Fahren und Befördern Unfälle und Stress beim Fahren vermeiden

Pflegekräfte in der ambulanten Pflege haben es bei ihrer Tätigkeit mit ständig wechselnden Einsatzorten, den Wohnungen ihrer Klientinnen und Klienten zu tun und müssen auf die unterschiedlichen Verkehrssituationen reagieren.

Wer am Straßenverkehr teilnimmt, setzt sich einem Unfallrisiko aus. Auch wenn es nicht ständig im Bewusstsein ist – es besteht die Gefahr, bei einem Unfall schwere oder tödliche Verletzungen zu erleiden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der ambulanten Pflege fahren viel, und dementsprechend hoch ist das Risiko von Verkehrsunfällen.

Unfallträchtige Faktoren sind Zeitdruck, schlechte Witterungsbedingungen und schlechte oder nicht dem Wetter angepasste Bereifung. Bei Fahrrädern sind beispielsweise defekte Lichtanlagen und fehlende Reflektoren ein Unfallrisiko.

Das individuelle Risiko hängt auch vom eigenen Verhalten ab: unangepasste Geschwindigkeit, auch beim Fahren mit dem Pedelec, Ablenkung, Umgang mit Stress, riskante Manöver erhöhen das Risiko.

Ungesicherte Ladung kann in scharfen Kurven ins Rutschen geraten oder beim Bremsen nach vorne geschleudert werden: Fehlt ein Schutzgitter zwischen Fahrgastraum und Laderaum, können die Insassen durch die Ladung verletzt werden.

Bei einem Unfall ist das Risiko schwerer Verletzungen entsprechend höher, wenn Fahrzeuginsassen nicht sicher angeschnallt oder die Ladung unzureichend gesichert ist.

Werden bei der Personenbeförderung Rollstühle im Fahrgastraum nicht richtig gesichert, können alle Insassen im Wagen bereits bei abrupten Fahrmanövern verletzt werden.

Beispiele für Maßnahmen zur Risikoreduzierung

Technisch

  • den Witterungsverhältnissen angepasste Bereifung
  • Fahrzeuge für die Personenbeförderung im Rollstuhl mit sichere Gurtsystem ausrüsten
  • Fahrzeuge mit Spanngurten und geprüften Haltevorrichtungen zur Ladungssicherung ausrüsten
  • Fahrzeuge mit Schutzgitter oder -netz zwischen Fahrersitz und Fahrgastraum ausrüsten
  • wenn erforderlich Freisprechanlage für Telefonate während der Fahrt nachrüsten

Organisatorisch

  • Fahrzeug regelmäßig überprüfen und warten lassen sowie rechtzeitig die vorgeschriebene Hauptuntersuchung durchführen lassen
  • Fahrzeuge nach Checkliste auf Mindestausrüstung überprüfen
  • Fahrräder regelmäßig auf Verkehrssicherheit prüfen und warten
  • Betriebsanweisungen zur Ladungssicherung erstellen
  • bei der Beförderung von Personen mit besonderem Assistenzbedarf wenn nötig eine zusätzliche Betreuungsperson mitfahren lassen
  • auf Eignung und Erfahrung der Fahrer und Fahrerinnen achten und regelmäßig Führerschein und Personenbeförderungsschein überprüfen

Personenbezogen

  • Fahr- und Begleitpersonal unterweisen
  • Fahrsicherheitstrainings anbieten