Fehlerkultur: Offenheit schätzen

Illustration: zwei Menschenfiguren tragen gemeinsam einen Baustein. Darunter liegt eine zerbrochener Baustein.

Dass Irren menschlich ist, war schon in der Antike bekannt. Doch Fehler passieren gerade im laufenden Betrieb nicht ohne Grund – ihre Ursachen aufzuspüren, Prozesse umzustellen und auf bekannte Risiken aufmerksam zu machen, sind wichtige Schritte, um den Arbeitsalltag für alle Beteiligten sicherer zu gestalten.

Fehler als Fortschrittsmotoren

Wenn ein Fehler aufgetreten ist, scheint es zwar bequem, einen Sündenbock zu suchen – das eigentliche Problem wird damit aber nicht gelöst. Deshalb ist der konstruktive Umgang mit unerwünschten Ereignissen so wichtig: Wer Fehler als gescheiterte Lösungsversuche betrachtet, kann ihnen effektiver vorbeugen und gleichzeitig Abläufe optimieren. Anders gesagt: Keine Fehler – kein Fortschritt.

Auf den Tisch – nicht darunter

Was genau ist passiert? Wo lag das Problem? Und wie können wir uns davor schützen? Mit Fragen dieser Art können kritische Situationen im Team offen angesprochen und systematisch ausgewertet werden. Was schiefgelaufen ist, sollte regelmäßig auf der Tagesordnung der Dienstbesprechung auftauchen. Hier gilt ganz klar: Nur Reden ist Gold!

Niemand ist fehlerfrei

Führungskräfte inklusive. Gerade in puncto Fehlerkultur kommt leitenden Personen eine besondere Verantwortung zu: Es geht darum, ein vertrauensvolles Klima für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen und vorhersehbar auf Verfehlungen zu reagieren. Dazu zählt auch, dass Führungskräfte mit gutem Beispiel vorangehen – und selbst zu ihren Fehlern stehen.

Noch mal Glück gehabt

Wenn der schlimmste Fall ausgeblieben ist, kommt man oft mit dem Schrecken davon. Gerade kleine Fehler und Beinahe-Unfälle bieten die perfekte Gelegenheit, sich auf Spurensuche zu begeben und zu erkunden, ob es sich eher um Verhaltens- oder Verhältnisfehler handelt. Und wo Schwachstellen in der Organisation der Arbeitssicherheit liegen. Dabei hilft zum Beispiel eine Gefährdungsbeurteilung, bei der die Beschäftigten mit einbezogen werden.