Fachkräfte gewinnen: Strategien für Unternehmen #74 BGW-Podcast "Herzschlag - Für ein gesundes Berufsleben"
In vielen Branchen werden händeringend Fachkräfte gesucht. Der Kampf um qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist deshalb oft groß. Was kann man tun? Zum Beispiel lernen von der Employer Branding Kampagne der BGW.
Wie können sich Unternehmen hier von der Konkurrenz abheben? Welche Strategien gibt es in Sachen Mitarbeitergewinnung? Und wie schaffen Unternehmen mehr Sichtbarkeit? Diesen Fragen wollen wir auf den Grund gehen. Moderator Ralf Podszus schaut sich dazu beispielhaft die Employer Branding Kampagne der BGW an. Er spricht mit den Köpfen hinter der Kampagne, aber auch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie sind es, die am Ende das Unternehmen nach außen repräsentieren.
Hier kommen Sie zum Transkript dieser Folge
Moderator: Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice, vielleicht sogar bezahlten öffentlichen Nahverkehr oder ein eigenes Dienstfahrzeug. Immer mehr Unternehmen bieten eine ganze Reihe an Benefits an, um Fachkräfte für sich zu gewinnen. Der Kampf um qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland, der ist groß – kein Wunder bei rund 1,7 Millionen offenen Stellen allein im ersten Quartal 2023. Einige Branchen, die sind davon ganz besonders betroffen, die Gastronomie zum Beispiel das Handwerk, die IT-Branche oder auch die Pflege.
Was können Betriebe bei der Suche nach Fachkräften verbessern? Wie können Sie sich von der Konkurrenz abheben und wie machen sich Unternehmen überhaupt sichtbar für potenzielle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer? Ich bin Ralf Podszus und will euch das Ganze heute an einem konkreten Beispiel erklären. Und zwar am Beispiel der BGW, die die Employer Branding Kampagne 1000 UNDEIN GRUND ins Leben gerufen hat, eine Kampagne, bei der vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Fokus stehen.
Podcast Intro
Moderator: Was ist den Menschen bei der Auswahl des Arbeitgebers besonders wichtig? Wir haben mal nachgefragt.
Befragter 1: Die Miete, Lebensmittel, alles wird teurer. Der Lohn spielt deshalb auf jeden Fall eine wichtige Rolle bei mir. Tankgutscheine oder so einen Zuschuss für die Bahn, das finde ich auf jeden Fall immer super.
Befragte 1: Ich bin Mutter einer kleinen Tochter und deshalb sind flexible Arbeitszeiten besonders wichtig.
Befragter 2: Ja, ich suche tatsächlich auch gerade meinen Job ist mir wichtig, dass das Unternehmen zu mir passt. Aber dass es eben auch abwechslungsreich ist. Also jeden Tag das Gleiche zu machen, wäre für mich eben nichts. Und Homeoffice, das sollte auf jeden Fall auch eine Möglichkeit sein.
Befragte 2: Also bei mir muss vor allem das Team passen. Wenn ich mich jetzt mit den Kollegen oder auch mit dem Chef nicht verstehe, dann wäre das für mich sofort ein KO-Kriterium, ganz klar.
Moderator: Es gibt also viele verschiedene Gründe, warum wir uns für einen bestimmten Arbeitgeber entscheiden, oder eine Arbeitgeberin. Damit gibt es gleichzeitig natürlich auch jede Menge Stellschrauben, an denen Unternehmen drehen können. Laura Hellfritz und Janine Algermissen von der BGW Personalentwicklung, die werden wir jetzt mal erklären, mit welcher Strategie die BGW qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen möchte. Hallo ihr Zwei!
Laura Hellfritz: Hallo Ralf.
Janine Algermissen: Hallo Ralf.
Moderator: 1000 UNDEIN GRUND, so heißt eure Kampagne. Was genau steckt dahinter?
Laura Hellfritz: Ja, die BGW gehört zu Deutschlands größten Berufsgenossenschaften. Wir sind die gesetzliche Unfallversicherung für fast 9,3 Millionen Versicherte und sind auch zuständig für circa 600.000 Unternehmen. Im Vorgriff auf unsere Kampagne haben wir uns überlegt, was zeichnet uns eigentlich aus? Als öffentliche Arbeitgeberin haben wir uns überlegt, wir haben eigentlich ganz viel zu bieten, dabei gibt es nicht nur den einen Grund, sich bei uns zu bewerben, sondern eine Vielzahl. Wir haben vielfältige, spannende Aufgaben, wir bieten Karrierechancen in den Bereichen Prävention, Rehabilitation, IT und Verwaltung. Und deswegen haben wir gesagt, es gibt tausendundein Grund bei der BGW zu arbeiten, entscheide du selber. Was ist für dich der wichtige Grund?
Moderator: Warum habt ihr euch dazu entschieden, den Fokus in der Kampagne auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der BGW zu legen?
Laura Hellfritz: Für uns war es ganz wichtig, dass wir unsere eigenen Mitarbeitenden ansprechen wollten und sie als Fürsprecher oder als Fürsprecherin für unsere Kampagne gewinnen möchten. Denn es ist immer authentischer, sag ich mal, die eigenen Mitarbeitenden zu zeigen und das ist letztendlich das stärkste Argument, sag ich mal, das für einen Arbeitgeber oder eine Arbeitgeberin auch spricht. Die Testimonials sind die Gesichter der Kampagne und sie erzählen im Grunde ihre eigene Geschichte, zeigen Einblicke in ihre Tätigkeit und in ihren beruflichen Alltag.
Moderator: Wie habt ihr in der Vergangenheit versucht, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen? Was waren da auch Learnings draus?
Janine Algermissen: Ja, wir haben auch in der Vergangenheit schon versucht, unsere Ausschreibungsmedien zielgruppengerecht auszuwählen, sodass wir beispielsweise bei der Suche nach Auszubildenden und Studierenden in sozialen Medien wie Instagram, Facebook und auch Twitch ausgeschrieben haben. Außerdem haben wir auch versucht, die Zielgruppe und auch natürlich hier insbesondere deren Eltern über Print-Anzeigen und bei Messeauftritten von der BGW als Arbeitgeberin zu überzeugen. Nach und nach haben wir dann die Auswahl der Medien halt auch um weitere Faktoren wie die Überarbeitung der Karriereseite oder, wie Janine schon gesagt hat, die Veröffentlichung von Storytelling sowie Videos ergänzt, um halt auch einfach die unbekannte Welt der Unfallversicherung ein bisschen bekannter zu machen. Also, wir haben schon viel gemacht, aber hatten dazu noch kein einheitliches Konzept und das hat sich jetzt zum Glück geändert, wie Janine berichtet hat, und wir können sämtliche Maßnahmen des Arbeitgeber-Marketings einheitlich durchführen.
Moderator: Die unbekannte Welt der Unfallversicherung finde ich sehr schön. Bei der BGW denkt sicher der eine oder die andere: Behörde, eingestaubt, kaum junge Menschen und wenig Innovation, alles ist grau. Du hast eben Twitch erwähnt, man stellt sich vielleicht auch so Politiker vor, die auf TikTok sind und denkt nur ach du liebe Güte! Wie geht ihr mit solchen Vorurteilen um, also wie versucht ihr mit euren Kampagnen hier entgegenzuwirken?
Janine Algermissen: Ja, die Auswahl der Medien zeigt ja schon, dass es sich tatsächlich um Vorurteile handelt und wir versuchen natürlich, diesen entgegenzuwirken, indem wir mit einer modernen und frischen Kampagne, mit frischen Claims und einer entsprechenden Bildwelt dieses Vorurteil aus der Welt zu räumen. Und wichtig ist uns dabei auch, dass wir einen guten Einblick in den Arbeitsalltag bei der BGW geben können und damit überzeugen können, dass diese Vorurteile bei uns überhaupt nicht zutreffend sind. An diese Einblicke versuchen wir zu gehen, über das Storytelling wie erwähnt, über die Videos auf der Karriereseite, zusätzlich versuchen wir natürlich auch bei Messeauftritten in direkten Gesprächen 1 zu 1 Gesprächen mit potentiellen Bewerberinnen und Bewerbern diese davon zu überzeugen, dass wir alles andere als eingestaubt sind.
Moderator: Vielen Dank an Laura Hellfritz und Janine Algermissen von der BGW-Personalentwicklung.
Laura Hellfritz: Gerne Ralf.
Janine Algermissen: Ja, vielen Dank, Ralf.
Moderator: Den besten Einblick in ein Unternehmen bekommt man, wenn man – genau – mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern selbst spricht. Und das mache ich jetzt auch. Anke Wolf und Laura Hinz, die arbeiten beide bei der BGW. Die eine seit knapp 30 Jahren und die andere seit mittlerweile knapp 4 Jahren. Hallo Anke, hallo Laura!
Anke Wolf: Hallo.
Laura Hinz: Hallo.
Moderator: Stellt euch gerne mal kurz vor, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben. Wer seid ihr und was genau ist Eure Aufgabe bei der BGW.
Anke Wolf: Ja, also ich bin Anke. Ich bin 56 Jahre alt, ich bin verheiratet, Mutter von zwei erwachsenen Kindern und ich arbeite bei der BGW in Bochum. Und dort bin ich Fachbereichsleiterin für den Bereich Teilhabe.
Moderator: Liebe Grüße nach Bochum!
Anke Wolf: Dankeschön.
Laura Hinz: Und ich bin Laura. Ich arbeite in der Hauptverwaltung der BGW in Hamburg und arbeite dort als Sachbearbeiterin in der Personalentwicklung. Meine Aufgaben sind da sehr vielfältig, sie reichen von der Vergabe und Vertragserstellung bis hin zu der Organisation von Seminaren und auch die Veranstaltungsplanung gehört zu meinem Aufgabenportfolio dazu.
Moderator: Dann auch liebe Grüße in meine Geburtsstadt. Wie seid ihr zur BGW gekommen, was hat euch überzeugt, warum habt ihr dort euren Job angefangen?
Anke Wolf: Ja, bei mir ist das ja schon 30 Jahre her. Das waren ganz andere Zeiten. Ich habe damals bei einem anderen Unfallversicherungsträger gearbeitet in Düsseldorf und bin jeden Morgen am Bürogebäude der BGW vorbeigelaufen zum Bahnhof, um dann nochmal ne Stunde mich in den Zug zu setzen und nach Düsseldorf zu fahren. Und das hat mich alles ziemlich gestört und dann habe ich gedacht, Mensch, warum verlegst du nicht einfach deinen Arbeitsplatz an deinem Wohnort und bewirbst dich einfach mal bei der BGW Und das habe ich getan, habe dann da ein ganz nettes Vorstellungsgespräch führen dürfen und war sehr schnell überzeug "Das ist es. Das willst du machen! Die kommen mir ja alle sehr nett vor, sehr modern, vor allen Dingen" und dann habe ich da mein Vertrag unterschrieben und habe das nie bereut.
Moderator: Der kurze Dienstweg, das ist entscheidend auch. Wie war es bei dir, Laura?
Laura Hinz: Ja, bei mir sah das alles ein bisschen anders aus, ich bin ja auch noch gar nicht so lange dabei. Ich bin über eine Berufsmesse an meiner alten Schule zur BGW gekommen, dort wurde ich tatsächlich von jemandem, der an einem Stand der BGW beschäftigt war, angesprochen, ob mich nicht das Studium interessiert, was wir bei uns anbieten. Das wurde mir erzählt, das hat mich überzeugt, weil es sehr, sehr vielfältig ist und hat zum Beispiel das Modul Privatrecht oder auch Medizin, ja, das fand ich sehr abwechslungsreich und sehr besonders. Und ja, das hat mich dann so weit überzeugt, dass ich gerne hier arbeiten wollte und bisher habe ich es nicht bereut.
Moderator: Wenn ihr folgende Punkte nach Wichtigkeit sortieren müsstet, wie würdet ihr entscheiden? Flexibilität, ein gutes Arbeitsklima, Weiterentwicklungsmöglichkeiten, sicherer Arbeitsplatz.
Anke Wolf: Ja, das hat bei mir auch zwei Perspektiven. Also einmal davon, vor 30 Jahren, da war mit Sicherheit auch der sichere Arbeitsplatz noch ein ganz anderes Kriterium als das vielleicht heute der Fall ist bei der Situation auf dem Arbeitsmarkt. Aber für mich war immer auch wichtig, berufliche Weiterentwicklung, also wie kann ich mich persönlich und beruflich weiterentwickeln, auch während meiner Arbeitszeit? Und da war die BGW einfach immer schon bekannt dafür, sehr, sehr fortschrittlich zu sein. Und heute genieße ich natürlich auch ein sehr gutes, kollegiales Arbeitsklima und die Flexibilität der Arbeitszeit. Das war für mich, und ist es auch heute noch, ausschlaggebend, weil ich auch damals schon gewusst habe, ich möchte gerne Mutter werden, ich möchte Familie haben, wie kann ich das alles unter einen Hut bringen? Und da war die BGW wirklich auch schon vor 30 Jahren sehr fortschrittlich und hat da sehr, sehr viel möglich gemacht und davon habe ich jetzt auch in den letzten Jahren immer profitiert.
Moderator: Danke, Anke. Jetzt Du, Laura.
Laura Hinz: Ja, die Flexibilität am Arbeitsplatz beziehungsweise die Flexibilität, die uns als Mitarbeitenden gegeben wird, finde ich auf jeden Fall auch sehr wichtig und sehr wertvoll. Da spielt bei uns auch rein ja, das Gleitzeitmodell, das wir haben, also die Möglichkeit, uns den Arbeitsalltag frei einteilen zu können, finde ich ganz, ganz wichtig. Ja, dann würde für mich schon gleich als Nächstes das gute Arbeitsklima kommen, denn wenn man kein gutes Arbeitsklima hat, dann macht meiner Meinung nach die Arbeit auch gleich weniger Spaß. Die Weiterbildungsmöglichkeiten sehe ich genauso wie Anke – finde ich sehr, sehr wichtig und auch sehr gut ausgebaut bei der BGW. Und ein sicherer Arbeitsplatz, der ist last but not least natürlich auch wichtig, nur der war jetzt von diesen Punkten nicht für mich an erster Stelle.
Moderator: Nun schleicht sich bei der Arbeit ja irgendwann so eine gewisse Routine oder vielleicht sogar Monotonie ein. Welche Möglichkeiten gibt es bei der BGW, neue Dinge auszuprobieren, sich weiterzuentwickeln?
Anke Wolf: Also, ich find das stimmt völlig. Monotonie finde ich geradezu erdrückend und versuche ich auch immer zu vermeiden. Ja, da hat auch die BGW mir immer die Möglichkeit gegeben, mich wirklich weiterzuentwickeln. Also, ich habe mich auf andere Stellen bewerben können, ich habe dann irgendwann entschieden, ich möchte gerne Führungskraft werden. Auch da wurde ich sehr unterstützt mit entsprechenden Qualifizierungsangeboten, das sind sozusagen ganze Pakete, ganze Konzepte, die dahinter stehen.
Ich durfte ein Coaching in Anspruch nehmen, auch dann, als ich Führungskraft war, das hat mir sehr geholfen, muss ich sagen, mich weiterzuentwickeln. Und ja, das wird eben wirklich durch die BGW, durch den Bereich Personalentwicklung sehr unterstützt, aber auch durch die Führungskräfte am Standort selber, also auch die sind aufgerufen ihre Mitarbeitenden eben anzusprechen und zu sehen und ihre Potenziale irgendwie zu fördern. Und das finde ich auch ganz wichtig, weil als Führungskraft nimmt man seine Mitarbeiter ja nochmal ganz besonders intensiv wahr und weiß, was in ihnen steckt.
Laura Hinz: Und was man noch gut machen kann, wenn man mal etwas machen möchte, was vielleicht mit seiner jetzigen Tätigkeit gar nicht so viel zu tun hat, hat man die Möglichkeit, in Arbeitskreisen oder Arbeitsgruppen zu arbeiten, in denen vor allen Dingen bereichsübergreifend gearbeitet wird. Und dann kommt man auch mit ganz vielen verschiedenen Mitarbeitenden zusammen und kann zu anderen wichtigen Themen arbeiten, die für die BGW noch im Fokus stehen.
Moderator: Abwechslung der etwas anderen Art haben wir auch bei den Special Olympics World Games in Berlin gesehen. Da waren BGW Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Volunteers beim Boccia im Einsatz. Hören wir doch mal rein, was sie dort genau gemacht haben.
Tanja Rieckmann: Hallo Luisa, du bist hier Corporate Volunteer der BGW bei den Weltspielen. Was genau ist denn deine Aufgabe beim Boccia?
Luisa: Genau, ich sitze dort an den PCs und trage die Spielstände ein, und genau, dafür bin ich hier.
Tanja Rieckmann: Ist das kompliziert, macht Dir das Spaß und was erlebst du denn hier den ganzen Tag?
Luisa: Wir haben eine kurze Einweisung gestern bekommen, fünf Minuten, und wurden dann dorthin gesetzt, haben die Spiele gemacht und ich beobachte quasi die Spielverläufe, die Schiedsrichter sagen mir die Spielstände an, ich trage sie ein und kann dabei die Spiele gut beobachten und das macht schon sehr viel Spaß.
Tanja Rieckmann: Jetzt wollte ich dich fragen, was am meisten Spaß macht, aber insgesamt fühlst du dich hier wohl. Und kennst du Boccia so als olympische Sportart? Das ist bestimmt noch neu für dich, oder?
Luisa: Genau, Boccia als Sportart kannte ich so nur aus dem Freizeitbereich. Das hier zu sehen ist total spannend, kannte ich vorher noch nicht, aber ich habe auf jeden Fall mal wirklich großen Respekt, weil die Kugeln da so entsprechend zu platzieren, das scheint teilweise sehr schwierig, ja.
Tanja Rieckmann: Und wie wichtig ist es dir auch mal rauszukommen aus dem normalen Arbeitsalltag, also für dich als Nachwuchskraft? Wie schätzt du das ein, wie gefällt dir das?
Luisa: Das finde ich total wichtig, dass wir das machen können und richtig toll, dass wir die Möglichkeit bekommen, mal was anderes zu sehen und uns hier zu engagieren, das ist auch nochmal was anderes als der normale Alltag im Büro oder Homeoffice.
Tanja Rieckmann: Und was nimmst du dann so mit hier von den World Games – auch für den Arbeitsalltag, aber auch für dich persönlich?
Luisa: Also, ich finde zum einen total spannend hier halt auch zu sehen, wie die Menschen mit Beeinträchtigungen trotzdem ihrem Sport nachgehen können, überhaupt nicht irgendwie eingeschränkt werden oder absolut inkludiert werden in dem, was sie tun. Und ich finde, das kann man auch gut mit in den Arbeitsalltag mit reinnehmen und dort halt auch noch mal drüber nachdenken, wie man da so handelt.
Tanja Rieckmann: Super, vielen Dank, Luisa.
Tanja Rieckmann: Hallo Johannes, du bist hier auch als Corporate Volunteer für die BGW. Was ist denn deine Aufgabe hier beim Boccia?
Johannes: Genau, ich bin hier gerade dabei, den Bereich zu wechseln sozusagen, weil wir so ein kleines Dreier-Team sind mit Flaggen hoch- und runterzeigen, ist natürlich auch die Kugeln haben unterschiedliche Farben oder direkt am PC, wo man natürlich die Eingabe macht. Und es ist eigentlich ganz nett, wenn man eine Mischung aus beidem hat, dieses etwas im Spielbereich oder ein bisschen außerhalb und auch mal ausruhen kann. Als nächstes bin ich, glaube ich, Flaggenzeiger, wo ich dann praktisch schaue, was mir die Trainer oder die Schiedsrichter zeigen, welche Farbe ich zeigen muss. Genau.
Tanja Rieckmann: Was macht dir denn am meisten Spaß so an deinem Volunteer-Dasein hier?
Johannes: Am meisten Spaß, muss ich sagen, macht die gesamte Atmosphäre, in der man sich befindet, weil diese Halle ist … Boccia ist jetzt nicht der Sport, den ich unbedingt in meinem Alltag als Berührungspunkt habe, wo man auch erstmal denkt, es sind nur ein paar Kugeln, aber wenn man sieht, wie die Athleten hier aufgehen, wie man irgendwie auch sieht, dass die Leute vor Ort Lust haben und vor allem auch das Publikum, ich glaube, das ist das am meisten, weil man weiß, man tut etwas für andere und nebenbei lächelt man halt genauso, weil sie Spaß haben.
Tanja Rieckmann: Was nimmst du denn für dich mit, wenn du jetzt auch so schwärmst von der Veranstaltung für dich persönlich einerseits, aber auch vielleicht für den Arbeitsalltag bei der BGW?
Johannes: Ich persönlich nehme von den Special Olympics mit, dass ich öfter mal zu solchen Veranstaltungen auftrete, weil es natürlich ein kleiner Ruck war vom Arbeitgeber. Und natürlich auch einfach dieses anderen was geben und selbst sich mal so ein bisschen zurückzustellen. Für den Arbeitsalltag muss ich sagen, es ist natürlich eine Riesenarbeit im Team, man kennt die Leute, also ich kenn 20 % von den ganzen Menschen hier vor Ort, und es ist einfach dieses offen auf die zutreten, auch mal irgendwie sehen, okay, wo wird Hilfe gebraucht, was ist vielleicht angebracht an Hilfe oder auch einfach mal nur klatschen.
Tanja Rieckmann: Und wie sehr schätzt du es, dass du die Möglichkeit hast, bei der BGW auch mal rauszukommen aus dem Arbeitsalltag und bei dieser wirklich besonderen Veranstaltung bei den World Games mitzuhelfen und was Gutes zu tun?
Johannes: Ja, ich glaube, das ist praktisch der Kernpunkt, dass man sich daran freut, dass man sagt „Okay Leute, ihr habt hier die Woche Zeit, macht mal was“ und das finde ich einfach cool, dass das so ist, die ganzen anderen Azubis Deutschland kennenzulernen, bei sowas dabei zu sein, wo man halt andere unterstützt und nebenbei hat auch mal ein bisschen sich vernetzt untereinander, das finde ich super.
Tanja Rieckmann: Vielen Dank, Johannes. Viel Spaß noch.
Moderator: Die Special Olympics World Games in Berlin, eine gute und vor allem abwechslungsreiche Möglichkeit, sich neben der normalen Arbeit bei der BGW zu engagieren und hört gerne mal rein, da gibt es ja ein paar Folgen, die wir direkt in Berlin bei diesem großen Sport Event aufgenommen haben. Sehr interessant, was wir dort alles erlebt haben. Anke und Laura, was arbeitet ihr eigentlich genau? Darüber haben wir noch gar nicht gesprochen. Diese Frage bekommt ihr wahrscheinlich immer wieder gestellt, vor allem von Menschen, die nicht wissen, wer oder was die BGW genau ist. Wie antwortet ihr denn auf diese Frage?
Anke Wolf: Also, in der Regel muss ich erstmal erklären, was eigentlich eine gesetzliche Unfallversicherung ist und erklär dann eben, dass es dabei zwei große Bereiche gibt: die Prävention und die Reha. Also, in erster Linie sollen wir Unfälle verhüten und Berufskrankheiten natürlich auch, und wenn die dann doch mal eintreten, dann sind wir auf der Rehabilitationsseite und versuchen den Menschen, die dort betroffen sind, den Weg zurück in die Arbeitsfähigkeit zu ermöglichen.
Ich leite in Bochum den Fachbereich Teilhabe, das umfasst das Reha-Management und das Schulungs- und Beratungszentrum in Bochum und dort kümmern wir uns um Menschen, die ganz besonders stark betroffen sind nach Arbeitsunfällen und beraten die in persönlichen Gesprächen und versuchen die Bedarfe festzustellen, die sie eben benötigen, was die Rehabilitation angeht, aber möglicherweise auch Teilhabe-Angebote zu machen, damit die Menschen anschließend wieder in ihren alten Arbeitsplatz zurückkehren können.
Oder, wenn das gar nicht geht, weil sie so doll betroffen sind, dann würden wir uns auch darum kümmern, um Umschulungsmaßnahmen. Wir bauen auch Häuser behindertengerecht um, das tun wir nicht selber, aber wir beauftragen entsprechende Firmen dafür und ja, das alles soll dazu führen, dass die Versicherten auch nach schweren Unfällen wieder möglichst selbstständig und selbstbestimmt ihr Leben leben können.
Laura Hinz: Bei mir ist es so, dass ich ja, wie eingangs schon gesagt, in der Personalentwicklung tätig bin. Dort unterstützen wir die Beschäftigten bei ihrer Weiterentwicklung und Weiterbildung. Die Beschäftigten sollen sozusagen Kenntnisse bekommen, damit sie für ihre jetzige Tätigkeit und für die Zukunft immer gut gewappnet sind und auch zukünftig mit den Herausforderungen, die ihnen im Arbeitsleben gestellt werden, gut zurechtkommen.
Moderator: Wie würdet ihr die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der BGW beschreiben? Also, sind das jetzt eher ältere Menschen oder haben die meisten eine ganz klassische Ausbildung gemacht?
Anke Wolf: Ja, also ich glaube, bei der BGW gibt es einen ganz bunten Mix an Beschäftigten, die von jedem etwas eigentlich sind. Also, es gibt diejenigen, die mit einer ganz normalen Ausbildung starten. Es gibt aber auch Menschen, die nach einem Studium bei uns eine Tätigkeit finden, und das ist wirklich von bis ist ja alles vorhanden. Das heißt, es ist wirklich sehr, sehr unterschiedlich. Wir haben stille, wir haben laute Mitarbeiter, wir haben gesellige und eher rückhaltende, wir haben Menschen mit und ohne Behinderungen, also da ist wirklich alles vorhanden und die Mischung macht‘s.
Moderator: Was würdet ihr denn sagen: Wie stellt man am besten fest, ob ein Unternehmen zu einem passt oder auch nicht? Bei euch matcht es jetzt sehr gut, welche Erfahrungen habt ihr hier gemacht?
Anke Wolf: Da würde ich sagen, dass vor 30 Jahren auch schon so für mich feststand: Ich möchte gerne was machen, was mir sinnvoll erscheint, das ist ja heute auch immer ganz groß en vogue sozusagen. Aber ich fand das damals auch schon ganz toll und wir müssen den Sinn in unserer Tätigkeit eigentlich gar nicht lange suchen, denn der ist uns quasi qua Gesetz schon ins Buch geschrieben: Wir kümmern uns um die Gesundheit von Beschäftigten im Gesundheitswesen, und wenn man sich da mal an die kürzere Vergangenheit zurückerinnert, wie wichtig das Gesundheitswesen für unseren Wohlstand ist, dann, finde ich, haben wir eine sehr wichtige Aufgabe, wenn wir diese Menschen gesund halten und wenn sie doch mal krank werden oder sich verletzt haben, dann wieder arbeitsfähig machen. Das finde ich einfach eine sehr sinnvolle Aufgabe und ist sehr nah am Menschen, macht sehr viel Spaß und sehr abwechslungsreich.
Laura Hinz: Da würde ich gern noch ergänzen, dass es mir zumindest so geht, dass ich vor allem im doing natürlich merke, ob ein Unternehmen gut zu mir passt oder nicht. Deshalb würde ich auf jeden Fall sagen, dass man sehr viele Fragen stellen sollte zu den Bereichen, die einen interessieren, um abprüfen zu können, ob die BGW da wirklich der beste Partner ist. Aber auch ohne Vorbehalte und Erwartungen eigentlich an die Tätigkeit heranzugehen und sich einfach mal voll und ganz auf unsere Strukturen einzulassen, um dann abprüfen zu können: Passt die BGW zu mir oder halt eben nicht?
Moderator: Anke, Laura, ich danke euch beiden, dass ich euch heute mal so ein bisschen ausquetschen durfte über euren Job und auch ganz interessant mal die Sichtweise von zwei unterschiedlichen Generationen hier direkt beieinander zu hören.
Anke Wolf: Ja, vielen Dank, dass wir dabei sein durften.
Laura Hinz: Vielen Dank, tschüss.
Moderator: Es gibt natürlich ganz viele Ansätze, wie Unternehmen auf sich aufmerksam machen können. Die BGW, die setzt hier vor allem auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sie sind die besten Botschafter, um zu zeigen, was das Unternehmen ausmacht, welche Werte es vertritt und welche Ziele es verfolgt. Am Ende ist es vielleicht sogar das ehrlichste Bild nach Außen. Wie ist eure Meinung dazu? Welche Strategie hat sich bewährt und was überhaupt nicht? Schreibt uns gerne von euren Erfahrungen in Sachen Mitarbeitergewinnung. Ja, das geht ganz einfach hier: www.bgw-online.de/podcast. Wenn euch ein Job bei der BGW interessieren sollte, könnt ihr euch dort auch melden. Dort findet ihr auch alle Infos zur ein 1000 UNDEIN GRUND Kampagne. Wenn euch diese Folge gefallen hat, dann lasst gerne eine Bewertung bei eurer Lieblings Podcast App da, zum Beispiel bei Apple Podcasts, bei Spotify oder auch bei YouTube. Tschüss und bis zum nächsten Mal.
Podcast Outro
Interviewgäste
Laura Hellfritz und Janine Algermissen
BGW Personalentwicklung Fachbereich Nachwuchskräfte
Anke Wolf und Laura Hinz
Mitarbeiterinnen BGW
BGW-Volunteers
Boccia - Special Olympics World Games in Berlin
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