Erfolgreiche Prävention basiert auf eng verzahnten Angeboten und Leistungen für Betriebe und Unternehmen. Die BGW-Vertreterversammlung im Dezember in Berlin nahm dies in den Blick.
Zweimal jährlich befasst sich die Vertreterversammlung mit aktuellen Entwicklungen der BGW. Das Gremium ist das "Parlament" der Selbstverwaltung. Durch die Dezembersitzung führte die Vorsitzende Susann Czekay-Stohldreier aus der Gruppe der Versichertenvertretung. In den Berichten von Vorstand und Ausschüssen, Hauptgeschäftsführung und Präventionsleitung ging es unter anderem um die anhaltenden Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf das Versicherungsgeschehen. Ein weiteres Thema war der Beitrag der BGW zur Gestaltung einer nachhaltigen Präventionskultur in den Mitgliedsbetrieben.
Vorsitz bei der Vertreterversammlung führte Susann Czekay-Stohldreier (Zweite von links).
Prävention – ein integrativer Ansatz
„Um Prävention erfolgreich in einer Organisation weiterzuentwickeln, ist es wichtig, dass die Leistungen sowohl in die Breite als auch in die Tiefe gehen und sich ergänzen, dass wir gemeinsam mit den Unternehmen ihren Bedürfnissen entsprechend arbeiten und sie kontinuierlich zu einer nachhaltigen Präventionskultur begleiten“, erklärte Hanka Jarisch, seit April 2024 Präventionsleiterin der BGW.
Am Beispiel Hitzeschutz machte Jarisch deutlich, wie die Devise der „sich ergänzenden Präventionsleistungen“ in der Praxis umgesetzt werden könne: So würden die hitze- beziehungsweise klimabedingten Gesundheitsgefahren beim Kontakt mit den Betrieben thematisiert – auch in Bereichen, in denen bislang noch wenig Probleme spürbar seien. Die BGW habe für ihre Branchen zudem relevante Infos zum Umgang mit Hitze zusammengestellt und kommuniziere sie auf vielfältigen Wegen an die betrieblichen Zielgruppen: auf der Homepage, im BGW-Lernportal, auf Veranstaltungen und im BGW magazin. Auch Podcastfolgen zum Thema stünden zur Verfügung.
Aus dem Angebot der BGW hob Jarisch neben der Überwachung der Betriebe die Präventionsleistung "Beratung auf Anforderung" hervor. Hier kämen Unternehmerinnen und Unternehmer sowie weitere Beteiligte aus den Betrieben eigeninitiativ auf die BGW zu und erhielten eine individuelle Beratung. Eine Maßnahme, die sehr gut angenommen werde und die Motivation von Organisationen unterstreiche, sich für Gesundheit bei der Arbeit einzusetzen.
Aktuelle Situation
Bei der Zahl der versicherten Unternehmen zeichnete sich zuletzt ein leichter Anstieg ab. Jörg Schudmann, Hauptgeschäftsführer der BGW, sprach von einem "stabilen Plateau", das eine belastbare Grundlage für die Arbeit der BGW biete. Deutlich werde die wichtige gesellschaftliche Rolle der BGW: Auf der Basis der derzeitigen Zahl von rund 663.000 Mitgliedsunternehmen betreue die BGW fast ein Fünftel aller Unternehmen in der gesetzlichen Unfallversicherung. „Die BGW stellt damit eine wichtige Säule innerhalb der gesetzlichen Unfallversicherung und bei der Sicherung aller dar“, betonte Schudmann.
Auswirkungen von Covid-19
Die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin Claudia Drechsel-Schlund ging in ihrem Bericht auf die mittlerweile stark rückläufigen Meldezahlen für Covid-19-Erkrankungen ein. Die außergewöhnlichen Meldezahlen der Vergangenheit und eine Vielzahl von Long- und Post-Covid-Erkrankungen führten dennoch zu anhaltend hohen Bearbeitungsständen in den BGW-Bezirksverwaltungen. Erik Bodendieck, Vorsitzender des Vorstands aus der Gruppe der Arbeitgebervertretung, verwies in diesem Zusammenhang auf den hohen Betreuungsbedarf im Reha-Management. Die hier entstandenen Kosten hätten bislang allerdings erfolgreich gestemmt werden können – bei gleichzeitiger Beitragsstabilität.
Haushalt für 2025 beschlossen
Der Haushaltsplan der BGW für 2025 umfasst 1,45 Milliarden Euro – 5,78 Prozent mehr als im Vorjahr. Die größte Position im Haushalt nehmen die Leistungsausgaben für Rehabilitation und Prävention mit rund 965 Millionen Euro ein. Die Vertreterversammlung stimmte dem Haushaltsplan 2025 zu.