger Pflege- und Betreuungseinrichtungen schriftliche Mitarbeiterbefragungen und Interviews statt; zudem wurde ein Workshop mit Experten aus dem Gesundheits- und Sozialwesen durchgeführt. Anhand der Studienergebnisse zeigte sich, dass die Tätigkeiten in der Altenpflege im Vergleich zu anderen Branchen mit überdurchschnittlichen körperlichen Belastungen, quantitativen und emotionalen Anforderungen, Work-privacy conflict und einem Rollenkonflikt verbunden sind. 45% der über 50-jährigen Pflegekräfte schätzten es in der Befragung als nicht sicher oder unwahrscheinlich ein, dass sie in den nächsten zwei Jahren noch arbeitsfähig sind. Es gab jedoch auch viele Anregungen, wie eine gesunde und langfristige Beschäftigung gelingen kann.
Aus den Ergebnissen der Befragungen in der Altenpflege wurden Handlungsempfehlungen für eine Verlängerung der Verweildauer im Beruf und mögliche inner- und außerbetriebliche Tätigkeitswechsel entwickelt und auf die gesamte Dienstleistungsbranche übertragen. Zur Erhaltung der Beschäftigungsfähigkeit sollten Führungskräfte und Beschäftigte an einem Strang ziehen. Führungskräfte haben durch ihr Führungsverhalten einen großen Einfluss auf die Gesundheit und Motivation ihrer Beschäftigten. Beschäftigte wiederum tragen eine hohe Eigenverantwortung zur ihrer Gesunderhaltung. Aus diesem Grund wurden differenzierte Empfehlungen sowohl für Führungskräfte als auch für Beschäftigte zusammengestellt. Damit verfolgt die Studie „Neue Wege bis 67“ einen innovativen Ansatz.