BGW in Zahlen 2023 BGW magazin 2/2024

Wie entwickelt sich die Anzahl der BGW-Mitgliedsbetriebe? Wie viele Versicherungsfälle traten im Jahr 2023 auf? Welches waren die häufigsten Berufskrankheiten? Ein Überblick.

Illustration verschiedener Versicherter in Berufskleidung: Bauarbeiter, Arzt, Koch, Pflegekraft, Büroaangestellte.
  • 2023 waren mehr als 9,3 Millionen Menschen in über 657.000 Unternehmen bei der BGW versichert.
  • Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete die BGW 47  Prozent weniger Versicherungsfälle insgesamt.
  • 29 Prozent aller Versicherungsfälle betrafen Covid-19 1
  • Die Zahl der Wegeunfälle stieg gegenüber 2022 um circa 10 Prozent, die Zahl der Arbeitsunfälle um etwa 7 Prozent. 
  • 53.558 Covid-19-Erkrankungen fanden sich 2023 unter den Verdachts­meldungen auf eine Berufskrankheit 1
  • Weniger als 1.000 Verdachtsmeldungen auf eine Berufskrankheit 1 betrafen andere Infektionskrankheiten als Covid-19.

Versichert bei der BGW

Versicherte

Anzahl

Veränderung gegenüber 2022

Unternehmen

657.491

- 0,23 %

Betriebsstätten

778.340

- 0,19 %

Personen

9.324.093

+ 0,36 %

Versicherungsgeschehen im Überblick

Art der Versicherungsfälle

Anzahl 

Veränderung gegenüber 2022

Arbeitsunfälle

81.383

+ 7,39 %

Wegunfälle

38.894

+ 9,86 %

Berufskrankheiten 1

64.751

- 72,72 %

Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit 1

Meldepflichtige Verdachtsanzeigen

Anzahl

Veränderung gegenüber 2022

Infektionen 1

54.547

- 76,10 %

  • davon Covid-19 1

53.558

- 76,46 %

Haut 1

5.104

+ 4,08 %

Wirbelsäule 1

3.100

+ 0,85 %

Atemwege 1

217

+ 6,37 %

Sonstige 1

1.783

Ausgaben der BGW 2023 

  • 908,4 Millionen Euro Entschädigungsleistungen  2  (+ 7,36 Prozent)
  • 185,1 Millionen Euro Verwaltungs-/Verfahrenskosten (+ 8,94 Prozent)
  • 117,5 Millionen Euro Leistungen der Prävention (+ 7,36 Prozent)

Weniger Covid-19-Erkrankungen im vergangenen Jahr

Das Versicherungsgeschehen bei der BGW wurde im Jahr 2023 hauptsächlich durch den starken Rückgang der Covid-19-Meldungen geprägt. Trotzdem machten diese noch fast 83 Prozent der Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit aus. Die Arbeitsbelastung bei der BGW war und ist durch die Bearbeitung der vielen Covid-19-Fälle nach wie vor hoch.

53.558 Covid-19-Fällen standen nur 989 andere Infektionskrankheiten gegenüber. Dazu zählten vor allem Skabies-, Tuberkulose- und Hepa­titis-Erkrankungen. Bei solchen Infektionskrankheiten sind – auf insgesamt niedrigem Niveau – jährlich starke Schwankungen festzustellen. Diesmal gab es einen Anstieg. Neben den Infektionen traten in BGW-Mitgliedsbetrieben bei den Berufskrankheiten insbesondere Erkrankungen der Haut (5.104 Fälle) und der Wirbelsäule (3.100 Fälle) auf. Ihre Zahl stieg geringfügig.

Bei Arbeits- und Wegeunfällen ist dagegen eine deutliche Zunahme zu beobachten. Sie kehrten weitestgehend auf das Niveau der Zeit vor Covid-19 zurück. 2020 bis 2022 hatten Homeoffice und weniger Fahrten zur Arbeit zu einem Rückgang geführt. 2023 normalisierte sich der Arbeitsalltag in den BGW-Mitgliedsbetrieben wieder – was sich in den Unfallzahlen widerspiegelt. Die Zunahme der Unfälle verdeutlicht aber auch den Bedarf an dauerhafter, konsequenter Prävention in den Betrieben. Es gilt, Unfallrisiken bereits im Vorfeld zu erkennen und mit geeigneten Schutzmaßnahmen für Sicherheit zu sorgen. Das Instrument dafür ist die Gefährdungs­beurteilung.

  1. Bei den hier genannten Zahlen zu Berufskrankheiten handelt es sich jeweils um die Zahl der meldepflichtigen Verdachtsanzeigen.
  2. Zum Beispiel Renten an Verletzte, Heilbehandlung, Krankengeld, Berufshilfe