Gesundheit und Unterstützung in der Sozialen Arbeit mit geflüchteten und wohnungslosen Menschen Praxishandbuch

Aufgrund politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen ist in Deutschland die Anzahl der hier lebenden geflüchteten und wohnungslosen Menschen in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Beschäftigte in der Sozialen Arbeit unterstützen, beraten und betreuen diese Menschen in verschiedenen sozialen Einrichtungen, wie Wohnheimen, Tagestätten und ambulanten Beratungsstellen. Dort stehen sie im engen Kontakt zu den Bewohner/-innen und Klient/-innen, die sich in besonderen prekären Lebenslagen befinden.

Folglich werden die Beschäftigten wiederholt mit ihren Schicksalen und Traumata konfrontiert und sehen sich hohen emotionalen Anforderungen ausgesetzt. Insgesamt ist aus der Literatur bisher jedoch wenig über die Arbeitsbedingungen und gesundheitlichen Auswirkungen für die Beschäftigten bekannt. Das übergeordnete Ziel dieser Studie ist daher, die Arbeits- und Gesundheitssituation von Beschäftigten in der Sozialen Arbeit mit Menschen in prekären Lebenslagen umfassend zu untersuchen. Der Fokus liegt dabei auf den Beschäftigten in der Geflüchteten- und Wohnungslosenhilfe.

In einem ersten Schritt wurde anhand eines Scoping Reviews ein Überblick über die wissenschaftliche Literatur in Bezug auf die arbeitsbezogenen Belastungen und Ressourcen, die mentale Gesundheit und die Bewältigungsstrategien von Beschäftigten in der Geflüchteten- und Wohnungslosenhilfe gewonnen. Dabei wurde sowohl nationale als auch internationale Literatur einbezogen.

Zur weiteren Untersuchung der Belastungen, Bewältigungsstrategien und Unterstützungsbedarfe wurden 26 qualitative Interviews mit Beschäftigten in der Sozialen Arbeit in der Geflüchteten- und Wohnungslosenhilfe in Hamburg und Berlin durchgeführt. Die Interviews orientieren sich an einem halbstrukturierten Leitfaden und werden zurzeit mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2000) ausgewertet.

In Anlehnung an die Ergebnisse wird anschließend eine Querschnittsstudie durchgeführt. Diese soll in Form einer Online-Befragung im Herbst/Winter 2018 beginnen. Ziel ist es, die Ergebnisse aus den Interviews mithilfe einer breit angelegten Befragung mit standardisierten Erhebungsinstrumenten zu verifizieren und auf eine repräsentative Basis zu heben.

Anhand der gesamten Analyseergebnisse sollen Handlungsempfehlungen sowie Maßnahmen zur Gesundheitsförderung für die Beschäftigten in der Sozialen Arbeit abgeleitet werden. Die Studienergebnisse sollen zudem auf Fachkongressen vorgestellt und in wissenschaftlichen Fachzeitschriften publiziert werden.

Das Praxishandbuch steht Ihnen als Download zur Verfügung.