430-mal Krätze BGW magazin - 2/2022

430-mal Krätze (Skabies) verzeichnete die BGW 2021 unter den Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit (meldepflichtige Fälle). Es handelte sich damit um die am häufigsten gemeldete In­fektionserkrankung, wenn man Covid-19 außen vor lässt.

Was ist Krätze?

Makroskopische Aufnahme einer Krätzmilbe.

Lästige Untermieter: Krätzmilben bohren sich unter die Haut und verursachen die Infektionskrankheit Skabies.

Skabies, so der Fachbegiff, ist eine durch Parasiten (Krätzmilben) hervorgerufene Hauterkrankung. Anfangs sind Erkrankte meist länger beschwerdefrei, aber bereits ansteckend. Zu den Symptomen gehören Hautausschlag und starker Juckreiz, vor allem nachts. Nach erfolgreicher Therapie kann man sich erneut anstecken. Deshalb sollten alle Kontaktpersonen gleichzeitig behandelt werden, um Pingpongeffekte zu vermeiden.

Wo kommt Krätze vor?

Krätze tritt vor allem dort auf, wo Menschen über längere Zeit zusammen­leben, betreut oder medizinisch versorgt werden und zudem engen Haut-zu-Haut-Kontakt haben. Hierzu zählen unter anderem Alten- und Pflegeheime, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, Krankenhäuser oder auch Kindertageseinrichtungen.

Was ist zu beachten?

Treten in einer Gemeinschaftseinrichtung Krätzeerkrankungen auf, muss die Leitung gemäß Infektionsschutzgesetz Kontakt mit dem Gesundheitsamt aufnehmen. Wenn Beschäftigte in BGW-Mitgliedsbetrieben betroffen sind, ist die zuständige BGW-Bezirksverwaltung zu informieren. Sie berät zum weiteren Vorgehen. Behandlungskosten für erkrankte Beschäftigte und Kontaktpersonen in der Belegschaft werden von der BGW übernommen.