Top Ten für die rückengesunde Pflege BGW magazin - 3/2023
Pflegende können Rückenbeschwerden aktiv entgegenwirken, wenn sie konsequent ergonomisch arbeiten.
Worauf alle im Team achten sollten
Zehn Tipps, die helfen den Rücken bei der Arbeit gesund zu erhalten:
Umgebung gestalten
Ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz ist gut für den Rücken. Deshalb empfiehlt es sich, ausreichend Platz zu schaffen, damit die Pflegefachperson rückengerecht arbeiten und die pflegebedürftige Person sich selbstständig bewegen kann.
Fähigkeiten erschließen
Wer pflegebedürftige Menschen in die Planung mit einbezieht, nutzt und fördert ihre Fähigkeiten. Alles, was Pflegebedürftige selbst machen, entlastet den Rücken der Pflegefachperson.
Grenzen kennen
Das Wissen um die eigene Belastbarkeit – sowohl körperlich als auch psychisch – hilft, Grenzen zu setzen.
Hilfsmittel nutzen
Schlüssel zum ressourcenorientierten Bewegen von Menschen sind kleine Hilfsmittel wie Anti-Rutsch-Matte, Gleitmatte, Bettzügel oder Rutschbrett. Wo notwendig, sind zudem technische Hilfsmittel einzusetzen.
Liften statt heben
Heben und Tragen gilt es möglichst zu vermeiden. Wenn Pflegebedürftige gehoben werden müssen, ist ein Lifter einzusetzen.
Auf die Arbeitshöhe achten
Wer das Pflegebett zum Waschen, Anziehen oder Lakenwechseln auf die passende Arbeitshöhe einstellt, sorgt für eine gute Arbeitshaltung. Im Bad unterstützt ein Hocker die rückengerechte Haltung.
Sicher auftreten
Ein geschlossener Schuh mit fester Fersenkappe, flach aufliegend und mit rutschhemmender Sohle sorgt für einen sicheren Stand.
Auf dem Laufenden bleiben
Nur regelmäßiges praktisches Üben und Fortbilden ermöglicht sicheres, rückengerechtes Handeln.
Für Ausgleich sorgen
Belastungswechsel sind wichtig. Der vielseitige Pflegealltag lässt sich nutzen, um Phasen körperlicher Beanspruchung wie einseitige Haltungen oder Bewegungsmangel zeitnah auszugleichen. Auch die Pausen dürfen nicht vergessen werden.
Alltag aktiv gestalten
Regelmäßige Gymnastik, Bewegung und Entspannung sorgen zusätzlich für einen angemessenen Ausgleich. Sie tragen dazu bei, Körper und Seele fit zu halten.
Beschäftigte in Pflegeberufen weisen überdurchschnittlich viele Fehltage aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen auf:
- Altenpflege: 6,4 Tage
- Krankenpflege: 4,3 Tage
- Beschäftigte insgesamt: 2,5 Tage
(Quelle: Techniker Krankenkasse 2023, Werte für 2022)