Einen guten Start ermöglichen BGW magazin 3/2024
Vertrauen und Respekt sind eine gute Basis für den Berufseinstieg. Was lässt sich in Unternehmen tun, um Neulinge zu unterstützen?

Fachkräfte sind in vielen Bereichen Mangelware und zahlreiche Unternehmen suchen händeringend nach Auszubildenden. Umso wichtiger ist es, dass diese dann ihre Ausbildung erfolgreich abschließen und im Beruf bleiben. Einen nicht zu unterschätzenden Anteil daran hat das grundsätzliche Vertrauen, das Auszubildende im besten Fall zu ihrem Betrieb entwickeln.
Gut vorbereitet – auf beiden Seiten
Auszubildende fragen sich vielleicht: Was wird von mir erwartet? Und welche Aufgaben traue ich mir zu? Auch auf Unternehmensseite ist einiges zu klären und vorzubereiten: Wer hilft den Azubis? Welche Tätigkeiten sind für sie geeignet? Grundsätzliches sollte in den ersten Tagen der Ausbildung besprochen werden – nicht zwischen Tür und Angel, sondern in gut vorbereiteten Eingangsgesprächen. So erhalten die Azubis von Beginn an einen roten Faden für ihre Ausbildungszeit und kennen ihre Ansprechpersonen.
Dies ist auch die Gelegenheit – für die Neulinge ebenso wie für diejenigen, die sie ausbilden –, Fragen zu stellen. Durch offene und ehrliche Antworten schaffen beide Seiten die Basis für gegenseitiges Vertrauen und dafür, Unklarheiten oder Fehler später offen ansprechen zu können.
Gute Unterweisungen vermitteln von Anfang an den Stellenwert gesunder und sicherer Arbeit. Eine sorgfältige Vorbereitung zahlt sich gerade unter Arbeitsschutzaspekten aus. Denn Azubis verfügen noch nicht über das Wissen und den Erfahrungsschatz, um Risiken zuverlässig zu erkennen.
Einander ernst nehmen
Auszubildende haben sich bewusst und informiert für einen Beruf entschieden, doch über konkrete Arbeitsabläufe wissen sie meist wenig. Im Team eingespielte Handlungsweisen und Zuständigkeiten sind für Neulinge oft alles andere als selbsterklärend. Vorgesetzte, Kolleginnen und Kollegen sollten sich deshalb immer wieder die Zeit nehmen, Zusammenhänge zu erläutern. Dabei ist zu unterscheiden zwischen Regeln, die nicht diskutabel sind, und Abläufen, die sich anpassen lassen.
Der frische Blick auf eingespielte Arbeitsweisen kann für Unternehmen schließlich auch hilfreich sein. Damit beide Seiten vom Austausch profitieren können, ist es wichtig, dass sie sich gegenseitig ernst nehmen und respektvoll behandeln. Das beginnt für die Auszubildenden damit, dass sie pünktlich zur Arbeit kommen. Doch auch ihnen gebührt Respekt: zum Beispiel, indem sie angemessene Tätigkeiten im Rahmen der Ausbildung übertragen bekommen.
Das Ziel im Blick
Auszubildende können ihren Platz im Unternehmen besser finden, wenn sie ihre Rechte und Pflichten kennen. Aufgaben, die nicht dem Ausbildungsziel dienen, dürfen sie beispielsweise ablehnen. Außerdem gelten für minderjährige Auszubildende besondere Regeln, an die sich die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber halten müssen. Das Ausbildungsziel sollten alle Beteiligten dabei von Beginn an stets im Blick behalten. Auch ob im Anschluss an die Ausbildung der Übergang in ein Beschäftigungsverhältnis gewünscht oder geplant ist, sollte von beiden Seiten offen kommuniziert werden.
Fest steht: Azubis, die sich in ihrem Arbeitsumfeld wohlfühlen und merken, dass ihre Ansichten gehört werden, identifizieren sich schneller mit dem Unternehmen – eine gute Voraussetzung, um die Ausbildung abzuschließen und dem Beruf lange erhalten zu bleiben.
Vorher:
- Gefährdungen ermitteln
- Eingangsgespräche vorbereiten
- Arbeitseinsatz planen
- Wenn es losgeht:
- gut unterweisen
- Spielregeln erklären
Wenn es losgeht:
- gut unterweisen
- Spielregeln erklären
- Unterstützung durch das Team sichern
- Vertrauensperson zur Seite stellen
Jederzeit:
- Verständnis zeigen
- Feedback geben
- eindeutig kommunizieren
- motivieren
- Stellenwert gesunder und sicherer Arbeit vermitteln
- Gesundheitskompetenz fördern
Unterrichtsmaterial für die Berufsschule
Die BGW stellt Lehrkräften an Berufsschulen auch Unterrichtsmaterial für verschiedene Ausbildungsberufe zur Verfügung.
Von: Mareike Berger