Was ist ein Hautschutzmittel?
Gemäß der AWMF-Leitlinie berufliche Hautmittel (Stand 2025) werden zu den beruflichen Hautmitteln Hautschutz-/Hautpflege-/ sowie Hautreinigungsprodukte (3-Säulen-Modell) gezählt.
Hautschutzmittel können als ergänzende Präventionsmaßnahme zum Schutz vor Feuchtarbeit eingesetzt werden (Definition Feuchtarbeit siehe TRGS 401). In vielen BGW-Branchen besteht eine Gefährdung durch Feuchtarbeit, wegen häufig wechselnder Hautbelastung (z.B. Tragen flüssigkeitsdichter Schutzhandschuhe, Händedesinfektion, Händewaschen, Kontakt zu Wasser).
Wogegen soll ein Hautschutzmittel schützen?
Ein Hautschutzmittel sollte die Gefahr der Entstehung von Hautirritationen durch Feuchtarbeit verringern. Die Schutzwirkung kann mittels eines standardisierten repetitiven Irritationstests (wiederholte Testung mit Reizung der menschlichen Haut) geprüft werden- siehe Prüfgrundsatz der DGUV GS-PS-14.
Welche Kriterien sollten bei der Auswahl berücksichtigt werden?
- Eindeutige Kennzeichnung des Produktes als Hautschutzmittel
- Konkrete Angaben zum Haupteinsatzgebiet sowie ggf. weiterer Anwendungsgebiete
- Deklaration, dass ein Einsatz auch unter Schutzhandschuhen möglich ist
- Frei von potenten Allergenen
- Frei von Inhaltsstoffen, die gegebenenfalls ein verstärktes Eindringen von Arbeitsstoffen fördern, z. B. Harnstoff
Bei der Anwendung ist folgendes zu beachten:
- Herstellerangaben berücksichtigen
- Das Hautschutzmittel muss vor der Verwendung von Schutzhandschuhen vollständig eingezogen sein. Deshalb sollte es nicht unmittelbar vor dem Anziehen der Schutzhandschuhe aufgetragen werden.
- Anwendung vor der Arbeit sowie z.B. nach der Pause, nach der Händewaschung
- Bestehende Sensibilisierungen auf Inhaltsstoffe sind bei der Auswahl zu berücksichtigen