Ein Heim, kein Zuhause? Altersbilder und Berufsprestige Altenpflege in Nachrichtenmedien und Social Media im Jahr 2019

Artikelnummer: BGW 55-83-135

Eine von der BGW beauftragte Studie hat die Berichterstattung über die Altenpflege unter die Lupe genommen – und somit auch das öffentliche Bild einer Berufsgruppe, deren Beschäftigte bei der BGW versichert sind.

Mit den Ergebnissen hat sich eine Journalisten-Talkrunde befasst. Das Video steht online zur Verfügung – und gibt auch einem Ausblick auf aktuelle Veränderungen in der Corona-Pandemie.

Das Ergebnis der aktuellen Studie ist erfreulich, doch gleichzeitig ernüchternd: Es zeigt, dass sich in den vergangenen Jahren Berichterstattung und Darstellung tatsächlich verändert haben. Ausgewertet wurden verschiedene Medienkanäle im Jahr 2019 – also noch vor Beginn der Corona-Krise. Zum Vergleich konnte die Vorgängerstudie herangezogen werden, die 2015 erschienen ist.

Insgesamt ist das Interesse der Medien an Pflegethemen und der Sichtbarkeit von Seniorinnen und Senioren gestiegen. Doch weiterhin steht die Altenpflege im Schatten der Krankenpflege und die Arbeitsbedingungen in der Pflege werden nach wie vor negativ gezeichnet.

"Pflege am Limit" und "Pflegenotstand" sind Schlagzeilen, die die Berichterstattung bestimmen. Ebenfalls wird die Altenpflege in den ausgewerteten sozialen Medien als belastend vermittelt und in Diskussionen über die Altenpflege als Beruf ist deren Image eher negativ.

Der Blick in die Details der Untersuchung lohnt sich, denn – ob über die reale Welt berichtend oder eine fiktive Welt zeichnend – Medien geben nicht nur wieder, was sie vorfinden. Sie beeinflussen immer auch das Bild in der Öffentlichkeit und damit, wie die Gesellschaft auf ein Thema blickt.

Tipp: Sehen Sie auch die Videoaufzeichnung einer Diskussionsrunde zur Studie

Der Deutsche Pflegetag JournalistenTalk: "Das Bild der Pflege in den Medien"

vom 30.07.2020

Der Deutsche Pflegetag hat die Studie "Ein Heim, kein Zuhause?" zum Anlass für eine Diskussionsrunde mit Beteiligten aus Medien, Forschung und Einrichtungen über die Medienberichterstattung und das Image des Pflegeberufs genommen. Dabei wurden die Studienergebnisse vorgestellt und kritisch beleuchtet. Zudem gab es einen Einblick in die aktuelle Situation und die Veränderungen durch die Corona-Pandemie. Denn während die Studie noch eine Vor-Corona-Zeit beschreibt, liegen inzwischen auch erste neuere Erkenntnisse vor.

An der Talkrunde nahmen teil:

  • Guido Bohsem, Neues Redaktionsnetzwerk Berlin
  • Cordula Tutt, Autorin im Hauptstadtbüro der WirtschaftsWoche
  • Christiane Lehmacher-Dubberke, Altenpflegefachkraft und Residenzleiterin einer ProSeniore-Einrichtung
  • Matthias Vollbracht, Studienleiter von Media Tenor International und Autor von "Ein Heim, kein Zuhause?"