Tätigkeiten mit Arzneimitteln in Gesundheits- und Pflegeberufen – Das BESI-Projekt
Beschäftigten im Gesundheitsdienst ist häufig nicht bewusst, dass sie während ihrer Arbeit beim Umgang mit Medikamenten gesundheitsschädlichen Wirkstoffen ausgesetzt sein können. Gefährdungsbeurteilungen für Tätigkeiten mit Arzneimitteln sind aber schwierig, da diese von der Gefahrstoffkennzeichnungspflicht ausgenommen sind.
In dem von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege initiierten Projekt "Bereitstellung von sicherheitsrelevanten Informationen zu Arzneistoffen und damit verbundenen Tätigkeiten (BESI)" wurden in einem ersten Teilabschnitt exemplarisch 93 Arzneistoffe aus einer der verordnungsstärksten Wirkstoffgruppen - der Antiinfektiva - hinsichtlich ihres gesundheitsschädigenden Potenzials nach entsprechender Literaturrecherche eingestuft und bewertet. Im vorliegenden Artikel wird der zweite Projektteil vorgestellt, der zwei eigenständige Forschungsabschnitte umfasst, die einerseits Hospitationen in Krankenhäusern bzw. Pflegeeinrichtungen, andererseits experimentelle Untersuchungen zur Arzneimittelfreisetzung beinhalteten. Damit konnten freisetzungskritische Arbeitsschritte identifiziert und gleichzeitig im Sinne des "best practice" günstigere Handlungsalternativen aufgezeigt werden.
Der Beitrag wurde veröffentlicht in Gefahrstoffe- Reinhaltung der Luft 11-12/2016, Seite 450-455 und steht als Download auf den Seiten der DGUV zur Verfügung.