Wie sehen Sie die Entwicklung bei der Digitalisierung und beim Megathema KI?

Für mich ist immer noch nicht richtig abzusehen, wohin hier die Reise geht – nur dass wir mittendrin sind in großen Umwälzungen. Ich kann mir viele spannende Anwendungen vorstellen, die auch der Prävention dienen. Den KI-gesteuerten Chat, der Telefon- und Servicezeiten-Nadelöhre beseitigt und Mitarbeitende entlastet. Oder das Tool, das automatisch auf Arbeitssituationen hinweist, die zu körperlichen Belastungen führen können, beispielsweise beim Heben und Tragen. Einiges ist sogar längst möglich, jedoch noch nicht breitflächig zum Einsatz in den Betrieben gekommen. Auch, weil Fragen zum Datenschutz und ähnliche Aspekte zu klären sind – Fragen, die nicht unter den Tisch fallen dürfen. Das gilt auch im Hinblick auf die Menschen, die mit der neuen Technik konfrontiert sind. Nicht alle sind technikaffin. Wir sind also wieder beim schon angesprochenen Punkt: Darauf müssen Betriebe eingehen und auch diejenigen mitnehmen, die zunächst skeptisch sind. Die Gefährdungsbeur­teilung muss neue Arbeitsmittel und den Wandel der Technik sowie der Prozesse unter die Lupe nehmen. Gibt es Bedenken der Beschäftigten oder Probleme bei Arbeitsabläufen? Wie wirkt sich der ständige Wandel auf die psychische Belastung aus?